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2006 |
Juli
bis September |
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Juli
- August |
2006 |
Sarah
Mkhonza, →
Swaziland,
wird als writer-in-residence der Ithaca City of Asylum (ICOA)
für zwei Jahre aufgenommen.
Kurz Zeit später nimmt die promovierte Philologin (1996,
Michigan State University) ihre Tätigkeit als Gastdozentin
für Afrikanische Studien und Englisch an der Cornell
University in Ithaca, New York auf.
Die Dozentin und Autorin von zwei (Jugend-)Romanen - What
the Future Holds und Pains of a Maid - war mit
ihren zwei Söhnen 2003 ins amerikanische Exil gegangen.
Nach Drohungen und Einschüchterungen, so wurde zweimal
ihr Büro in der Universität von Swaziland, wo sie
unterrichtete, verwüstet, sah sie sich gezwungen, ihr
Land zu verlassen und erhielt 2005 Asyl. In ihren Büchern
wie auch in den Kolumnen, die sie für die heimischen
Zeitungen The Observer und The Swazi Sun
verfasste, setzte sie sich gegen die repressive Regierungspolitik
und insbesondere für die Rechte von Kindern und Frauen
in ihrer Heimat ein. - Vgl. http://citiesofrefuge.com/. |
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2006 |
"Maathai macht den Analphabetismus für den niedrigen Entwicklungsstand
verantwortlich"
Mit diesem Titel überschreibt Elizabeth Mwai ihren Artikel
für die englischsprachige kenianische Tageszeitung The
Standard, in welchem sie sich auf die Friedensnobelspreisträgerin
Prof. Wangari Maathai bezieht. Den "weitverbreiteten
Analphabetismus" mache diese für das langsame Voranschreiten
der Entwicklung verantwortlich. →
mehr
dazu · (The
Standard Kenya,
ÜEK:
J.K.) |
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15.
Juli |
2006 |
Driss Chraibi, der in Mazagan - heute Al-Jadida -, in Marokko
geborene marokkanische Schriftsteller frz. Sprache wird 80 Jahre
alt. Internationale Anerkennung erlangte Chraibi mit seinem
1954 erschienenen ersten Roman Le passé simple.
In Deutschland wurde er mit dem originellen Roman Die Zivilisation,
Mutter! bekannt und erreichte große Popularität
mit der Figur des Inspektor Ali, dem Protagonisten einer Krimiserie. |
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2006 |
"Cannabis -
Zweite Vernichtungskampagne beginnt im August",
heißt es in der englischspr. Morocco Times.
Nach dem Erfolg der ersten Vernichtungskampagne gegen den Cannabisanbau,
wollen die Behörden der Provinz Taounate im August eine
zweite in Chefchaouen und Al Hoceima starten, schreibt Houcine
Ait Mhand für die marokkanische Tageszeitung.
Laut einem Kommuniqué der Präfektur der Provinz
Chefchaouen werde die neue Vernichtungskampagne auf den bewässerten
Cannabisanbau abzielen, entlang von Flüssen und in Tälern,
wo die Pflanze noch gedeiht; in Ghafsai und in Städten
bei Ketama.
Im Versteckspiel mit den Behörden, so der Autor, benutzten
die Bauern in haschproduzierenden Regionen verrückte Wege,
um den Cannabisanbau vor offiziellen Blicken zu verbergen.
Zum Beispiel bauten sie Gemüse an, welches sie als Tarnung
benutzten, um den Sprühaktionen zu entgehen, die den Ertrag
vernichten sollen. Als Folge davon beabsichtigten die Behörden
ihre Anstrengungen zu steigern, indem sie eine zweite Kampagne
zur Bekämpfung des Anbaus in Gang setzten.
Die erste Kampagne sei erfolgreich gewesen, geben die Behörden
an. Die Größe des vernichteten Anbaus stieg auf ca.
97790 ha, 82% davon seien in der Gemeinde Ghafsai zerstört
worden, in der Nähe von Ketama und Chechcaouen.
Außerdem seien acht Bauern arretiert worden, berichtet
die Morocco Times und für 771 andere, die des Cannabisanbaus
beschuldigt werden, sei Haftbefehl erlassen worden. Die Polizei
beschlagnahmte zudem 24 Wasserpumpen und mehr als 450 Schläuche,
die zur Bewässerung der Cannabisfelder benutzt wurden und
zusätzlich 20,8 kg Cannabissamen.
Lt. Kommuniqué, heißt es schließlich, riefen
die Vernichtungsoperationen gegen die verbotene Pflanze "positive
Reaktionen in der Öffentlichkeit" hervor.
·
(Morocco Times, ÜEK:
J.K.) |
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zeit |
los |
Afrikanische und arabische Sprüche und Weisheiten:
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2006 |
"Nkala im Begriff die Mörder von Tongo und Chitepo zu benennen"
Gibbs Dube berichtet für die englischsprachige simbabwische
Wochenzeitung The Standard von einem Buchvorhaben
des ehemaligen Verteidigungsministers und Gründungsmitgliedes
der regierenden Zanu-Partei Enos Nkala. Er werde, gibt dieser
an, in diesem Buch die Mörder von Josiah Tongogara and
Herbert Chitepo nennen.
Der Tod dieser beiden Befreiungshelden, heißt es weiter,
bleibe geheimnisumwittert, im Widerspruch unterschiedlicher
Theorien gefangen. →
mehr
dazu· (Standard
Simbabwe, ÜEK:
J.K.) |
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2006 |
"Sargmacher lernt fliegen ohne aufzusetzen"
Unter diesem Titel erzählt Anderson Ojwang' für die
kenianische Tageszeitung The Standard die merkwürdige
Geschichte des Sargmachers Ondieki in der kenianischen Stadt
Eldoret.
·
→
mehr
dazu(Standard
Times,
ÜEK:
J.K.) |
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11.
August |
2006 |
Im Alter von 76 Jahren stirbt der südafrikanische Dichter
und ANC-Aktivist Mazisi Kunene in seiner Geburtsstadt Durban.
Kunene war 1993 nach über 30 Jahren im Exil in London und
in Kalifornien in seine Heimat zurückgekehrt.
Sein künstlerisches Schaffen war inspiriert "von der
Geschichte des Zulu-Volkes, vom Kampf gegen die Apartheid in
→ Südafrika
und von der oralen Tradition der afrikanischen Literatur",
wird Shola Adenekan in einem Nachruf im britischen Guardian
Monate später schreiben.
Neben theoretischen Werken zur Literatur und zum Film Südafrikas
veröffentlichte Kunene mehrere literarische Bücher:
Zulu Poems, 1970
Emperor Shaka the Great, 1970
Anthem of the Decades, 1981
The Ancestors and the Sacred Mountain, 1982 |
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12.
August |
2006 |
"Hassan
Nasrallah in Qena"
Unter diesem irreführenden Titel greift die englischspr.
der Regierung nahe stehende ägypt. Tageszeitung The Egyptian Gazette
eine Kurzmeldung auf, die nach eigener Angabe am Vortage von
der Oppositionszeitung Al-Ahrar gebracht wurde. Danach
habe in der oberägyptischen Stadt Qena eine Frau nach 2
Jahren Ehe Zwillingen das Leben geschenkt. Al-Ahrar gegenüber
habe die Mutter - mit Namen Soha Hamadallah - geäußert,
sie wolle den Hisbollah-Führer ehren, indem sie ein Baby
Hassan und das andere Nasrallah nennen wolle.·
(Egyptian
Gazette,
ÜEK:
J.K.). |
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15.
August |
2006 |
100. Geburtstag des senegalesischen Politikers, Philosophen
und Schriftstellers Lépold Sédar Senghor. Der
Mitbegründer der → Négritude
verstarb im Dez. 2001. |
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30.
August |
2006 |
Im
Alter von 94 Jahren stirbt der ägyptische Schriftsteller
→ Nagib Machfus
in einem Kairoer Krankenhaus, in dem er seit Juli behandelt
worden war.
Nagib Machfus war der erste - und bisher einzige arabischsprachige
Autor, der - 1988 - mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde.
Sein Werk, dessen Publikation mit dem 1939 veröffentlichten
Roman Abat al-aqdar (dt: Cheops; Übersetzung:
Doris Kilias, Zürich 2005), der in pharaonischer Zeit spielt,
ihren Anfang nahm, ist von erstaunlichem Umfang, unglaublicher
Vielfalt und nach überwiegender Meinung der Kritiker von
bestechender Qualität. |
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2006 |
"Stellvertretender Minister lobt das Alphabetisierungsprogramm"
Mit diesem Titel überschreibt die Tageszeitung The Ghanaian Chronicle
einen Artikel über das Nationale Alphabetisierungsprogramm
(National Functional Literacy Programme, NFLP), das Analphabeten
nicht nur Lesen und Schreiben sowie den Umgang mit Zahlen beibringe,
sondern auch durch "einkommensgenerierte Aktivitäten" dabei
helfe, ihren Lebensstandard zu verbessern. ·
→
mehr
dazu(Ghanaian Chronicle,
ÜEK:
J.K.).
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2006 |
"Ugandischer Studentenbesuch zum Genozid",
überschreibt Charles Kazooba in Kampala seinen Artikel
für die ruandische Tageszeitung The New Times.
Ungefähr 70 ugand. Studentenführer seien an diesem
Donnerstag nach →
Ruanda gereist, um sich
über den "Genozid von 1994, der nahezu eine Million Leben
forderte", zu informieren. →
mehr
dazu · (New
Times, Rwanda,
ÜEK:
J.K.) |
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2006 |
"Marihuana-Felder im Nyungwe Forst"
Unter diesem Titel berichtet Robert Mukombozi für die Tageszeitung
The New Times über den Anbau der Droge in den Wäldern
des Nyungwe National Park in →
Ruanda.
·
→
mehr
dazu(New
Times, Rwanda, ÜEK:
J.K.). |
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2006 |
Einer
der größten Schriftsteller Nigerias, der in dem Ort
Minna, im Westen des Landes geborene anglophone Schriftsteller
Cyprian Ekwensi wird 85 Jahre alt.
Der bekannteste seiner zahlreichen Romane - ein Klassiker der
afrikanischen Literatur - trägt als Titel den Namen seiner
Protagonistin Jagua Nana (1961; dt. 1987). Aus dem Blickwinkel
dieser Figur durchleutet Ekwensi das moderne nigerianische (Großstadt-)Leben.
Jagua Nana scheut nicht davor zurück, um ihre hohen Ansprüche
zu finanzieren, ihr Geld auf der Straße zu verdienen.
Gleichzeitig ermöglicht sie mit dem so erworbenen Geld
ihrem zwanzig Jahre jüngeren Liebhaber ein Studium in England.
Noch bevor dieser zurückkehrt, gerät die Heldin durch
ihre Tätigkeit in das korrupte Feld politischer Machenschaften. |
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Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen
Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
ÜFK: J.K. --> Aus dem Französischen
übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus © |
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Quellen |
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Sach-
und Personenregister |
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