"JCTR
fordert den Staat in puncto Armut heraus",
heißt es in einem Bericht der englisch-spr. sambischen Zeitung
Times of Zambia. Das Jesuitenzentrum für Theologische
Reflexion (Jesuit Centre for Theological Reflections, JCTR)
dränge die nächste Regierung, mehr Menschen aus
Hunger und Armut zu befreien, da das Land unter Präsident
Mwanawasa einen volkswirtschaftlichen Fortschritt erlebt habe.
Eine
Vertreterin der Jesuitenvereinigung namens Miniva Chibuye
sagte gestern in einer Stellungnahme in Lusaka, dass das hohe
durchschnittliche nationale Armutsniveau von 62 % die Schwierigkeiten
der Haushalte belege, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen.
Wörtlich
führte Frau Chibuye aus: "In der Tat hat der verstorbene
Präsident Mwanawasa eine Erbschaft hinterlassen, die
einen ökonomischen Fortschritt ermöglicht. Es ist
jedoch notwendig, zu betonen, dass, obwohl →
Sambia
ökonomischen Fortschritt zu verzeichnen hatte, dies kaum
den Haushalten zugute kam".
Frau
Chibuye habe des Weiteren ausgeführt, dass gemäß
dem "Warenkorb für Grundbedürfnisse des JCTR",
der die Kosten einer 6-köpfigen Familie in Lusaka und
anderen Städten wie Livingstone, Kabwe, Ndola, Kitwe,
Luanshya, Mongu und Kasama zugrunde lege, die Lebenshaltungskosten
einen ansteigenden Trend aufwiesen.
Bezug
nehmend auf den "Ländlichen Korb", bemessen
im Malama-Gebiet der Ostprovinz, in Matushi in der Nordwest-Provinz
und Masaiti in der Copperbelt-Provinz, habe sie weiter erklärt,
dass die meisten Haushalte ernsthaften Schwierigkeiten, was
die Anschaffung von Lebensmittel und den Nährstoffbedarf
angehe, gegenüber stünden.
In
ländlichen Gegenden seien die Nöte weitaus größer
als in den Städten, wo man 34 % Armut verzeichne, während
die Rate auf dem Lande 80 % betrüge. Dieses Bild
könnte mit der ungerechten Verteilung der Ressourcen
zwischen ländlichen und städtischen Gebieten erklärt
werden.
Der
namentlich nicht genannte Berichterstatter begnügt sich
auch in der Folge mit der kommentarlosen Wiedergabe der Stellungnahme
der JCTR-Vertreterin:
Die gegenwärtigen zweistelligen Infaltionsraten, die
dem Anstieg der Lebensmittel- und Energiepreise geschuldet
seien, beinhalteten auch das Risiko eines Anstiegs des ohnehin
hohen Armutsniveaus auf eine beispiellose Höhe.
In
Ndola sei mit
→
K(wacha) 710.920
der höchste Stand für Grundnahrungsmittel zu verzeichnen,
heißt es weiter, dich gefolgt von Kabwe, welches K 688.750
zu verzeichnen habe; Livingstone und Lusaka verzeichneten
K 678.850 bzw. K 664.700. In diesen Städten
seien insbesondere Preissteigerungen für Maismehl, Trockenfisch
und Backöl zu verzeichnen.
Es
sei wichtig, darauf zu verweisen, dass Lusaka einen Preisrückgang
bei Lebensmitteln von K 37.950 auf K 664.000 für
den August im Vergleich zum Vormonat zu verzeichnen habe.
Die Rückgänge in Lusaka resultierten aus geringfügigen
Preisrückgängen bei allen Grundnahrungsmitteln mit
Ausnahme von Zucker und Backöl.
"Obwohl
die Kalorienaufnahme in allen drei Gebieten in der Zeit nach
der Ernte anstieg, erreichte sie nicht die 2.400er-Marke,
die für einen aktiven Erwachsenen empfohlen wird."
Mit
einer allgemeinen Aussage zu den Erfordernissen der Zukunft
sowie einem letzten Verweis auf das Erbe des verstorbenen
Präsidenten schließt der Bericht:
"Will man demonstrativ auf der Hinterlassenschaft des
verstorbenen Präsidenten aufbauen und das Leben aller
Sambianer, insbesondere der Armen, verbessern, müssen
die Investitionen in die ländliche Infrastruktur, in
alternative Energiequellen, in Gesundheit und Bildung, in
die Landwirtschaft und in Arbeitsplätze angehoben werden."
·
(Times of Zambia, ÜEK:
J.K.)
Quelle:
Times
of Zambia, engl.-spr. regierungseigene Tages- und Sonntagszeitung,
Sambia (Times of Zambia)
Anmerkungen:
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inkl. arabischer Raum
ÜEK:
J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert:
Janko Kozmus ©
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