DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Tageschronik: 9. November 2011

 

· Die MARABOUT-SEITE zitiert aus Namibia ·  

The Namibian


Unter der Rubrik TOP STORIES titelt Denver Kisting für die englischsprachige Tageszeitung The Namibian online:

"Atemberaubende 98 Prozent der namibischen Lehrer, oder 22 089, können nicht gut genug Englisch lesen, schreiben und sprechen"

Dieser Befund, fährt Denver Kesting fort, sei in einem vernichtenden Bericht enthalten, der The Namibian gestern vorlag. Er sei erstellt worden, nachdem etwa 23 000 Lehrer im Land kürzlich einen Englisch-Sprachkenntnis-Test geschrieben hatten.

Die betreffenden Lehrer müssten sich einer Grundlagen-Weiterbildung der Amtssprache unterziehen.

Mehr als 70 Prozent der Lehrer in der Sekundarstufenphase könne Grundlagen-Englisch weder lesen noch schreiben, während 63 Prozent in der Sekundarstufenphase nicht ausreichende Grundlagen-Englischkenntnisse besäßen.

Auf Grundschulniveau kämpften etwa 52 Prozent Grundschullehrer der unteren Stufe mit der Amtssprache, während etwa 61 Prozent sich Englischspracheschwierigkeiten gegenübersähen.
Insgesamt 7 850 Lehrer erreichten zwischen 0 und 52 Prozent (geringe bis mittlere) in dem Test, während 10 094 zwischen 53 und 74 Prozent (mittlere Kenntnisse) lägen, 4 145 erreichten zwischen 75 und 92 Prozent (erweiterte Kenntnisse).

Nur 561 sei es gelungen, zwischen 93 und 100 Prozent zu erreichen und somit von der weiteren Ausbildung in englischer Sprache befreit werden.

Unter anderem kämpften die Lehrer in der Kategorie "Fortgeschritten" mit Großbuchstaben, Subjekt-Verb-Kongruenz, Singular und Plural, Artikeln und der Interpunktion.
Auch fehlte es ihnen an der Fähigkeit zum kritischen Denken und zur Diskursanalyse, wird der Bericht weiter kommentarlos widergegeben. Die in der "mittleren" Kategorie haben die gleichen Probleme wie die 'Fortgeschritten'-Gruppe. Darüber hinaus kämpften sie mit Adjektiven und Adverbien, allen Satzzeichen, Zeitformen und Deklinationen.

(...)

Der Test habe aus einem Verständnisteil, einen Sprachgebrauchteil und einer
schriftlichen Kategorie bestanden, in welcher die Lehrer vier vollständige Sätze zu
konstruieren hatten.

Der Bericht stelle fest, dass "es auch deutlich wurde, dass diejenigen, die schlecht beim Lesen der Sprache abschnitten, auch beim Schreiben schlecht waren".

Aus verlässlicher Quelle verlautete gestern der Bericht "bestätigt genau das, was der Nation Sorgen bereitete. Es ist schockierend ".

Es folgt eine Feststellung im Bericht im Wortlaut: "Es gibt starke Hinweise, dass diese schwache Leistung von Lehrern und anderen Pädagogen insgesamt einen negativen Einfluss auf die Lernenden hat, auf ihre Leistung in Englisch und alle anderen Fächern."

Einige Lehrer, heiße es im Bericht weiter, kämpfte damit, "persönliche Daten, die auf der Vorderseite des Antwortbogens verlangt werden auszufüllen".

Der Bericht betone, es bliebe noch viel zu tun für die Lehrer, um ihre English-Kenntnisse zu verbessern, insbesondere das Leseverständnis, eingefahrene Grammatikcharakteristika und Interpunktionsfehler. Laut der Quelle könne die Situation "orrigiert und innerhalb eines Kompetenzprogramma entwickelt werden.

Hören, Sprechen und Aussprachefähigkeiten seien in dieser Übung nicht getestet worden, "aber es gibt starke Hinweise, dass die Lehrer eine Verbesserung in den Bereichen Hören und Sprechen benötigen."
Dem Bericht zufolge seien die jüngeren Lehrer besser in Englisch als ältere, besser Qualifizierte können auch besser Englisch lesen, schreiben und sprechen.

Der Artikel schließt mit dem Hinweis auf eine Anfrage zur Stellungnahme beim stellvertretenden Bildungsminister David Namwandi, der darauf hinweis, der Test habe nicht auf "bestanden" oder "nicht bestanden" der Lehrer abgezielt, sondern
darauf, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern.
· (Namibian, ÜEK: J.K.)

Quelle:
The Namibian, Tageszeitung (Namibian)

Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©


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