DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Tageschronik: 2. Januar 1998

 

· Die MARABOUT-SEITE zitiert aus Deutschland ·  
die tageszeitung


Manfred Loimeier begrüßt in der taz das Erscheinen der deutschen Übersetzung von Ken Saro-Wiwas Sozaboy!

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Der nigerianische Schriftsteller, Journalist, Drehbuchautor, Menschenrechtler und Umweltschützer Ken Saro-Wiwa sei in Deutschland nicht wegen seines literarischen Werkes bekanntgeworden. Eine interessierte Öffentlichkeit hat ihn erst wahrgenommen, so Manfred Loimeier, als ihn der nigerianische Militärdiktator Sani Abacha am 10. November 1995 mit acht weiteren Regimekritikern zum Tode verurteilte habe und ihn hinrichten ließ. "Zur Last legte ihnen das Militärtribunal einen vierfachen Mord, den sie sogar der richterlichen Urteilsbegründung zufolge nachweislich nicht begangen hatten."

" ... Sozaboy schildert den Biafra-Krieg 1967 bis 1970 aus der Sicht eines jugendlichen Soldaten - daher auch im Original der Buchtitel Sozaboy, eine dialektartig verwaschene Aussprache des englischen soldier boy, also Soldatenjunge."

"Mene, so heißt die Hauptfigur, meldet sich freiwillig zur Revolutionsarmee, weil sie regelmäßige Mahlzeiten sowie eine schöne Uniform bietet - und weil er seine Freundin Agnes beeindrucken will ..." Der Rezensent fährt fort: "Spätestens beim Luftangriff der Regierungstruppen wird Mene in den Sümpfen des Nigerdeltas allerdings bewußt, daß sich hinter den schönen Versprechungen von Freiheit und Abenteuer nur Lug und Trug verbergen. Sozaboy endet tragisch, realistisch, aber was den Roman unbestritten zum besten einer langen Reihe nigerianischer Romane über den Biafra- Krieg macht, ist der distanzierte Witz Saro-Wiwas ..." Manfred Loimeier bemerkt abschließend, dass Sozaboy nicht von ungefähr mit Grimmelshausens Der abenteuerliche Simplicissismus Teutsch verglichen werde, "denn in beiden Romanen schlägt sich ein naiver junger Held mit Geschick und Glück durch die Wirren eines Krieges..." · (Manfred Loimeier, taz)

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Quelle:
die tageszeitung (taz)

Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum


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