"Der
Film über Krim Belkacem vom Ministerium für Kriegsveteranen
blockiert",
überschreibt
Amir Akef seinen Artikel für die algerische Zeitung Le
Matin, wobei er auch die frz. Le Monde als Quelle
benennt.
Der Film über Zabana sei fertig, konstatiert er, aber der
über Krim Belkacem sei noch immer durch das Ministerium Ministerium
für Kriegsveteranen ("ministère des →
Moudjahidine")
verboten.
In Algerien gäbe es im Rahmen des 50. Jahrestages der Unabhängigkeit
immer noch gewisse Unsicherheiten bezüglich der Programmgestaltung
und der Filmprojekte.
So seien fast 150 Drehbücher von dem Kulturministerium ausgewählt
worden, deren Finanzierung jedoch wegen einer gerichtlichen
Auseinandersetzung mit der Abteilung des Ministeriums für
Kriegsveteranen, die die Drehbücher bestätigen müsse, noch
unsicher sei.
"Ein Film ist schon fertig, "Zabana", der Name eines der ersten
beiden Kämpfer der Nationalen Befreiungsfront (Front de Libération
Nationale, FLN), der während des Krieges in Algerien guillotiniert
wurde, Regie Said Ould Khalifa." Der Film erzähle, fasst Amir
Akef zusammen, den Weg des militanten Zabana Ahmed, der am
11. November1954 bei einem Gefecht verwundet wurde. Am 21.
April 1954 sei er zum Tod verurteilt, und am 19. Juni unter
dem Druck der Extremisten der Kolonisierung, exekutiert worden.
Am Abend der Hinrichtung habe die FLN ein Flugblatt verteilt
mit der Ankündigung :" Zabana und Ferradj werden gerächt."
"Das war - irgendwie - der Auslöser der Schlacht um Algier,
die Massu und Bigeard belastet hat..." habe der Regisseur
einer algerischen Zeitung erklärt, schreibt Amir Akef ohne
auf die genannten Personen →
Massu
und Bigeard
näher einzugehen.
Mohmed Lakhdar-Hamina, der mit der goldenen Palme des Filmfestivals
von Cannes für die Chronik "Jahre der Glut" ausgezeichnet
worden sei, beende derzeit "Le Crépuscule des hommes" (Die
Dämmerung der Menschen/Männer). In dem Film werde zum ersten
Mal die von den fränzisischen Soldaten benutze Formel "Holz
sammeln" benutzt. Dieser Ausdruck beschreibe die Hinrichtung
von Gefangenen, meist Zivilisten, die ihr eigenes Grab schaufeln
mussten. Der Film, der auf einer wahren Begebenheit beruhe,
erzähle von einem französischen Fallschirmjäger, der sich
weigert, eine Widerstandskämpferin zu exekutieren und mit
ihr nach Tunesien flieht.
Andere Filme über Gestalten der Revolution seien geplant,
aber ihre Umsetzung noch ungewiss … aus bürokratischen Gründen
im Allgemeinen, aber auch aus politischen. Ein Gesetz, das
im Jahr 2010 verabschiedet wurde und dem Staat ein Mitspracherecht
an den Filmen einräume, die er finanziere, insbesondere an
denen mit Geschichtsbezug, schaffe viele Hindernisse. Dies
sei der Fall bei dem Projekt Krim Belkacem, einem großer Führer
der algerischen Revolution.
Der Produzent und Regisseur Derrais Bashir werfe dem Kriegsveteranen-Ministerium
vor, das Projekt zu zensieren. "Als ob man Angst hätte, einen
Film über Larbi Ben M'hidi zu sehen, der ihnen den Spiegel
vorhalten würde." Auch diese abschließende Aussage wird vom
Berichterstatter Amir Akef nicht gewertet, der Umgang bei
der Bewältigung dieses immer noch brisanten Themas der algerischen
Geschichte wird dem Leser allein überlassen.
·
(Le
Matin, Algerie, ÜFR.B/J.K.)
Quelle:
Quotidien
d'Oran (algerische Tageszeitung)
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜFR.B./J.K. --> Übersetzung
aus dem Französischen von Ruth Bushart, Kommentar: Janko Kozmus
©
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