DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Chroniken: 2006_3.Quartal

Stand: 05.07.09

 

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2006
chrAbs Juli bis September
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Juli - August
2006

Sarah Mkhonza, Swaziland, wird als writer-in-residence der Ithaca City of Asylum (ICOA) für zwei Jahre aufgenommen.
Kurz Zeit später nimmt die promovierte Philologin (1996, Michigan State University) ihre Tätigkeit als Gastdozentin für Afrikanische Studien und Englisch an der Cornell University in Ithaca, New York auf.
Die Dozentin und Autorin von zwei (Jugend-)Romanen - What the Future Holds und Pains of a Maid - war mit ihren zwei Söhnen 2003 ins amerikanische Exil gegangen. Nach Drohungen und Einschüchterungen, so wurde zweimal ihr Büro in der Universität von Swaziland, wo sie unterrichtete, verwüstet, sah sie sich gezwungen, ihr Land zu verlassen und erhielt 2005 Asyl. In ihren Büchern wie auch in den Kolumnen, die sie für die heimischen Zeitungen The Observer und The Swazi Sun verfasste, setzte sie sich gegen die repressive Regierungspolitik und insbesondere für die Rechte von Kindern und Frauen in ihrer Heimat ein. - Vgl. http://citiesofrefuge.com/.

 Sarah Mkhonza, fiction writer

Cornell University in Ithaca, New York
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9. Juli
2006
chrAbs "Maathai macht den Analphabetismus für den niedrigen Entwicklungsstand verantwortlich"

Mit diesem Titel überschreibt Elizabeth Mwai ihren Artikel für die englischsprachige kenianische Tageszeitung The Standard, in welchem sie sich auf die Friedensnobelspreisträgerin Prof. Wangari Maathai bezieht. Den "weitverbreiteten Analphabetismus" mache diese für das langsame Voranschreiten der Entwicklung verantwortlich.
mehr dazu · (The Standard Kenya, ÜEK: J.K.)
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15. Juli
2006
chrAbs Driss Chraibi, der in Mazagan - heute Al-Jadida -, in Marokko geborene marokkanische Schriftsteller frz. Sprache wird 80 Jahre alt.
Internationale Anerkennung erlangte Chraibi mit seinem 1954 erschienenen ersten Roman Le passé simple. In Deutschland wurde er mit dem originellen Roman Die Zivilisation, Mutter! bekannt und erreichte große Popularität mit der Figur des Inspektor Ali, dem Protagonisten einer Krimiserie.
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27. Juli
2006
chrAbs "Cannabis -
Zweite Vernichtungskampagne beginnt im August",

heißt es in der englischspr. Morocco Times.
Nach dem Erfolg der ersten Vernichtungskampagne gegen den Cannabisanbau, wollen die Behörden der Provinz Taounate im August eine zweite in Chefchaouen und Al Hoceima starten, schreibt Houcine Ait Mhand für die marokkanische Tageszeitung.
Laut einem Kommuniqué der Präfektur der Provinz Chefchaouen werde die neue Vernichtungskampagne auf den bewässerten Cannabisanbau abzielen, entlang von Flüssen und in Tälern, wo die Pflanze noch gedeiht; in Ghafsai und in Städten bei Ketama.
Im Versteckspiel mit den Behörden, so der Autor, benutzten die Bauern in haschproduzierenden Regionen verrückte Wege, um den Cannabisanbau vor offiziellen Blicken zu verbergen.
Zum Beispiel bauten sie Gemüse an, welches sie als Tarnung benutzten, um den Sprühaktionen zu entgehen, die den Ertrag vernichten sollen. Als Folge davon beabsichtigten die Behörden ihre Anstrengungen zu steigern, indem sie eine zweite Kampagne zur Bekämpfung des Anbaus in Gang setzten.
Die erste Kampagne sei erfolgreich gewesen, geben die Behörden an. Die Größe des vernichteten Anbaus stieg auf ca. 97790 ha, 82% davon seien in der Gemeinde Ghafsai zerstört worden, in der Nähe von Ketama und Chechcaouen.
Außerdem seien acht Bauern arretiert worden, berichtet die Morocco Times und für 771 andere, die des Cannabisanbaus beschuldigt werden, sei Haftbefehl erlassen worden. Die Polizei beschlagnahmte zudem 24 Wasserpumpen und mehr als 450 Schläuche, die zur Bewässerung der Cannabisfelder benutzt wurden und zusätzlich 20,8 kg Cannabissamen.
Lt. Kommuniqué, heißt es schließlich, riefen die Vernichtungsoperationen gegen die verbotene Pflanze "positive Reaktionen in der Öffentlichkeit" hervor.
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(Morocco Times, ÜEK: J.K.)
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zeit
los
chrAbs Afrikanische und arabische Sprüche und Weisheiten:

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30. Juli
2006
chrAbs "Nkala im Begriff die Mörder von Tongo und Chitepo zu benennen"
Gibbs Dube berichtet für die englischsprachige simbabwische Wochenzeitung The Standard von einem Buchvorhaben des ehemaligen Verteidigungsministers und Gründungsmitgliedes der regierenden Zanu-Partei Enos Nkala. Er werde, gibt dieser an, in diesem Buch die Mörder von Josiah Tongogara and Herbert Chitepo nennen.
Der Tod dieser beiden Befreiungshelden, heißt es weiter, bleibe geheimnisumwittert, im Widerspruch unterschiedlicher Theorien gefangen.
mehr dazu· (Standard Simbabwe, ÜEK: J.K.)
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6. August
2006
chrAbs "Sargmacher lernt fliegen ohne aufzusetzen"
Unter diesem Titel erzählt Anderson Ojwang' für die kenianische Tageszeitung The Standard die merkwürdige Geschichte des Sargmachers Ondieki in der kenianischen Stadt Eldoret.
· mehr dazu(Standard Times, ÜEK: J.K.)
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11. August
2006
Im Alter von 76 Jahren stirbt der südafrikanische Dichter und ANC-Aktivist Mazisi Kunene in seiner Geburtsstadt Durban.
Kunene war 1993 nach über 30 Jahren im Exil in London und in Kalifornien in seine Heimat zurückgekehrt.
Sein künstlerisches Schaffen war inspiriert "von der Geschichte des Zulu-Volkes, vom Kampf gegen die Apartheid in
 Südafrika und von der oralen Tradition der afrikanischen Literatur", wird Shola Adenekan in einem Nachruf im britischen Guardian Monate später schreiben.
Neben theoretischen Werken zur Literatur und zum Film Südafrikas veröffentlichte Kunene mehrere literarische Bücher:
Zulu Poems, 1970
Emperor Shaka the Great, 1970
Anthem of the Decades, 1981
The Ancestors and the Sacred Mountain, 1982
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12. August
2006
chrAbs "Hassan Nasrallah in Qena"
Unter diesem irreführenden Titel greift die englischspr. der Regierung nahe stehende ägypt. Tageszeitung The Egyptian Gazette eine Kurzmeldung auf, die nach eigener Angabe am Vortage von der Oppositionszeitung Al-Ahrar gebracht wurde. Danach habe in der oberägyptischen Stadt Qena eine Frau nach 2 Jahren Ehe Zwillingen das Leben geschenkt. Al-Ahrar gegenüber habe die Mutter - mit Namen Soha Hamadallah - geäußert, sie wolle den Hisbollah-Führer ehren, indem sie ein Baby Hassan und das andere Nasrallah nennen wolle.
· (Egyptian Gazette, ÜEK: J.K.).
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15. August
2006
chrAbs 100. Geburtstag des senegalesischen Politikers, Philosophen und Schriftstellers Lépold Sédar Senghor.
Der Mitbegründer der
 Négritude verstarb im Dez. 2001.
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30. August
2006
Foto - Nagib Machfus
Nagib Machfus
Im Alter von 94 Jahren stirbt der ägyptische Schriftsteller → Nagib Machfus in einem Kairoer Krankenhaus, in dem er seit Juli behandelt worden war.
Nagib Machfus war der erste - und bisher einzige arabischsprachige Autor, der - 1988 - mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Sein Werk, dessen Publikation mit dem 1939 veröffentlichten Roman Abat al-aqdar (dt: Cheops; Übersetzung: Doris Kilias, Zürich 2005), der in pharaonischer Zeit spielt, ihren Anfang nahm, ist von erstaunlichem Umfang, unglaublicher Vielfalt und nach überwiegender Meinung der Kritiker von bestechender Qualität.
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12. September
2006
"Stellvertretender Minister lobt das Alphabetisierungsprogramm"
Mit diesem Titel überschreibt die Tageszeitung The Ghanaian Chronicle einen Artikel über das Nationale Alphabetisierungsprogramm (National Functional Literacy Programme, NFLP), das Analphabeten nicht nur Lesen und Schreiben sowie den Umgang mit Zahlen beibringe, sondern auch durch "einkommensgenerierte Aktivitäten" dabei helfe, ihren Lebensstandard zu verbessern.
· mehr dazu(Ghanaian Chronicle, ÜEK: J.K.).
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21. September
2006

chrAbs "Ugandischer Studentenbesuch zum Genozid",
überschreibt Charles Kazooba in Kampala seinen Artikel für die ruandische Tageszeitung The New Times. Ungefähr 70 ugand. Studentenführer seien an diesem Donnerstag nach Ruanda gereist, um sich über den "Genozid von 1994, der nahezu eine Million Leben forderte", zu informieren.
mehr dazu · (New Times, Rwanda, ÜEK: J.K.)

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25. September
2006
"Marihuana-Felder im Nyungwe Forst"
Unter diesem Titel berichtet Robert Mukombozi für die Tageszeitung The New Times über den Anbau der Droge in den Wäldern des Nyungwe National Park in
Ruanda. · mehr dazu(New Times, Rwanda, ÜEK: J.K.).
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26. September
2006
Einer der größten Schriftsteller Nigerias, der in dem Ort Minna, im Westen des Landes geborene anglophone Schriftsteller Cyprian Ekwensi wird 85 Jahre alt.
Der bekannteste seiner zahlreichen Romane - ein Klassiker der afrikanischen Literatur - trägt als Titel den Namen seiner Protagonistin Jagua Nana (1961; dt. 1987). Aus dem Blickwinkel dieser Figur durchleutet Ekwensi das moderne nigerianische (Großstadt-)Leben. Jagua Nana scheut nicht davor zurück, um ihre hohen Ansprüche zu finanzieren, ihr Geld auf der Straße zu verdienen. Gleichzeitig ermöglicht sie mit dem so erworbenen Geld ihrem zwanzig Jahre jüngeren Liebhaber ein Studium in England. Noch bevor dieser zurückkehrt, gerät die Heldin durch ihre Tätigkeit in das korrupte Feld politischer Machenschaften.
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Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
ÜFK: J.K. --> Aus dem Französischen übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©

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chrAbs Quellen

    chrAbs Sach- und Personenregister
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