DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901–2020)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Jahreschroniken: 1971-1980

Stand: 23.04.18

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6. Januar
1971
Im portugiesischen Cova da Piedade stirbt m Alter von 68 Jahren der kapverdische Dichter portugiesischer Sprache Jorge Barbosa.
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August
1971
"Bata. August 1971" Mit dieser Orts- und Datumsangabe ist ein Gedicht mit dem Titel "¿Quién soy? (Wer bin ich) von Raquel del Pozo Epita versehen. "Lass den Himmel über mich sprechen / denn ich weiß nicht, wie ich mich selbst erklären soll" ("El cielo hable por mí / que no sé explicarme"), beginnt das Gedicht.
Raquel del Pozo Epita wird in den 30er Jahren in Corisco als Tochter eines spanischen Vaters und einer einheimischen Mutter geboren. Ihre Kindheit und Jugend verbringt sie in Spanien. Später kehrt sie auf der Suche nach ihren Wurzeln nach Äquatorialguniea zurück und beginnt ihre Gedanken zunächst in Gedichtform zu Papier zu bringen. Das obere Gedicht wird 1978 in dem Gedichtband Ceiba (Kapokbaum oder Korallenstrauch) veröffentlicht werden. Als Autorin wird das Pseudonym Raquel Ilombé (auch: Ilombe od. Ilonbé angegeben. Die unterschiedlichen Schreibweisen ergeben sich aus der phonetisch problematischen Umschreibung aus dem Ndowe ins Spanische. Die Bedeutung des Namens des Namens Ilombé erklärt sich aus der oralen Tradition der Ndowe; sie ist die Figur der pflichtbewussten Tochter.). - Vgl.: An Introduction to the Literature of Equatorial Guinea: Between Colonialism & Dictatorship von Marvin Lewis; Columbia / Missouri u. London 2007. S. 48 ff.
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September
1971
Das Eröffnungsheft von Ndaanan, des ersten gambischen Literaturmagazins erscheint.
Ndaanan ist ein Begriff aus der Sprache der Wolof und steht für einen vollkommenen → Griot, im Sinne eines universellen Künstlers, dessen Fähigkeiten Musik und Tanz ebenso umfassen wie Lyrik und Geschichte.
Das Vorwort ist von Lenrie Peters, dem einzigen gambischen Schriftsteller, der bislang mit Veröffentlichungen aufwarten kann. Neben ihm gehört zu den Gründungsmitgliedern auch  Hassoum Ceesay (auch: Hassum Ceesay Sr.). Diese erste Nummer von Ndaanan, das zweimal jährlich erscheinen soll, enthält acht Kurzgeschichten, ein Theaterstück sowie 16 Gedichte.
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11. September
1971
Der marokkanische Immigrant Tahar Ben Jelloun kommt in Paris an.
Aufnahme findet er in einem Studentenwohnheim. Zwei maßgebliche Gründe haben ihn bewogen, seine Heimatstadt Tanger zu verlassen:
Zum Einen die Verfügung des marokkanischen Innenministeriums, im selben Jahr den Philosophieunterricht an Gymnasien, wo Ben Jelloun unterrichtete, zu arabisieren. Da er dafür nicht ausgebildet gewesen sei, habe er sich zur Emigration entschlossen. Zum Anderen wollte er in Frankreich sein Psychologiestudium mit einer Promotion krönen.
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26. September
1971
Der im nigerianischen Westen, in Minna, geborene englisch schreibende Schriftsteller Cyprian Ekwensi wird 50 Jahre alt.
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November
1971
Die Nummer 22 der frz.-sprachigen marokkanischen
Vierteljahresschrift Souffles (Atemzüge), hgg. von Abdellatif Laâbi, erscheint in Rabat.
Neben den literarischen Beiträgen - von Abdellatif Laâbi und Abdelwahab al Bayati - gehören zum Inhalt auch rein politische Themen, wie der palästinensische Befreiungskampf oder "Le rôle des banques étrangères au Maroc" (Die Rolle ausländischer Banken in Marokko v. Hassan Iqbal), "Dictature et démocratie " (v. Abraham Serfaty) oder der klassenkämpferische Beitrag v. Ahmed Tariq: "Le combat des mineurs de Khouribga" (Der Kampf der Bergarbeiter von Khouribga). Dies wird die letzte Ausgabe von Souffles sein, da sie bald darauf verboten werden wird.
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31. Januar
1972
  Im Alter von 59 Jahren stirbt der mauritische Dichter, Schriftsteller und Journalist Marcel Cabon.
Im Osten  Mauritius' aufgewachsen, begann Cabon 1931 mit dem Schreiben. Seinen literarischen Ruhm verdankt er in erster Linie seinem Roman Namasté (Port Louis 1961).
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27. April
1972
Foto - Ahmadou Kourouma
K. Nkrumah
Mit Kwame Nkrumah stirbt 62-jährig in Bukarest eine der größten Gestalten Afrikas.
Der Begründer des Panafrikanismus wurde 1960 der erste Präsident der Republik
 Ghana. Bekannt wurde er auch mit seinen zahlreichen politischen Schriften sowie seiner 1957 erschienenen Autobiographie Ghana. Autobiography of Kwame Nkrumah**.
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8. Juli
1972
Ermordung Ghassan Kanafanis in Beirut
Der Schriftsteller und Sprecher der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) wird durch eine vom israelischen Geheimdienst an seinem Wagen angebrachte Bombe ermordet.
GHASSAN KANAFANI: DAS LAND DER TRAURIGEN ORANGEN bei amazon bestellen
Das Land der
traurigen Orangen

Kanafani studierte in Damaskus und war neben seiner politischen Arbeit als Redakteur bei Zeitschriften tätig. Im deutschsprachigen Raum wurde er durch seine in Basel posthum veröffentlichten Erzählungen und Romane bekannt:
Das Land der traurigen Orangen, Erz. (1983)
Männer in der Sonne, Roman (1984)
Rückkehr nach Haifa (1992)
Bis wir zurückkehren (1996)
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16. August
1972
Zweiter Putschversuch gegen den marokkanischen König Hassan II.
MALIKA OUFKIR: DIE GEFANGENE bei amazon bestellen
Oufkir/Fitoussi:
Die Gefangene

In dessen Folge wird General Mohammed Oufkir hingerichtet und seine Familie, darunter die Tochter Malika Oufkir, wird Jahre lang unter Hausarrest gestellt und anschließend in ein berüchtigtes Gefangenenlager in der Sahara verbracht werden. Erst 1987 wird sie nach  Marokko zurückkehren dürfen, nachdem sie zusammen mit ihrem Bruder geflüchtet sein und die Öffentlichkeit informieren wird. Sie wird unter Hausarrest bleiben müssen. Erst 1991 wird sie endgültig freikommen. 1999 wird Malika Oufkir zusammen mit der tunesischen Schriftstellerin Michèle Fitoussi das Buch La prisonnière (dt.: Die Gefangene. München 2001) veröffentlichen. - Vgl. "Malika Oufkir", auf: bladi.net und "Malika Oufkir: the American Making of a Moroccan Star", auf wafin.com
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1. Januar
1973
Ousmane Sembène, senegalesischer Schriftsteller frz. Sprache und Filmemacher, wird 50 Jahre alt.
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30. April
1973
Bei einem Flugzeugabsturz kommt der jemenitische Schriftsteller Mohammed Abdul-Wali ums Leben.
Der Sohn einer Äthiopierin und eines jemenitischen Immigranten aus dem damaligen Nordjemen wurde 1940 in Äthiopien geboren. Die Arabische Republik Jemen war für  Abdul-Wali nur eine Station von vielen in seinem bewegten Leben. Erste Studien absolvierte er in Kairo; sein Sympathisieren mit dem Marxismus hatte die Ausweisung aus Ägypten zur Folge und motivierte ihn später, die russische Sprache in Moskau zu erlernen, wo er auch - am Gorki-Institut - einen Literaturkurs besuchte. Kurze Zeit war er im diplomatischen Dienst in Moskau und Berlin tätig. Bald nach seiner Rückkehr in die Heimat wurde er wegen seiner politischen Haltung inhaftiert.
Seine Buch Yamutun ghuraba’, 13 Kurzgeschichten und eine Novelle, wurde unter dem Titel They Die Strangers (Sie sterben als Fremde) ins Englische übertragen. Der Titel der Publikation spricht für sich: "Alle Immigranten sind Fremde in fremden Landen"[1]. Dieses - wie auch seine anderen Werke - sind stark autobiografisch eingefärbt.
Weitere Werke:
– A l-Ard, ya Salma (Unser Land, Salma), Kurzgeschichten. 1966
– Shay’ ismuhu al-hanin (Etwas, das Liebe genannt wird, Kurzgeschichten. 1972
– ’Ammuna Salih (Onkel Salih, Kurzgeschichten. 1978
– San’a’ ... madina maftuha (San’a – Offene Stadt), Novelle
Quellen:
1) www.aljadid.com/content/stories-forgotten
2) en.wikipedia.org
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22. Mai
1973
Der seit den 40er Jahren im marokkanischen Tanger lebende und für seine Förderung einheimischer Schriftsteller bekannte amerikanische Autor  Paul Bowles schreibt an diesem Tag an seinen New Yorker Verleger: "Danke für Deine Briefe ... Ich habe an die William Morris-Agentur geschrieben und gebeten, Dir die Story Bachir Alive and Dead von Choukri zu schicken. (...)" - Brief aus Tanger an Daniel Halpern, Antaeus, New York, in: IN TOUCH, The Letters of Paul Bowles, New York 1994, ÜE: J.K.)
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24. Mai
1973
In Mahébourg,  Mauritius, wird die künftige Schriftstellerin Nathacha Appanah geboren. Sie entstammt der Ende des 19. Jh. eingewanderten indischen Familie Pathareddy-Appanah. Die ersten fünf Jahre ihrer Kindheit wird Nathacha im Norden der Insel, in Piton, verbringen.
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23. Juni
1973
Der madagass. Politiker und Schriftsteller frz. Sprache Jacques Rabemananjara wird 60 Jahre alt.
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31. Juli
1973
Mohamed Choukris Tagebuch
Der 1935 in einfachen Verhältnissen geborene marokkanische Schriftsteller Mohamed Choukri schreibt an diesem Tag zu einem Treffen mit Tennessee Williams:
"Viertel nach fünf, nachmittags
Ich treffe ihn in der Nähe des Café de Paris. Er sieht erschöpft aus. 'Vielleicht muß ich zum Arzt', sagt er, 'seit zwei Tagen kann ich nicht richtig schlafen.'
Ich überreiche ihm die Nummer 10 der Zeitschrift Antaeus, in der der erste Teil meines Tagebuchs Jean Genet in Tanger erschienen ist." - Tagebucheintrag v. Mohamed Choukri, in: Tennessee Williams in Tanger, Hamburg 1995 (Übersetzung v. Doris Kilias).
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30. August
1973
Der 1926 im algerischen Béni Saf geborene Dichter Jean Sénac wird in Algier ermordet.
 Die Tat wird nie aufgeklärt werden.
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18. Oktober
1973
Taha Hussein, eine der größten Gestalten des modernen literarischen Ägypten, stirbt in Kairo. Zu den bedeutendsten Werken des im Kindheitsalter Erblindeten zählt seine auch in Deutsch erschienene dreibändige Autobiographie al-Ajjam - Kindheitstage (Meerbusch 1985), Jugendjahre in Kairo (Meerbusch 1986), Weltbürger zwischen Kairo und Paris (Meerbusch 1989).
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20. November
1973
 Nadine Gordimer,  südafrikanische Schriftstellerin engl. Sprache, wird 50 Jahre alt.
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Februar
1974
ANDRÉ BRINK: LOOKING ON DARKNESS bei amazon bestellen
André Brink:
Looking on Darkness
Erstes in Afrikaans geschriebenes Buch wird in Südafrika verboten.
Mit dem Roman Kennis van die aand des 1935 geborenen Romanciers  André Brink wird unter Berufung auf den sog. "P & E Act (Publikations and Entertainment Act)" das erste Buch in Südafrika verboten, das in Afrikaans geschrieben ist. Der Roman war bei seinem Erscheinen im Herbst 1973 von der Kritik durchaus positiv aufgenommen worden. Ein Jahr später wird auch die englische Version Looking on Darkness, vom Autor selbst übersetzt, verboten werden. - Vgl. The muzzled muse: literature and censorship in South Africa v. Margreet de Lange.
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15. April
1974
Der Oberste Militärrat des Niger unter der Führung des Offiziers Seyni Kountché putscht sich an die Macht, indem er den autoritären Präsidenten Hamani Diori und seine als korrupt und frankreichfreundliche geltende Regierung stürzt. Das seit 14 Jahren unabhängige Land wird in seinen grundlegenden Strukturen erschüttert. Kountché lässt die gesamte politische Elite des Landes verhaften, unter anderen die politisch engagierten Schriftsteller → Boubou Hama,  Ibrahim Issa sowie → Abdoulaye Mamani.
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12. Juni
1974
In Enugu, der Haupstadt des gleichnamigen nigerianischen Bundesstaats wird die spätere Schriftstellerin Chika Nina Unigwe geboren.
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9. August
1974
Mohamed Choukris Tagebuch
"Ich sitze mit meinem Freund Migido im Café Esquima. Plötzlich sehe ich Genet vorbeigehen", schreibt der 39jährige Marokkaner Mohamed Choukri in sein Tagebuch. Nach herzlicher Bergrüßung sei er von Genet gefragt worden: "Was haben Sie aus Ihrem Leben gemacht?" Voller Stolz habe er erwidert: "Ich habe neue Bücher geschrieben. Einige sind ins Englische übersetzt und veröffentlicht worden, andere noch nicht." (...) "Ich habe ein kleines Büchlein über Sie geschrieben. Es ist auf Englisch in New York erschienen, sage ich.'" - Tagebucheintrag v. Mohamed Choukri, der erst im Alter von 21 Jahren im Gefängnis von Tanger schreiben und lesen gelernt hat, in: Jean Genet in Tanger, Hamburg 1995 (Übersetzung v. Doris Kilias).
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Januar
1975
Der Romancier und Diplomat Sam Mpasu in Haft
Nach der Veröffentlichung des Romans Nobody's Friend im Vorjahr wird sein 1945 geborener Autor, der malawische Diplomat Sam Mpasu, inhaftiert.
Jahre später wird er in einem Interview den Hintergrund für den Vorwurf der Volksverhetzung benennen: Der Titel habe eine Anspielung auf den diktatorisch regierenden Präsidenten Dr. H. Kamazu Banda nahegelegt, der sich wegen seiner Beziehungen zu Südafrika international isoliert habe und zum Anderen sei die in dem Roman dargestellte Ermordung eines Präsidenten kritisiert worden. -
Vgl. Sam Mpasu The Writer v. Kondwani Kamiyala u. Jack McBrams
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5. Januar
1975
In Lagos wird der künftige Schriftsteller Jude Dibia geboren.
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20. Februar
1975
Der in Kapstadt geborene  südafrikanische Schriftsteller Alex La Guma wird 50 Jahre alt.
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29. Mai
1975
In Lissabon stirbt mit Sergio Frusoni einer der bedeutendsten Dichter von  Kap Verde. Frusoni, der seine Gedichte und Anekdoten im kapverdischen Kreol schrieb, wurde 73 Jahre alt.
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19. Juli
1975
Mohamed Forna, Arzt und politischer Dissident, wird von der Regierung seines Heimatlandes Sierra Leone hingerichtet.
Den Regierungsmitgliedern unter der Führung von Siaka Stevens wird Korruption und Bereicherung durch Diamantenschmuggel vorgeworfen, der durch die Tatsache begünstigt wird, dass der Abbau der Edelsteine unter staatlicher Kontrolle steht.
Dreissig Jahre später wird sich die Tochter des Hingerichteten, die Journalistin und Autorin Aminatta Forna daran erinnern. In einem Artikel unter dem Titel Under African skies (Unter afrikanischen Himmel) für den brit. Observer wird sie schreiben:
"Ich war zu Hause in der Regennacht, als er abgeführt wurde, alleine im Wohnzimmer, als zwei Agenten der Geheimpolizei eintrafen. Ich war zehn Jahre alt. Mein Vater, Doktor der Medizin, war zum politischen Dissidenten geworden und kürzlich aus einer Dreijahreshaft entlassen worden. 'Sag Mutter, ich komme später wieder', waren die letzten Worte, die er zu mir sagte, als er in den Regen hinaus trat. Fast genau ein Jahr später wurde er gehängt." (...)
(The Observer v. 03.07.2005, ÜE: J.K.) 
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20. September
1975
NELSON: Shafik bei amazon bestellen
Doria Shafik
A Woman Apart
v. Cynthia Nelson
im engl. Original
 Tod der Feministin und Journalistin, Poetin, Philosophin und Romanautorin Durriya Schafiq
(auch: Doria Shafik). Nachdem sie sich vom Balkon ihres Hauses in Kairo stürzt, kommt sie zu Tode; sie war 66 Jahre alt.
Die im Jahre 1908 geborene Durriya Schafiq erhielt eine westliche Erziehung, die in einer französisch-katholischen Missionsschule begann, wo sie im Alter von16 Jahren das französische Baccalauréat erlangte. Mit einem Stipendium ausgestattet, studierte sie an der Sorbonne in Paris und promovierte als erste Ägypterin mit einer Arbeit auf Grundlage zweier Thesen: L'Art pour l'art dans l'Égypte antique (L'Art pour l'art im Alten Ägypten) und La femme et le droit religieux de l'Égypte contemporaine (Die Frau und das religiöse Recht im zeitgenössischen Ägypten). 1940 kehrte sie in ihre Heimat zurück. Sie unterrichtete mehrere Jahre an der Universität Kairo, eine Professur für Philosophie wurde ihr jedoch verweigert. Shafiq wandte sich dem Journalismus zu.
Ab 1945 gab sie verschiedene Frauenzeitschriften heraus: La Femme Nouvelle (Die neue Frau) und in arabischer Sprache Bint an-Nil (Die Töchter des Nils), die später zur Publikation der gleichnamigen Frauenrechtsorganisation wurde. Gegründet hatte sie diese - im Zuge des Anwachsens der Frauenbewegung in Ägypten - im Jahr 1948. Ziel der Organisation war das aktive und passive Frauenwahlrecht, die politische Gleichberechtigung der Frau, die Abschaffung der Polygamie und eine Änderung des Ehescheidungsverfahrens.
Insbesondere die 1940er und 50er-Jahre waren bestimmt von Schafiqs politischem Engagement, das über das feministische Anliegen hinaus ging. So hat -
1957, unter der Präsidentschaft von Gamal Abdel Nasser, wurden Organisation und Zeitschrift Bint an-Nil (Die Töchter des Nils) verboten und Durriya Schafiq 18 Jahre lang unter Hausarrest gestellt. Ihren Namen ließ Nasser aus den Geschichtsbüchern entfernen.
2013 ließ das von den Muslimbrüdern dominierte ägyptische Erziehungsministerium Durriya Schafiq wiederum aus den Schulbüchern für 2013/14 tilgen.
Neben der literarischen Arbeit für ihre Zeitschriften, schrieb mehrere Gedichtbände - veröffentlicht von Pierre Fanlac und den Roman L'Esclave Sultane.
Quellen:
The Oxford Encyclopedia of Women in World History, Band 1. S. 27 f
en.wikipedia.org
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11. November
1975
Mit der Unabhängigkeit Angolas von Portugal wird Pepetela, Unabhängigkeitskämpfer in der MPLA (Movimento Popular de Libertação de Angola - Partido do Trabalho) und Schriftsteller, Vizebildungsminister des ersten Präsidenten António Agostinho Neto.
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2. April
1976
Im Alter von 63 Jahren stirbt die algerische Sängerin, Dichterin und Schriftstellerin Taos Amrouche im frz. Ort Saint-Michel-l'Observatoire.
Wie auch ihr Bruder Jean Amrouche hat sie sich - teilweise mit ihm zusammen - der Übertragung algerischer oraler Literatur gewidmet. V.a. auch als Sängerin erlangte sie Berühmtheit, so hat sie beispielsweise 1966 beim legendären Festival mondial des Arts nègres (Weltfestival der Negerkünste) in
 Senegals Hauptstadt Dakar gesungen.
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20. April
1976
Im Lundazi Distrikt in Sambia wird der künftige malawische Dichter, Autor von Kurzgeschichten und Präsident des malawischen Schriftstellerverbandes Stanley Onjezani Kenani geboren.
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16. Juni
1976

Ausbruch des Soweto-Aufstandes in Südafrika
Die Schüler- und Studentenproteste in der Township Soweto (South-West-Town), einem Vorort von Johannesburg, richten sich gegen die Absicht des Apartheidregimes, in den höheren Klassen in Afrikaans anstatt wie gehabt in Englisch unterrichten zu lassen. Der Aufstand wird schnell zum Symbol für den Kampf gegen die Apartheid schlechthin.

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23. Juni
1976
In seinem Haus in Khartoum stirbt der 1908 in ad-Duwaim geborene Autor, Dichter und Politiker Muhammad Ahmad Mahdschub .
In den 50er und 60er Jahren bekleidete Mahdschub (auch Mahgoub) zweimal das Amt des Außenministers und anschließend wurde er Premierminister - von 10.06.1965 bis 25.07.1966. Ein Jahr später, am 18.05.1967 wurde er erneut zum Premierminister gewählt. Nach seiner Entmachtung im Jahre 1969 lebte er lange Jahre in London, kehrte aber vor seinem Tod in seine Heimat  Sudan zurück.
Neben zahlreichen lyrischen Veröffentlichungen in arabischer Sprache - u.a. Lost Paradise (Das verlorene Paradies) - standen auch politische Studienpublikationen wie Democracy on Trial (Die Demokratie auf dem Prüfstand).
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14. Juli
1976
Am frz. Nationalfeiertag kommt Najem Wali - fasziniert v. frz. Existenzialismus - mit 200 Dollar in der Tasche mit Irakian Airlines in Paris an. Schon nach zwei Monaten zwingt Geldnot den 20-Jährigen dazu, in den Irak zurückzukehren. Vier Jahre später wird der in Basra geborene Schriftsteller nach Ausbruch des irakisch-iranischen Krieges einen zweiten Versuch unternehmen, in Europa Fuß zu fassen, in Deutschland. Mit Erfolg. (Vgl. Najem Wali im Gespräch mit Armin Kratzert, br-online.de)
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15. Juli
1976
Driss Chraibi, marokk. Schriftsteller frz. Sprache, wird 50 Jahre alt.
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22. Dezember
1976
100. Geburtstag des im heutigen Lesotho geborenen Schriftstellers Thomas Mofolo.
Er verstarb 1948 im Alter von 71 Jahren. Als sein Hauptwerk gilt der Roman  Chaka Zulu.
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28. Februar
1977
 Sam Mpasu aus der Haft entlassen
Nach gut zwei Jahren wird in Malawi der wegen des Vorwurfs der Volksverhetung einsitzende Autor Sam Mpasu aus der Haft entlassen.
Jahre später wird er seine Gefängniserfahrungen in dem Buch Political Prisoner 3/75 of Dr. H. Kamuzu Banda of Malawi veröffentlichen.
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6. September
1977
Die  südafrikanische Schriftstellerin Lady Joy Packer, Verfasserin von spannenden Unterhaltungsromanen, stirbt im Alter von 72 Jahren in der Kapprovinz.
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zeit
los
Afrikanische und arabische Sprüche und Weisheiten:

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15. September
1977
Die spätere Schriftstellerin  Chimamanda Ngozi Adichie wird in Abba, im nigerianischen Bundesstaat Enugu, als drittes von sechs Kindern von Grace und James Adichie geboren; ihr Vater ist Statistik-Professor und Vizekanzler der University of Nigeria, Nsukka, an derselben Universität ist die Mutter tätig.
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15. Oktober
Der kongolesische Schriftsteller  Kama Sywor Kamanda fliegt nach Brüssel und verlässt damit Spanien, die erste Station seines Exils. Er hat dieses Jahr seine Heimat aus politischen Gründen verlassen. Im Zaire des Präsidenten Mobutu Sese Seko herrscht offene Gewalt, der sog. "Katinga-Aufstand" bedroht seine Macht.
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24. November
1977
Der im kamerunischen Exil weilende ivorische Schriftsteller frz. Sprache   Ahmadou Kourouma wird 50 Jahre alt.
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31. Dezember
1977
Ngugi wa Thiong'o in Haft
In
Kenia wird der Schriftsteller  Ngugi wa Thiong'o wegen "subversiven Inhalts" seiner Schriften verhaftet und ins Hochsicherheitsgefängnis Mamiti Maximum Security Prison verbracht. 
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2. Juni
1978
Im Alter von nur 50 Jahren stirbt in Algier der Autor Malek Haddad infolge einer Krebserkrankung.
Am Vorabend des Ausbruchs des algerischen Unabhängigkeitskampfes (November 1954) unterbricht Haddad sein Jurastudium in Aix-en-Provence. Zunächst publiziert er in Alger républicain, einem Organ der Kommunist. Partei
   Algeriens, später auch in anderen algerischen und frz. Zeitungen und Zeitschriften. Er tritt der Nationalen Befreiungsfront (Front de Liberation Nationale, FLN) bei, für die er ab 1961 bis Ende des Krieges als Sprecher in die Sowjetunion und andere Länder reist. Von 1965 bis 1968 leitet er die Kulturseite der Zeitung al-Nasr in Constantine. Er engagiert sich im kulturellen Bereich, nimmt in Algier im Juli 1969 am Ersten Panafrikanischen Festival teil. 1974 wird er Vorsitzender der Union algerischer Schriftsteller.
Malek Haddads Werk umfasst Essays, Gedichtbände und - vier - Romane, von letzteren sind zwei ins Deutsche übersetzt:
Le Malheur en danger, Gedichte. Paris 1956
La Dernière impression (dt: Die Brücken tanzen; Übersetzung: Werner Schulz. Ostberlin 1961), Roman. Paris 1958
Je t’offrirai une gazelle (Ich offeriere dir eine Gazelle), Roman. Paris 1959
L’Élève et la leçon (Der Schüler und die Lektion), Roman. Paris 1960
Le Quai aux Fleurs ne répond plus (dt: Und ewig schweigt der Quai aux Fleurs; Übersetzung: Thomas Bleicher. Mainz 1990), Roman, Paris 1961
Les Zéros tournent en rond (Die Nullen drehen sich im Kreis), Essay. Paris 1961
Écoute et je t’appelle (Höre und ich rufe Dich), Gedichte. Paris 1961
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15. Juni
1978
Freilassung von Ngugi wa Thiong'o gefordert
The New York Review of Books veröffentlicht einen Brief an die Herausgeber des Magazins, der die Freilassung des  kenian. Schriftstellers
 Ngugi wa Thiong'o fordert:
"Wir waren zutiefst besorgt, als wir in ihrer Ausgabe vom 4. Mai lasen, dass der hervorragende Schriftsteller und Akademiker Ngugi wa Thiong'o nach der Veröffentlichung seines Romans Petals of Blood nach dem Public Security Act in Kenia inhaftiert worden ist.
Wir können es kaum glauben, dass Professor Ngugi, dessen Werke international gelesen und bewundert werden, eine Gefahr für die Sicherheit Kenias darstellen soll. Wir fordern die Regierung von
Kenia dringend auf, ihn unverzüglich freizulassen." (NYREV, ÜE: J.K. )
Der Appell ist unterzeichnet von zahlreichen Schriftstellern von internationalem Rang wie beispielsweise James Baldwin und Philip Roth; Afrika wird repräsentiert durch Alex La Guma und
  Lewis Nkosi.
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30. Juni
1978
Der künftige Schriftsteller Dinaw Mengestu wird in Addis Abeba geboren. Sein Vater ist kurz vor seiner Geburt den Bürgerkriegsverhältnissen im Lande in die USA entflohen. Er wird seine Familie zwei Jahre später nachholen.
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24. Oktober
1978
Im Alter von nur 46 Jahren stirbt der ägyptische Dramaturg, Schauspieler und Schriftsteller Najib Soror.
1958-64 studierte er in der UdSSR. Sein Regiedebut gab er mit Tschechows Kirschgarten. Von 1964 bis Mitte der 70er Jahre lehrte er Theaterwissenschaften, "als er in wiederkehrenden Abständen unter starken Depressionen zu leiden begann." Zu Sorors Vermächtnis zählen Theaterstücke, Lyrik und wissenschaftliche Schriften, wie beispielsweise Rihla fi Thulathiyat Naguib Mahfouz (Eine Reise in Nagib Machfus' Trilogie, 1960), (Vgl. Syria Times v. 12.04.04)
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12. Dezember
1978
Der im Januar 40 Jahre alt gewordene  kenianische Schriftsteller  Ngugi wa Thiong'o wird ohne ein Gerichtsverfahren im Zuge einer Generalamnestie zum Amtsantritt von Arap Moi nach knapp einem Jahr Haft freigelassen. 
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16. Juli
1979
Francis Bebey, der in Douala geborene kamerun. Dichter und Romancier frz. Sprache, Sänger, Komponist und Liedermacher wird 50 Jahre alt.
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20. Juli
1979
In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba wird durch die Organisation der Afrikanischen Einheit (→ OAU) die panafrikanische Nachrichtenagentur → PanaPress gegründet.
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6. August
1979
Der in Constantine geborene frankophone  algerische Schriftsteller Kateb Yacine wird 50 Jahre alt.
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17. August
1979
Der angolanische Autor Óscar Ribas wird 70 Jahre alt. Neben seinen Romanen hat sich Ribas auch mit seiner Studie über das angolanische Volk Mbundu einen Namen gemacht, die 1958 nach 18 Jahren der Recherche erschienen war.
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10. September
1979
António Agostinho Neto, angolanischer Präsident u. Lyriker portugiesischer Sprache, stirbt im Alter von nur 56 Jahren in Moskau.
 Er war bis zu seinem Tod - der erste - Präsident von  Angola, das im Jahre 1975 von Portugal unabhängig wurde.
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20. November
1979
Nach islamischer Zeitrechnung ist es der Neujahrstag des Jahres 1400. Eine ca. 500 Personen umfassende Gruppe schwer bewaffneter radikaler Islamisten aus verschiedenen arabischen Ländern stürmt die Große Moschee in Mekka und nimmt tausende Gläubige als Geiseln. Der Anführer der Gruppe ist ein fundamentalistischer Prediger, der wie seine Anhänger von eschatologischen Vorstellungen getrieben ist. Die Aufständischen erklären das unmittelbar bevorstehende Ende der Welt; der Mahdi sei in Gestalt des Muhammad ibn Abdullah al-Qahtani gekommen. Sie rufen zur Übernahme islamischer Rechtsordnungen in allen muslimischen Ländern auf, außerdem zum Sturz des saudischen Königshauses und zum Bruch der diplomatischen Beziehungen mit den westlichen Ländern.
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König Chalid lässt die Landesgrenzen schließen. Am Nachmittag wird die Moschee umstellt und die Stromzufuhr unterbrochen. Nach und nach wird die Freilassung eines großen Teils der Geiseln erwirkt. Die saudische Regierung betreibt eine Fatwa der obersten Theologen, um die Anwendung von Gewalt in der heiligen Stadt zu sanktionieren. Erst nach zweiwöchiger Besetzung und langwierigen verlustreichen Kämpfen wird es unter Mitwirkung der Anti-Terroreinheit der französischen Gendarmerie GIGN gelingen, die überlebenden Aufständischen zur Aufgabe zu zwingen.

Jahrzehnte später wird die in Mekka geborene saudische Schriftstellerin
 Raja Alem diese Begebenheit zur Grundlage ihres Romans Sarab machen:
Unter den Besetzern befindet sich das Mädchen Sarab, in der Kleidung und der Identität eines Mannes: Saif Allah.
Beim Gegenangriff der französischen Fallschirmspringer flieht sie in die Katakomben und stößt auf einen bewusstlosen Soldaten. Durch einen Abwasserkanal schleppt sie ihn ins Freie und versteckt sich mit ihm in einer leeren Wohnung. Zunächst hassen sich die beiden maßlos. Als der Franzosen entdeckt, dass sich in den Männerkleidern eine Frau verbirgt, ändert sich seine Wahrnehmung. Er überzeugt sie, mit nach Paris zu kommen, wo sie frei leben könne. Gemeinsam fliehen sie dorthin.
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4. Februar
1980
Im Alter von 52 Jahren stirbt in Dakar nach einem langen, quälenden Herzleiden der guineische Romancier Camara Laye.
Nach dem Ingenieursstudium in Frankreich tritt er in seiner Heimat in den Staatsdienst ein, bevor er der Diktatur Sékou Tourés 1964 nach  Senegal entflieht. Ein Jahr später erscheint mit dem Roman Dramouss (dt: Dramouss, Zürich 1967) die künstlerische Abrechnung mit den heimischen pol. Verhältnissen.
L'enfant noir (1953, dt: Einer aus Kurussa, Zürich 1954), sein erster Roman ist stark autobiografisch und liegt wie auch Dramouss und sein zweiter Roman Der Blick des Königs (Zürich 1963, Le regard du roi, 1954) in dt. Übersetzung vor. Zwei Jahre vor Layes Tod erscheint Le maître de la parole.
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2. Mai
1980
Im Alter von 70 Jahren stirbt in Paris der senegalesische Essayist frz. Sprache Alioune Diop.
1947 gründete er die bedeutendste Zeitschrift der
Négritude:  Présence africaine. Revue culturelle du monde noir (Afrikanische Gegenwart. Kulturzeitschrift der schwarzen Welt).
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7. Mai
1980
In ihrer Geburtstadt Bamako stirbt die malische Politikerin und Autorin Aoua Kéita.
Die 1912 geborene Kéita erwarb zu Beginn der 30er Jahre ein Diplom an der Ecole de médecine de Dakar, Senegal, und arbeitete anschließend in verschiedenen Teilen Westafrikas. Im Jahre 1946, nach der weiteren Beschneidung der Rechte der Kolonien durch Frankreich, trat Aoua Kéita der Rassemblement Démocratique Africain (RDA, Demokratisch Afrikanische Sammlungsbewegung) bei, und in den 50er Jahren begründete sie die gewerkschaftsnahe Frauenbewegung Collective Female Trade Union Movement. Ende der 50er Jahre wurde sie ins malische Parlament gewählt, wo sie bis zum Zerwürfnis mit dem damaligen Präsidenten Modibo Keïta großen Einfluss ausübte.
Als Autorin erlangte sie Berühmtheit mit dem 1975 veröffentlichten autobiografischen Werk Femme d'Afrique. La vie d'Aoua Kéita racontée par elle-même (Frau aus Afrika. Das Leben der Aoua Kéita, von ihr selbst erzählt), das im darauf folgenden Jahr mit dem Grand Prix littéraire de l’Afrique noire ausgezeichnet wurde.
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21. Juli
1980
Der im westalgerischen Tlemen geborene Schriftsteller frz. Sprache Mohammed Dib wird 60 Jahre alt.
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August / September
1980
Im August ist nach zwei Jahren der reguläre Militärdienst des Journalisten und Schriftstellers Najem Wali  im Irak beendet.
Bei Ausbruch des irakisch-iranischen Krieges am 22. Sept. wird ein Teil von Walis Jahrgang - 1956 - erneut zum Militärdienst einberufen. Najem Wali fälscht sein Wehrheft und verlässt illegal das Land. - Vgl. Najem Wali im Gespräch mit Armin Kratzert, br-online v. 9.01.2006
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September
1980
In Nairobi stirbt der 1939 geborene ugandische Dramatiker und Romancier Robert B. Serumaga an den Folgen einer Hirnblutung.
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Seine (Hoch-)Schulbildung absolvierte er am Makarere College in Kampala und am Trinity College in Dublin, wo er mit einem Master in Ökonomie abschloss.
Er war maßgeblich bei der professionellen Entwicklung des Theaters in Uganda beteiligt, wofür er mehrere Stücke schrieb. In der Ära nach Idi Amin bekleidete er mehrere politische Ämter im Lande. - Vgl. Killam, Literature of Africa a.a.O. S. 182.
Zu seinen bekannten Werken zählen die Theaterstücke Majangwa and a Play (1974) und The Elephants (1971) sowie der Roman Return to the Shadows (1969).
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15. November
1980
Der an der nigerian. Universität Nsukka lehrende Schriftsteller  Chinua Achebe wird 50 Jahre alt.
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24. November
1980
Am frühen Morgen bricht Salim Alafenisch mit seinem Bruder Suleiman und einem Cousin auf, um nach Ägypten zu reisen. Der später in Deutsch schreibende palästinensische Schriftsteller Alafenisch lebt zu dieser Zeit schon seit vielen Jahren in Heidelberg und besucht seine beduinische Familie in der Wüste Negev und wird so Zeuge eines Dramas, das nun, nach vierzehn Jahren, seinem Höhepunkt entgegenstrebt. Sein Bruder wird sich einer Feuerprobe unterziehen, um den 1966 erhobenen Vorwurf der Zeugenschaft eines Mordes gegen seinen Stamm zu entkräften.
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Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
**30 Jahre später, im Jahre 2002, wird dieses Werk
in eine Liste mit  "Africa's 100 best books of the 20th Century" aufgenommen. Die Bestenliste entstand auf Betreiben der Zimbabwe International Book Fair und kürte nach einem Jahre währenden Auswahlverfahren die 100 besten Werke des 20. Jahrhunderts. Plaatjes Buch Native Life of South Africa erschien jedoch bereits im Jahre 1892. Somit entsprach es im engen Sinne nicht den Auswahlkriterien. Dass die Jury dieses Werk dennoch aufnahm, bezeugt m. E. die Bedeutung des Buches, die es für diese hatte. Sie nutzte die Tatsache, dass das Werk im Jahre 1916 erneut aufgelegt wurde.

ÜE: J.K. --> Übersetzung aus dem Englischen: Janko Kozmus ©
ÜF: J.K. --> Übersetzung aus dem Französischen: Janko Kozmus ©

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Quellen

.. .  Sach- und Personenregister
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