DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901–2020)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Tageschronik: 25. Januar 2002

 

·  Die MARABOUT-SEITE zitiert aus Uganda ·  
The New Vision, Uganda


Die führende Tageszeitung Ugandas, New Vision, über den nigerianischen Autor Okey Ndibe und seinen Roman Arrows of Rain:

"Ndibe verwandelt Realit"

Seine Eltern hätten ihn in die afrikanische Literatur eingeführt, als er seine kreativen Säfte noch im Gymnasium versprüht habe. Er sei fasziniert gewesen von der magischen Welt, die Chinua Achebes in Things Fall Apart erschaffen hatte. Als er schließlich Achebe an einer Tankstelle begegnet sei, hätten sie einander gegrüßt: 'Es war, als hätte Gott zu mir gesprochen'....

"Ndibe glaubt, nur in Afrika finde man trotz der Tyrannei ein Lächeln. Es ist dies menschliches Drama, auf das er sich bezieht und das ihn dazu brachte, Arrows of Rain zu schreiben. Von Madia, einem Land, das nur dünn maskiert als  Nigeria erkennbar den Mikrokosmos eines afrikanischen Staates darstellt, spricht er mit solcher Überzeugung: 'Ich erzähle die Geschichte Afrikas durch einen verrückt scheinenden Mann, dessen Portrait zeigt, wie Macht in Afrika einen Menschen verzerrt. ... Ich portraitiere, was mit uns geschehen kann, wenn wir uns im Angesicht solcher Macht ruhig verhalten.' ... 'Madia reflektiert meine Lektüre afrikanischer Geschichte.' Eine Geschichte, die erzählt werden muss, verzeiht niemals Schweigen, in dieser Grundaussage des Buches ist Ndibes Lebensphilosophie eingefangen. Er glaubt, es sei Teil schriftstellerisch moralischer Verantwortung, die Wahrheit sogar angesichts des Todes auszusprechen. 'Ken Saro Wiwa’s Geschichte hat ihn überlebt. Wäre Saro Wiwa nicht gestorben, würde die Welt heute nicht so auf ihn sehen, wie sie es tut.' ...

Wenn sich auch Ndibe glücklich schätzt über einige positive Kritik seines nigerianischen Publikums: 'Sie haben der schmerzhaften Anerkennung, dass dies die Geschichte unseres Landes sei, Ausdruck gegeben'. So gebe es auch, fügt Ndibe hinzu, 'Kritik, die konstatiere, dass der Titel meines Buches Achebes Arrow of God parodiere. Dabei gibt es kaum einen Zusammenhang. Achebes Titel ist Arrow, meiner lautet Arrows. Er ist abgeleitet von einer Fabel, die beschreibt, der Regen habe zwei Gesichter. Er könne Leben und Tod bringen. Ndibe mag weit davon entfernt sein, von seinem Schreiben leben zu können, wie Achebe dies tut oder von der Annerkennung eines  Soyinka, aber sein Buch hat die Türen zu einer neuen Qualität ("different capacity") geöffnet ..." · (New Vision, ÜEK: J.K.)

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Quelle:

The New Vision, Uganda's Leading Daily (New Vision)

Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©


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