DIE MARABOUT-SEITE
linie

linie
linie

Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Tageschronik: 9. Juli 2006

 

· Die MARABOUT-SEITE zitiert aus Kenia ·  


"Maathai macht den Analphabetismus für den niedrigen Entwicklungsstand verantwortlich"

Mit diesem Titel überschreibt Elizabeth Mwai ihren Artikel für die englischsprachige kenianische Tageszeitung The Standard, in welchem sie sich auf die Friedensnobelspreisträgerin Prof. Wangari Maathai bezieht. Den "weitverbreiteten Analphabetismus" mache diese für das langsame Voranschreiten der Entwicklung verantwortlich.

"Wenn Politiker um Stimmen betteln, sind sie in der Lage in ihrer Muttersprache zu sprechen. Haben sie einmal die Wahlen gewonnen, wechseln sie zu dem, was die Menschen als fremde Sprache kennen", sagt Maathai.

Bei einem als Spendenaktion angesetzten Dinner der Assoziation von Kenias Frauen in den Medien - AMWIK, Association of Media Women in Kenya - habe Maathai geäußert, das meiste, was an Information in den Medien verbreitet werde, sei "irrelevant".

Weiter habe Maathai beschrieben, dass die Mehrheit der Menschen weitgehend inkompetent und ohnmächtig sei, auch wenn sie sich bemühte ein gebrochenes Englisch zu sprechen und darauf verwiesen, dass Radiostationen, die regionale Sprachen benutzten, populär seien, weil sie "relevante Information" lieferten.

Maathai zufolge sei es für Kenianer von größter Wichtigkeit Schulbildung mindestens bis zum 16 Jahr zu erhalten. Die Aneignung von Kompetenz und Wissen würde es den Kenianern erlauben, die enormen Ressourcen des Landes zu nutzen, um Wohlstand zu schaffen.

Auch am Ende ihres Artikels verzichtet die Autorin Elizabeth Mwai auf ein eigenes Urteil, beschreibt lediglich abgegebene Positionen, zuletzt die von Staatssekretär Bitange Ndemo verlesene Stellungnahme des Informationsministers Mutahi Kagwe, der die Frauen darin aufruft, sich für Schlüsselpositionen zu bewerben.

Muthai zufolge, gebe es nur eine geringe Zahl von Frauen, die redaktionelle Entscheidungen treffen könnten, so sei die dürftige und klischeehafte Darstellung der Frau in Medienberichten zu erklären. · (The Standard Kenya, ÜEK: J.K.)

Quelle:
The Standard (englspr. kenianische Tageszeitung, The Standard Kenya)

Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©


linie
Weitere Artikel zu  Kenia in der Afrika-Chronik:
linie
linie