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2003 |
Oktober - Dezember |
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2003 |
Die
südafrikanische Sunday Times (Online) meldet aus
Stockholm die
Bekanntgabe
des Gewinners des diesjährigen Nobelpreises für Literatur,
der an den südafrikanischen Romancier → John
M. Coetzee geht.
→
mehr dazu ·
(SundayTimes
SA, ÜEK:
J.K.) |
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2003 |
"Namibia
hat ein Korruptionsproblem",
titelt The Namibian. Die Tageszeitung meldet das Abrutschen
→ Namibias
um 11 Plätze auf dem globalen Korruptionsindex ("global
corruption perception index"), der gestern von der Organisation
Transparency International herausgegeben worden ist.
→ mehr dazu
·
(Namibian, ÜEK:
J.K.) |
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9.
Oktober |
2003 |
"Remember
Mongo Beti"
Unter diesem Titel gedenkt die Tageszeitung Cameroon tribune
des Schriftstellers:
"Am 7. Okt. 2001 starb Alexandre Biyidi Awala, alias →
Mongo
Beti, in Douala im Alter von 69 Jahren. Der Schriftsteller
war für seine fruchtbare Schaffenskraft anerkannt, aber
auch bekannt als lebhaft ungestümer Charakter."
(Cameroon
tribune, ÜFK:
J.K.) |
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14.
Oktober |
2003 |
Ünterstützung
für Kinder durch Nichtregierungorganisation
Die kenianische Tageszeitung Daily
Nation
berichtet von der Initiative einer Nichtregierungorganisation
(→
NGO),
die 150.000
→ Sh
spendete, um Kinder zu unterstützen, die gezwungen sind
für Schuluniformen und Lernmaterial zu arbeiten. Es werde
ihnen die Möglichkeit zu einfachen Farmarbeiten, wie Jäten,
Viehhüten etc., angeboten. Diese Initiative ist Teil eines
Pilotprojekts des African Network for Prevention and Protection
of Child Abuse and Neglect (Afrikan. Netzwerk zur Prävention
von Missbrauch und
Verwahrlosung von Kindern).
(Daily Nation,
ÜEK:
J.K.)
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2003 |
Kirche
befreit Kinder von Hexerei
"14 von 47 Kindern, die vorgeblich in Limbe, in der Region Maone
Hexerei praktiziert haben sollen, nahmen letzte Woche an besonderen
Gebeten im Ministerium Mountain of Fire and Miracles
teil." Dies berichtet die Tageszeitung The Nation aus
→ Malawi.
Schon nach 3 Tage währenden Gebeten seien die Kinder in
der Lage gewesen, die Schule wieder zu besuchen. → mehr dazu
·
(Malawi Nation,
ÜEK:
J.K.)
Grand
Prix de la Francophonie für Edouard Maunick
Der 72-jährige Dichter aus →
Mauritius erhält
den von der Académie franēaise vergebenen Grand Prix
de la Francophonie für sein Gesamtwerk. Von Maunick,
dessen Muttersprache Kreol ist, sind ca. 25. Gedichtbände
in frz. Sprache veröffentlicht worden, zu den bedeutendsten
zählen:
Les Oiseaux du sang (1954; Die Vögel des Blutes)
Les Manèges de la mer (1964; Die Listen des Meeres)
Mascaret ou le livre de la mer et de la mort (1966; Mascaret
oder Das Buch des Meeres und des Todes)
Fusillez-moi (1970; Erschießt mich)
Africaines du temps jadis (1976; AfrikanerInnen vergangener
Zeiten)
En mémoire de mèmorable suivi de Jusqu'en terre Yoruba
(1979; Im Gedächtnis des Denkwürdigen / Bis ins Land
der Yoruba)
L' Anthologie personnelle (1989; Die persönliche
Anthologie). |
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2003 |
Unter dem Titel
"Spion
betrog Valli Moosa"
berichtet die Sunday Times aus →
Südafrika
in einem Artikel von Rowan Philip über die Spionin Vanessa
Brereton, die der Sicherheitspolizei den größten
Schlag in der Ära der Apartheid ermöglichte, indem
sie ihnen Valli Moosa und Murphy Morobe, die ranghöchsten
Führer der United Democratic Front (→
UDF)
in den 80er Jahren auslieferte. →
mehr dazu ·
(SundayTimes SA, ÜEK:
J.K.) |
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zeit |
los |
Afrikanische und arabische Sprüche und Weisheiten:
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2003 |
Die Wochenzeitung Addis Tribune meldet,
Äthiopien
plane die kostenlose Verteilung von antiretroviralen Medikamenten
an bedürftige HIV/AIDS-infizierte Menschen.
Von einer Gesamtbevölkerung von 70 Mio. sind etwa 2,2 Mio.
betroffen.
Der Bericht zitiert den Gesundheitsminister des Landes: "Es
sind Vorbereitungen im Gange, Menschen, die HIV/AIDS positiv
sind und sich die Medikamente nicht leisten können, mit
solchen zu versorgen ..."
Das Land am Horn habe im vergangenen Jahr Hilfen im Wert von
60 Mio. $ erhalten, heißt es weiter. "Äthiopien ist
eines der ärmsten Länder der Welt, wo 44 % der Bevölkerung
unterhalb der Armutsgrenze lebt. Laut Aussage der UN-Behörde
für Kinder UNICEF haben Aids-Tote in → Äthiopien
ca. 1 Mio. Kinder im Alter unter 14 Jahren verwaist zurückgelassen."
(Addis Tribune, ÜEK:
J.K.) |
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2003 |
Die kenianische Tageszeitung Daily Nation
berichtet vom Analphabetentum im Lande und nennt eine Rate von
16 Prozent. →
mehr dazu ·
(Daily Nation, ÜEK:
J.K.) |
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2003 |
Mit dem Bericht
"Rastafaris fördern
Alternative Landwirtschaft"
von Sonny Inbaraj relativiert die äthiopische Wochenzeitung
Addis Tribune das gängige Vorurteil, Rastafaris
würden nur Reggae-Musik spielen und Marihuana rauchen.
→
mehr dazu ·
(Addis
Tribune, ÜEK:
J.K.)
In Niger wird die erste Aids-Klinik eröffnet
Wie
die südafrikanische Wochenzeitung Mail & Guardian
berichtet, haben die Regierung von
→ Niger
und das lokale Rote Kreuz die erste Aids-Klinik des Landes
in der Hauptstadt Niamey eröffnet. "Das Gesundheitsministerium
hofft, weitere HIV/Aids-Behandlungszentren in diesem weitgehend
aus Wüstenland bestehenden Binnenstaat errichten zu können".
(Mail & Guardian, ÜEK:
J.K.) |
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2003 |
Unter dem Titel
"Keine
Barriere zu groß für Simbabwes Immigranten"
berichtet die südafrikanische Zeitung Mail & Guardian
von den sog. "Grenzspringern", die in der Hauptsache im Nachbarland
→
Botsuana
ihr Glück suchen. →
mehr dazu ·
(Mail & Guardian, ÜEK:
J.K.) |
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2003 |
Le
Monde zum Tod von Mohamed Choukri:
Der
marokkanische Schrifsteller arab. Sprache Mohamed Choukri, Autor
von Pain nu [1] ist am Samstag den
15. November im Militärhospital von Rabat an den Folgen
einer Krebserkrankung gestorben. "Eine der großen
literarischen Gestalten von Tanger, fast eine Legende dieser
Stadt, ist verschieden." (...) (Le
Monde, ÜFK:
J.K.)
1)
Unter dem Titel Pain nu
erschien der Roman 1980 in der französischen Übersetzung
von Ben Jelloun, im arabischen Original heißt der
Titel al-Hubz al-Hafi und wurde zunächst von Paul
Bowles ins Englische übertragen: For Bread Alone,
publiziert 1973 und schließlich erschien der Roman 1986
in deutscher Übersetzung von Georg Brunold und Viktor Kocher:
Das nackte Brot. |
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20.
November |
2003 |
Nadine
Gordimer, → südafrikan.
Schriftstellerin engl. Sprache, wird 80 Jahre alt. |
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24.
November |
2003 |
"700 000
erhielten seit 1994 Land."
Dies meldet die südafrikanische Sunday Times Online.
Das Neuverteilungsprogramm der Regierung habe den 700 000
neuen Landesbesitzern etwa 3 Mio. Hektar Land zugesprochen,
zitiert die Zeitung die Abteilung für Landangelegenheiten.
Dies beinhalte etwa 800 000 Hektar Land, das Besitzern,
die ihr Land infolge von rassischen Diskriminierungsgesetzen
in der Vergangenheit verloren hatten, rückerstattet wurde.
Das erstattete Land habe einen Wert von ca. 808 Mio. →
Rand.
(...)
(Sunday Times, ÜEK:
J.K.) |
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2003 |
Programm
zur Schließung der Lücken in Namibias Bildungsbereich
Die Tageszeitung The Namibian berichtet von einem Programm,
das helfen soll, die Lücken zu schließen, die durch
Aids-infizierte Lehrer in →
Namibias
Bildungsbereich entstehen.
31 Gymnasial-Oberstufen-Schüler nehmen an einem Pilot-Ausbildungsprogramm
teil mit dem Ziel, Lehrern im Klassenzimmer zu helfen. Die
künftigen Gymnasialabgänger sollen auf den Beruf
des Lehrers hingewiesen und gleichzeitig mit Aufgaben betraut
werden, die die Lehrer entlasten können.
Walter Nel, der Vorsitzende der kürzlich eingerichteten
HIV- und AIDS-Beratungsgruppe im Bildungsministerium sagte
bei der Einführungsfeier der ersten Gruppe von jungen
Aushilfslehrern, "die Abwesenheit unter den Lehrern wegen
Krankheit und anderen Gründen, wie die Teilnahme an Begräbnissen,
hat einen alarmierenden Grad erreicht".
The Namibian berichtet des weiteren von der kürzlich
erschienenen Studie Wirkung und Einfluss von HIV-AIDS auf
die Bildung in Namibia, die feststellt, dass das Land
in den Jahren zwischen 2002 und 2010 mit dem Verlust von 860
bis 3.360 Lehrern zu rechnen habe . (...) (The Namibian,
ÜEK:
J.K.) |
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2003 |
Im Alter
von 93 Jahren stirbt der äthiopische Romancier und Politiker
Haddis Alemayehu in Addis Abeba.
Während
der italienischen Okkupation wurde Haddis Alemayehu gefangengenommen
und für 7 Jahre in Italien inhaftiert. Nach der Befreiung
studierte er in Oxford und hatte danach etliche öffentliche
Ämter inne, u. a. als Bildungsminister.
Als sein künstlerisches Meisterwerk - es ist wie sein Gesamtwerk
in Amharisch geschrieben - gilt Fikir Iske Mekabir (1968,
Liebe bis zum Tod), das die Liebe im Kaiserreich über soziale
Schranken hinweg in den Mittelpunkt stellt.
Der diesjährige Adelbert-von-Chamisso- Preis der Robert Bosch Stiftung
geht zu gleichen Teilen an Zsuzsa Bįnk und Prinz Asfa-Wossen Asserate
aus →
Äthiopien,
meldet die F.A.Z. Asserates Buch Manieren erschien
kürzlich bei Eichborn, Die andere Bibliothek. |
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2003 |
In einem Artikel von George Onah berichtet die nigerianische
Tageszeitung
Vanguard
über ethnische Unruhen in der Delta-Region.
Trotz Anstrengungen der Regierung, den Frieden zu sichern,
heißt es, sei in Lukugbene und Ologbobubor "ethnische
Gewalt ausgebrochen". Die Übergriffe haben sich am Freitag
ereignet, und man verdächtigt militante Jugendliche der
Ijaw-Gemeinden. Ologbobubor sei teilweise und Lukugbene vollständig
niedergebrannt worden. Man versuche Angaben über die
Höhe der Opfer zu erlangen, so der zuständige Chefberater
der Regierung für die Delta-Jjaw-Gemeinden Dan Ekpebide.
Er sagte weiter, man habe auf die Jugendlichen der Gemeinden
eingewirkt, keine Vergeltungsangriffe zu unternehmen und bedauere,
dass die ethnischen Gruppen trotz Regierungsanstrengungen
keinen Frieden wollten. Der Kommandierende der militärischen
Sicherheitskräfte in diesem Bundesstaat, Brigadegeneral
Elias Zamani, bestätigte den Angriff und sagte: "die
Intervention meiner Männer hat verhindert, dass Ologbobubor
dem Erdboden gleich gemacht wurde". (...)
Die ständigen ethnischen Kriege haben den Einsatz einer
ständigen militärischen Eingreiftruppe durch die
Regierung notwendig gemacht. Seit diese im September ihren
Einsatz begann, wurden ethnische Gewaltausbrüche reduziert,
bis zu der jüngsten Attacke. (Vanguard,
ÜEK:
J.K.) |
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11.
Dezember |
2003 |
Im Alter
von 76 Jahren stirbt der ivorische Schriftsteller Ahmadou Kourouma
in Lyon an den Folgen einer Tumoroperation.
Dies gibt → Kouroumas
frz. Verlag Le Seuil bekannt, der die in Französisch
verfassten Werke des größten ivorischen Schriftstellers
veröffentlicht.
Mit ihm hat →
Côte
d'Ivoire einen seiner berühmtesten Schriftsteller verloren.
Bereits mit seinem ersten, 1968 publizierten Roman Soleil
des indépendances (dt: Der schwarze Fürst)
hat Kourouma Leser wie Kritiker von sich zu überzeugen
gewusst. Das Werk wurde mehrfach ausgezeichnet. Ebenso wie die
folgenden Romane: Monnè, Outrages et défis,
En attendant le vote des bêtes sauvages (dt:
→
Die
Nächte des großen Jägers, 2000) und
Allah n'est pas obligé (dt: →
Allah
muss nicht gerecht sein, 2002). Vor allem die letzten
beiden Werke vermochten mehr noch als der erste Roman die Aufmerksamkeit
von Leserschaft und Kritiker auf sich zu ziehen. |
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2003 |
Im Alter
von 86 Jahren stirbt mit Fadwa Tuqan die "Grande dame"
der Lyrik → Palästinas.
Schon in jungen Jahren wird sie von ihrem älteren Bruder,
dem 1941 verstorbenen Lyriker, Dramatiker und Direktor von Radio
Palestine Ibrahim Tuqan in der Technik der Lyrik unterrichtet.
Dies geschieht während der antibritischen Revolte der Jahre
1933-37 mit Hilfe von Briefen, die er ihr aus Beirut zuschickt,
wo er unterrichtet. Ihm widmet sie ihre erste Gedichtsammlung
My Brother Ibrahim (1946). Insgesamt wächst sie
priviligiert auf; u.a. studiert sie an der Oxford University
- von 1962 bis 1964, Englische Sprache und Literatur -. Es schließen
sich ausgedehnte Reisen in Mitteleuropa und dem Nahen Osten
an, die auch in ihrem lyrischen Werk Ausdruck finden. Mit der
israelischen Okkupation der Westbank - und somit auch ihrer
Geburtstadt Nablus - und Gaza im Jahre 1967 thematisiert Tuqan
in ihren Gedichten immer stärker das Leiden ihres Volkes
unter der Härte israelischer Besatzung. Die Übersetzung
ins Englische in den 80er Jahren öffnet Fadwa Tuqans
Werk einem internationalen Publikum. Italien, Griechenland und
→
Jordanien
verleihen ihr Literaturpreise; 1990 geht der palästinensische
Jerusalem-Preis für Kultur und Kunst an sie. Für
die palästinensische Kritikerin und Lyrikerin Salma Jayussi
ist Fadwa Tuqan die "Herrin zweier Begabungen: Liebe und Schmerz".
(Vgl. Nachruf v. Lawrence Joffe im brit. Guardian vom
15.12.2003)
Insgesamt wurden neun Gedichtsammlungen von Fadwa Tuqan veröffentlicht,
The Last Melody (2000) ist die letzte; 1990 und 1993
erschien ihre zweiteilige Autobiografie: Tuqan, Fadwa: An
autobiography: A Mountainous Journey. |
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2003 |
Illegale
Tätigkeiten von Kenias Studenten
Die kenianische Tageszeitung Daily Nation berichtet von
Studenten im Lande, die Zuflucht zu illegalen Tätigkeiten
nehmen, um
ihr Studium zu finanzieren.
→
mehr dazu ·
(Daily Nation, ÜEK:
J.K.) |
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Anmerkungen:
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inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen
Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
ÜFK: J.K. --> Aus dem Französischen
übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
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Quellen
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Sach-
und Personenregister |
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