DIE MARABOUT-SEITE
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CHRONIK
Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas

ÄQUATORIALGUINEA

Stand: 25.04.18


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8. August
1929
In Udubuandol wird der künftige, in Spanisch schreibende, äquatorialguineische Schriftsteller Leoncio Evita Enoy geboren.
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9. Juni
1938
In Rebola, Spanisch Guinea, wird der spätere Politiker und Schriftsteller Juan Balboa Boneke geboren.
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1953
  Publikation des ersten Romans des Landes
Mit Cuando los combes luchaban - Novela de costumbres de la Guinea Española (Als die Combé kämpften - Roman über die Bräuche von Äquatorialguinea) von Leoncio Evita Enoy erscheint der erste Roman Äquatorialguineas.
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6. November
1966
Als Sohn spanischer Einwanderer von der Insel Annobón - seine Eltern sind Manuel Ávila Fernández und Luisa Laurel Bizantino - wird der spätere Schriftsteller Juan Tomás Ávila Laurel in Malabo, der Hauptstadt von Äquatorialguinea, geboren.
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August
1971
"Bata. August 1971" Mit dieser Orts- und Datumsangabe ist ein Gedicht mit dem Titel "¿Quién soy? (Wer bin ich) von Raquel del Pozo Epita versehen. "Lass den Himmel über mich sprechen / denn ich weiß nicht, wie ich mich selbst erklären soll" ("El cielo hable por mí / que no sé explicarme"), beginnt das Gedicht.
Raquel del Pozo Epita wird in den 30er Jahren in Corisco als Tochter eines spanischen Vaters und einer einheimischen Mutter geboren. Ihre Kindheit und Jugend verbringt sie in Spanien. Später kehrt sie auf der Suche nach ihren Wurzeln nach Äquatorialguniea zurück und beginnt ihre Gedanken zunächst in Gedichtform zu Papier zu bringen. Das obere Gedicht wird 1978 in dem Gedichtband Ceiba (Kapokbaum oder Korallenstrauch) veröffentlicht werden. Als Autorin wird das Pseudonym Raquel Ilombé (auch: Ilombe od. Ilonbé angegeben. Die unterschiedlichen Schreibweisen ergeben sich aus der phonetisch problematischen Umschreibung aus dem Ndowe ins Spanische. Die Bedeutung des Namens Ilombé erklärt sich aus der oralen Tradition der Ndowe; sie ist die Figur der pflichtbewussten Tochter.). - Vgl.: An Introduction to the Literature of Equatorial Guinea: Between Colonialism & Dictatorship von Marvin Lewis; Columbia / Missouri u. London 2007. S. 48 ff.
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3. August
1979
Nationale und persönliche Geschichte
Äquatorialafrikas diktatorisch regierender Präsident Macías Nguema wird von seinem Neffen Teodoro Obiang Nguema Mbasogo, dem Kommandanten der Nationalgarde, gestürzt und hingerichtet.
Mit dem Staatstreich endet der bis hierher letzte - fünfzehnmonatige - Gefängnisaufenthalt von Marcelo Ensema Nsang, Dichter und Priester einer katholischen Sekte.
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1984
In Madrid erscheint mit Antología de la literatura guineana der Sammelband spanischsprachiger Literatur Äquatorialguineas.
Herausgeber ist der 1950 in Niefang geborene Schriftsteller und Dichter Donato Ndongo-Bidyogo.
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Juni
1991

In El Patio, der Zeitschrift des Centro Cultural Hispano-Guineano (Spanisch-Guineisches Kulturzentrum) in Malabo erscheint das Drama Pretérito Imperfecto des äquatorialguineischen Schriftstellers Juan Tomás Ávila Laurel. - Vgl.: An Introduction to the Literature of Equatorial Guinea: Between Colonialism & Dictatorship von Marvin Lewis; Columbia / Missouri u. London 2007. S. 55.

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November
1992
Raquel del Pozo Epita, die unter dem Pseudonym Raquel Ilonbé veröffentliche, stirbt in ihrem Haus in Madrid.
Zeitlebens war die Autorin und Dichterin zwischen Bata und Madrid hin- und hergerissen, was sich auch deutlich in ihrem lyrischem Werk niederschlug. Sie reiste immer wieder nach Äquatorialguinea und veröffentlichte neben dem Gedichtband Ceiba mit den Leyendas guineanas ([Äquatorial-]Guineische Legenden) das erste Kinderbuch des Landes. Es enhält acht Legenden der Völker Fang, Bubi und Ndowe, die die Autorin im Lande selbst gesammelt und dadurch vor dem Verschwinden gerettet hat. - Vgl. Preámbulo (Vorwort) v. Benita Sampedro Vizcaya S. 15 ff., in: Ceiba II (Poesía inédita [Unveröffentlichte Gedichte]) Hgg. von Benita Sampedro Vizcaya u. Baltasar Fra Molinero. Madrid 2014.
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Dezember
1996
In der Hafenstadt Bata stirbt 67-jährig der Schriftsteller Leoncio Evita Enoy.
Er hatte mit Cuando los combes luchaban - Novela de costumbres de la Guinea Española (Als die Combé kämpften - Roman über die Bräuche von Äquatorialguinea) 1953 den ersten Roman des Landes veröffentlicht.
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zeit
los
Afrikanische und arabische Sprüche und Weisheiten:

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29. August
2003
Schriftsteller Mitglied in Exil-Regierung
Drei oppositionelle Parteien, darunter die von Severo Moto und Donato Ndongo-Bidyogo 1983 gegründete Fortschrittspartei, bilden in Madrid als Alternative zur korrupten Führungselite Äquatorialguineas eine Exil-Regierung.
Als ihr Minister für Äußeres fungiert
Donato Ndongo-Bidyogo, der sich auch als Journalist, Romancier und Dichter einen Namen gemacht hat. Zu seinen Werken zählen die Romane:
Las tinieblas de tu memoria negra. Madrid 1987 und Barcelona 2007 (engl.: Shadows of Your Black Memory. Chicago 2007. Aus dem Spanischen übertragen von Michael Ugarte) und
Los poderes de la tempestad. Madrid 1997 sowie der Gedichtband:
Cántico (1974)
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Februar
2011
Schriftsteller Juan Tomás Ávila Laurel in Hungerstreik
Aus Protest gegen das diktatorische Regime von Präsident Teodoro Obiang Nguema Mbasogo tritt der international renommierte Schriftsteller Juan Tomás Ávila Laurel am 11. Februar in einen Hungerstreik. Zuvor hatte er anlässlich eines offiziellen Besuchs einer spanischen Abgeordnetendelegation unter der Leitung des Parlamentspräsidenten José Bono einen offenen Brief an diesen gerichtet mit der Aufforderung, politischen Druck auf die korrupte Elite seines Landes auszuüben.
Am 18. Februar bricht er den Hungerstreik ab, ohne sein eigentliches Ziel, wohl aber internationale Beachtung für die Verhältnisse in seiner Heimat erreicht zu haben. - Anschließend verlässt er sein Land und geht ins spanische Exil nach Barcelona.- Vgl. El País v. 19.02.2011 und The Guardian v. 20.02.2011.
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10. März
2014
Nach jahrelanger Depression wegen des Todes seiner zweiten Ehefrau stirbt im spanischen Valencia der Politiker, Schriftsteller und Dichter Juan Balboa Boneke an Nierenversagen.
Unter dem noch immer - diktatorisch - regierenden Präsidenten Teodoro Obiang Nguema Mbasogo war Juan Balboa Boneke Minister, ging jedoch auf Distanz zu dessen Politik. Er begab sich - wie nach der enttäuschenden Erfahrung mit der vorangegangenen autokratischen Regierung - erneut ins spanische Exil.
Sein Werk beinhaltet Prosa und Lyrik:
¿A dónde vas Guinea?" (Wohin gehst du [Äquatorial-]Guinea), Palma de Mallorca 1978.
O Boriba (Der Exilant), Lyrik 1982.
Desde mi vidriera (Von meinem Fenster), Lyrik 1983.
El Reencuentro: El retorno del exiliado (Die Wiedervereinigung: Die Rückkehr des Exilanten), Roman 1985.
Sueños en mi selva (Träume in meinem Wald), Lyrik-Anthologie. Malabo 1987.
Requiebros (Schmeicheleien). Lyrik. Malabo 1994.
La transición de Guinea Ecuatorial : historia de un fracaso (Die Transition von Äquatorialguinea: Geschichte eines Scheiterns) Madrid 1996. - Vgl. www.africafundacion.org; es.wikipedia.org; sonidosclandestinos.blogspot.de.
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9. November
2016
60. Geburtstag des Schriftstellers Joaquín Mbomío Bacheng.
Der im festländischen Bisobinam geborene Autor und Journalist gehört der Ethnie der Fang an.
Als Kritiker der Diktatur von Francisco Macias Nguema wird er - noch Student - festgenommen und wegen Hochverrat zu Zwangsarbeit verurteilt. Nach dem Staatsstreich von 1979 erfolgt die Begnadigung. Mithilfe eines französisches Stipendiums kann er in Lyon Journalismus und Philologie studieren und schließt mit einem Bachelor ab. Zwischen 1983 und 1986 engagiert er sich in der Kulturorganisation der Studenten von Äquatorialguinea in Frankreich (OCEGE).
1988 kehrt er in seine Heimat zurück. Tätigkeiten für Agence France-Presse sowie als Lehrer und Kulturkoordinator im französischen Kulturzentrum in Malabo.
1990 zieht er wieder nach Frankreich. 1994 diplomiert er im schweizerischen Genf. Joaquín Mbomío Bacheng ist Mitglied von Syndicom, dem Schweizer Journalistenverband.
Neben journalistischen Arbeiten hat er drei Romane veröffentlicht.
El párroco de Niefang (Der Pfarrer von Niefang). Malabo 1996
Huellas bajo tierra. Malabo 1998
Matinga, sangre en la selva (Matinga, Blut im Dschungel). Barcelona 2013
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18. Januar
2017

Die Schriftstellerin und Journalistin María Nsué Angüe stirbt in einem Krankenhaus in Malabo.
Die Autorin gehörte dem Volk der Fang an und schrieb in spanischer Sprache, die neben der französischen und der protugiesischen zu den Amtssprachen von Äquatorialguinea zählt.
Im Jahre 1985 wurde in Madrid Angües Roman Ekomo publiziert, sie war damit die erste Frau ihrer Heimat, die ein Buch veröffentlichte. Darin wird die Geschichte einer Ehe aus der Sicht einer Frau aus dem Volk der Fang erzählt.
Weitere Werke:
Alfa y Omega y Sombras, in: Antología de la literatura guineana, ed. Donato Ndongo Bidyogo, Editora Nacional, Madrid 1984
Delirios, in: África 2000, número 15, Centro Cultural Hispano-Guineano, Malabo 1991 (S. 27-29).
Cuentos de la Vieja Noa (Relatos), Centro Cultural Hispano-Guineano, Malabo 1999.
Adugu, in: Literatura de Guinea Ecuatorial – Antología, ed. Donato Ndongo Bidyogo y Mbaré Ngom Faye, Sial Ediciones, Madrid 2000 (S. 369-373).

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Anmerkungen:
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
ÜSK: J.K. -->Aus dem Spanischen übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©

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Quellen

.. . Sach- und Personenregister