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2010 |
Juli - September |
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"Stigmatisierung
unschuldiger Somalis bringt nicht weiter",
ist der Leitartikel der englischsprachigen
ugandischen Tageszeitung The Observer überschrieben,
der sich auf die vor zehn Tagen von einer mutmaßlich somalischen
Gruppe durchgeführten Terroranschläge bezieht.
→
mehr
dazu · (Observer,
Uganda,
ÜEK:
J.K.)
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7.
August |
2010 |
Vor 50 Jahren erschien kurz vor diesem Datum, der Unabhängigkeit
von → Côte
d'Ivoires von Frankreich, in Paris Aké Lobas Roman
Kocumbo, l'étudiant noir (dt:
→
Kocoumbo
Ein schwarzer Student in Paris; Übersetzung: Rolf
Römer. Zürich 1961); ein Jahr später
wurde er mit dem erstmalig vergebenen Le Grand prix littéraire
d'Afrique noire ausgezeichnet. |
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25.
August |
2010 |
20. Todestag
des im Alter von 62 Jahren in London verstorbenen angolanischen
Schriftstellers, Essayisten und Politikers Mário Pinto de Andrade.
Zwanzigjährig verließ de Andrade →
Angola,
um in Lissabon klassische Philologie zu studieren. Dort gründete
er 1951 zusammen mit Amílcar Cabral, → Agostinho
Neto und Francisco José Tenreiro das Centro de Estudos
Africanos. Anschließend ging er an die Sorbonne in
Paris, schrieb Gedichte und war Redakteur bei der Schrift →
Présence
Africaine (1955–58). Ab 1956 begann er gemeinsam mit
Agostinho Neto die separierten politischen Befreiungsgruppen
zu einen und war schließlich Mitbegründer des Movimento
Popular de Libertação de Angola (MPLA). 1960 wurde er nach
der Inhaftierung von Neto Präsident der MPLA. Zwei Jahre
später, nach Netos Flucht, trat er zurück, blieb aber
bis 1974 in der Bewegung engagiert. Danach zog er sich wegen
autoritärer Tendenzen in der Bewegung desillusioniert zurück
und schloss sich einer Dissidentengruppe an. Mit der angolanischen
Unabhängigkeit im Jahre 1975 wurde Neto Präsident
und Mário Pinto de Andrade ging ins Exil nach Guinea-Bissau,
wo Amílcar Cabral Präsident war. Neben der Ausübung
von zahlreichen politischen Ämtern in Guinea-Bissau gab
er Lyrik-Anthologien heraus und veröffentlichte kurz vor
seinem Tod mit Origens do Nacionalismo Africano eine
Geschichte der Ursprünge der Nationalismen im portugiesischsprachigen
Afrika. |
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22.
August |
2010 |
70. Geburtstag
des in Bandiagary, in der Dogon-Region von Französisch-Sudan
[heute: →
Mali]
in eine einflussreiche Familie hineingeborenen Schriftstellers
frz. Sprache Yambo Ouologuem.
Sein Vater war Landbesitzer und Schulinspektor.
1968 veröffentlicht er den Roman Le Devoir de violence
(dt: Das Gebot der Gewalt, 1969), der im selben Jahr
mit dem renommierten Prix Renaudot ausgezeichnet wurde. Später
wurde der Roman in Frankreich wegen angeblichem Plagiat auf
den Index gesetzt, bevor er nach drei Jahrzehnten wieder neu
erscheinen durfte. Nun enthielt er den Hinweis, der Verlag erkenne
an, dass die Seiten 54–56 aus dem Buch Schlachtfeld
des Lebens von Graham Greene stammten. |
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5.
September |
2010 |
Im Alter von 73 Jahren stirbt in Johannesburg der südafrikanische
Schriftsteller, Kritiker und Journalist → Lewis Nkosi
infolge eines Schlaganfalls. |
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zeit
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los |
Afrikanische und arabische Sprüche und Weisheiten:
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27.
September |
2010 |
50. Geburtstag des in Trou-d’Eau-Douce, →
Mauritius,
geborenen Schriftstellers Barlen Pyamootoo. |
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2010 |
Gambia:
Das Rauchverbot in der Öffentlichkeit durchsetzen,
ist der Leitartikel der in Banjul erscheinenden gambischen Tageszeitung
The Daily Observer überschrieben.
→
mehr
dazu · (The
Daily Observer, Uganda,
ÜEK:
J.K.)
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30.
September |
2010 |
In der Online-Ausgabe der halbamtlichen ägyptischen Zeitung
Al-Ahram erscheint anlässlich der 35. Buchmesse
in Kuwait, die vom 13. bis zum 23. Oktober stattfinden soll,
unter dem Titel
No Egyptians Allowed - Keine Ägypter zugelassen -
ein kritischer Bericht zur Zensur von Büchern in der arabischen
Welt.
Im Vorfeld besagter Buchmesse sei ägyptischen Verlegern
von den Veranstaltern eine Liste übermittelt worden mit
120 unerwünschen Büchern. Sie liest sich wie ein Who
is Who der ägyptischen Literatur. Neben dem politischen
Analysten Mohammad Hassanin Heikal finden sich "→ Gamal
Al-Ghitani,
Khairy Shalaby, der verstorbene Abdel-Hakim Qassim, Ibrahim
Aslan, → Ibrahim
Abdel-Meguid, Youssef El-Qa'id, Mohammad El-Mansi Qandil,
→ Ahdaf
Soueif, alles von → Alaa
Al-Aswani (ein Buchladen wurde geschlossen nachdem er im
vergangenen Jahr den Roman Chicago ausgestellt hatte)
als auch Galal Amin's Autobiografie."
Das Ausmaß der aktuellen Zensureinschnitte übertrifft
laut Mohammad Shoair, dem Autor des Artikels das früherer
Jahre, nichtsdestotrotz versuchten die Verleger, allen voran
Mohammad Shoair, der Vorsitzende der ägyptischen Union
der Verleger zu relativieren: "Jedes Land hat seine eigene
Politik. In jedem arabischen Land stehen dem arabischen Buch
über 20 Zensoren gegenüber und die sind in jedem Land
anders. Was man zunächst als vollständig inoffensiv
betrachten mag, stellt sich, begibt man sich erst mal von einem
Land ins nächste, als offensiv heraus. Jedes Land hat seine
eigenen spezifischen Empfindlichkeiten und Buchmessen neigen
besonders dazu, sich dessen bewusst zu sein." So, als säßen
sie in einer Nussschale, sei die Haltung der Verleger. Weniger
diplomatisch dagegen seien die Autoren selbst, die der Autor
mit ihrer kritischen Meinung hinsichtlich der Zensur zitiert,
gipfelnd in der resignativ-zynischen Haltung des ägyptischen
Romanciers Ibrahim Abdel-Meguid: "Jeder meiner Romane wurde
bereits in dem ein oder anderen arabischen Land verboten. Zensur
überrascht mich längst nicht mehr." - Vgl. No
Egyptians Allowed, Mohammad Shoair, in: Al-Ahram Weekly Online
v. 30.09.2010 |
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Anmerkungen:
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inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen
Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
ÜFK: J.K. --> Aus dem Französischen
übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus © |
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Quellen
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Sach-
und Personenregister |
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