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28.
Februar |
1991 |
Erstmaliges
Erscheinen der Printausgabe der Yemen Times, der ersten
englischsprachigen Zeitung des Landes.
Die Gründung erfolgte 1990, im Jahr der Vereinigung der
beiden jemenitischen Staaten, durch den Ökonomen und Menschenrechtsaktivisten
Prof. Abdulaziz Al-Saqqaf; nach einer mehrmonatigen Anlaufphase
erscheint die Yemen Times nun zweimal wöchentlich,
montags und donnerstags.
In der Selbstdarstellung der Zeitung heißt es: Sie "unterstützt
Pressefreiheit, den Respekt für Menschenrechte, politischen
Pluralismus und Demokratie. Sie fördert Nichtstaatliche
Organisationen (→ NGOs)
und andere Organisationsformen der Zivilgesellschaft. An der
ökonomischen Front unterstützt sie Liberalisierung
und die Interaktion mit anderen Nationen" (Auszug, vgl.
Yemen Times). |
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1991 |
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Muhammed
Said Abdulla
Der Geisterwald der Ahnen
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Muhammed
Said Abdulla
Der Brunnen von Giningi
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Im Alter
von 72 Jahren stirbt der tansanische Schriftsteller Muhammed
Said Abdulla. Er gilt als der Pionier der populären Suaheli-Literatur.
Nach Beendigung seiner schulischen Ausbildung begann er 1938
als Inspektor bei der kolonialen Gesundheitsbehörde zu
arbeiten. Zehn Jahre später schlug er eine Laufbahn als
Journalist ein und wurde Herausgeber der Zeitung Zanzibari.
Gleichzeitig war er die nächsten zehn Jahre als stellvertretender
Chefredakteur bei Al Falaq, Al Mahda sowie
Afrika Kwetu angestellt. Wiederum etwa 10 Jahre später
wurde er 1958 Verleger beim Agrarmagazin Mkulima, wo
er bis zu seiner Pensionierung 1968 beschäftigt war.
Als
Autor wurde er mit seinem Werk Mzimu wa Watu wa Kale
(dt: Der Geisterwald der Ahnen) bekannt. Er gewann
damit 1957/58 den ersten Preis bei einem Swahili-Schreibwettbewerb,
veranstaltet vom East African Literature Bureau. Die Veröffentlichung
des Buchs erfolgte erst 1966. In diesem Roman präsentiert
Abdulla erstmals seine Detektiv-Hauptfigur Bwana Msa, die in
vielen seiner nachfolgenden Romane vorkommen wird, so im zweiten,
1968 erschienenen und ebenfalls preisgekrönten Teil: Kisima
cha Giningi (dt: Der Brunnen von Giningi), des
Weiteren: Duniani Kuna Watu (dt: In der Welt gibt es
Menschen), Siri ya Sifuri (Das Geheimnis der Null),
Mke Mmoja Waume Watatu (1975; Eine Frau, drei Ehemänner)
und Mwana wa Yungi Hulewa (1976; Das Kind des Teufels
wird erwachsen). |
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Mai |
1991 |
In
→
Burundis
Hauptstadt Bujumbura erscheint Sortir de la violence au Burundi
(Der Gewalt in Burundi entkommen) von Jean-Marie Sindayigaya.
Der Autor war nach Abschluss eines Diplomingenieurstudiums in
Belgien im Oktober 1982 in seine Heimat zurückgekehrt.
Anschließend begann er seine berufliche Laufbahn bei der
nationalen Telekommunikationsgesellschaft ONATEL, deren technischer
Leiter er wurde und wo er bis zum heutigen Tag beschäftigt
ist.
Seine erste Buchveröffentlichung ist ein Versuch, den Völkermord
im eigenen Land zu erklären. Dabei bedient er sich u. a.
der Wissenschaft der Ethologie, der Verhaltensbiologie. |
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10.
Mai |
1991 |
→
Jack
Mapanje wird auf internationalen Druck hin freigelassen.
Fast vier Jahre lang war der bedeutendster Lyriker →
Malawis
ohne Anklageerhebung inhaftiert. |
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JÄGER DES WORTES
MEMOIREN |
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OUI, MON COMMANDANT!
IN KOLONIALEN DIENSTEN
MEMOIREN |
Der in
Bandiagara, Mali, geborene Schriftsteller Amadou Hampâté
Bâ stirbt im Alter von ca. 90 Jahren in Abidjan (→
Côte
d'Ivoire).
Berühmt geworden ist der Autor und Ethnologe durch sein
Buch Amkoullel l’enfant peul (dt: Jäger
des Wortes), in dem er aus der Sicht des Kindes Amkoullel
über seine eigene Kindheit, die Erfahrungen mit den Kolonialherren
erzählt; das Werk wurde 1991 mit dem Grand prix littéraire
d'Afrique noire ausgezeichnet. Diese Ehrung wurde ihm 1974
das erste Mal zuteil, für sein Werk L'Étrange
Destin de Wangrin (1973, Das seltsame Schicksal von Wangrin).
Auch der zweite Band der Lebenserinnerungen - Oui, mon commandant!
- fand starke Beachtung.
WEITERE WERKE (Auswahl):
- L'Empire peul du Macina (Das Fulani-Reich von Macina). 1955
- Vie et enseignement de Tierno Bokar, le sage de Bandiagara
(Leben und Lehre des Tierno Bokar, dem Bandiagara-Weisen). 1957.
- Kaïdara, récit initiatique peul (Kaidara, Fulani-Initiationsgeschichte).
1969
- Aspect de la civilisation africaine (Aspekt der afrikanischen
Zivilisation). 1972
- L’Éclat de la grande étoile (Die Helligkeit
des großen Sterns), 1974
- Jésus vu par un musulman (Jesus, aus der Sicht eines
Muslim), 1976
- Njeddo Dewal, mère de la calamité (Njeddo Dewal,
Mutter der Katastrophe), Erzählungen. 1985
- Ce que vaut la poussière (Was Staub wert ist), Erzählungen.
1987 |
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23.
Mai |
1991 |
"Laßt uns jetzt entschlossen sein, den ganzen Apparat
unrepräsentativer Macht zu zerstören und für
die Erreichung dieses Zieles ein Datum vor dem Ende dieses Jahrhunderts
zu setzen", zitiert die taz → Wole
Soyinka. "Mit diesem Akt der nach innen gerichteten
Wiedergutmachung erlangen wir die moralische Kraft und das Selbstbewußtsein,
jedem Vektor unserer Geschichte bei der Interaktion mit dem
Rest der Welt eine neue Richtung zu geben." ·
(Wole Soyinka, Ibadan, → Nigeria,
taz v. 05.06.1991) |
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23.
Juni |
1991 |
Im Alter
von 68 Jahren stirbt in Lissabon der in Luanda geborene Dichter
und Kurzgeschichtenautor António Jacinto.
Wegen Beteiligung an der Befreiungsbewegung in der damaligen
portugiesischen Kolonie war er Anfang der 60er Jahre verhaftet
worden und saß bis 1972 im Konzentrationslager Tarrafal
auf den → Kapverdischen
Inseln in Haft. Nach → Angolas
Unabhängigkeit 1975 hatte er bis 1978 das Amt des Bildungsministers
und des Staatssekretärs für Kultur inne.
1986 wurde er für seinen Gedichtband Sobreviver em Tarrafal
de Santiago (Überleben in Tarrafal de Santiago) mit
einem der bedeutendsten afrikanischen Literaturpreise, dem mit
$ 10.000 dotierten Noma Award für herausragende
afrikanische Publikationen, ausgezeichnet. |
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1.
August |
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Im
Alter von 64 Jahren stirbt in London der ägyptische Schriftsteller
Youssef Idris - auch: Yusuf Idris - an Herzversagen.
Mit seinem erzählerischen Talent hat er vor allem der Kurzgeschichte
hohe Anerkennung innerhalb der arabischen Literatur verschafft.
Sein erster Erzählband Archas layali (Die billigsten
Nächte) ist unter dem Titel Cheapest Nights and other
stories auch in englischer Übersetzung erschienen.
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1.
September |
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Enthusiastische
Besprechung der Erstveröffentlichung der Lyrikerin Iman Mersal.
Der ägyptische Autor und Literaturkritiker
→
Edwar
al-Charrat (auch: al-Kharrat)
schreibt in der in London herausgegebenen arabischen Zeitung
al-Hayat über Ittisafat (Charakterisierungen), einem
im Vorjahr erschienenen Gedichtband der ägyptischen Dichterin.
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26.
September |
1991 |
Cyprian
Ekwensi, → nigerian.
Schriftsteller engl. Sprache, wird 70 Jahre alt. |
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10.
Oktober |
1991 |
Ken
Saro-Wiwa, → nigerian.
Schriftsteller und
Umweltaktivist, wird 50 Jahre alt. |
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16.
November |
1991 |
Mit Termitenhügel
in der Savanne habe →
Chinua Achebe
ein mehr als 20jähriges Schweigen als Romanschriftsteller
durchbrochen,
schreibt Joachim Sartorius in der taz. Das komme einer
Sensation gleich. Denn Achebe "gilt als wichtigster Romancier
Nigerias, wenn nicht ganz 'Schwarzafrikas'." (Joachim Sartorius,
taz) |
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8.
Dezember |
1991 |
→
Vumbi
Yoka Mudimbe,
Schriftsteller und Literaturwissenschaftler der Demokratischen
Republik Kongo, wird 50 Jahre alt. |
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11.
Dezember |
1991 |
Der
→ ägypt.
Schriftsteller und Nobelpreisträger → Nagib Machfus
wird 80 Jahre alt. |
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Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen
Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
ÜFK: J.K. --> Aus dem Französischen
übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus © |
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Quellen:
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Sach-
und Personenregister |
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