"Mandela begrüßt die Aids-Entschließung",
stellt
die südafrikanische Sunday Times in einem Bericht
von Jessica Bezuidenhout, S'Thembiso Msomi und Claire Keeton
fest.
Das
Kabinett gebe dem Gesundheitsminister zwei Monate Zeit, einen
Plan für die Medikamentenauslieferung zu erstellen.
Der
frühere Präsident Nelson Mandela habe Tausende von
Menschen angelockt, als er gestern die Wende in der Haltung
der Regierung begrüßte, nun doch antiretrovirale
Medikamente auszuliefern.
Mandela
hatte die Regierung für deren Verschleppung bei der Versorgung
mit Medikamenten kritisiert. Mandela und Vertreter seiner
Stiftung seien "überglücklich" über die Regierungsankündigung,
sagte gestern der Vorsitzende der Stiftung.
Die
Regierung gab an diesem Wochenende bekannt, dass sie der Gesundheitsministerin
Manto Tshabalala-Msimang bis Ende September Zeit gegeben habe,
einen detaillierten Operationsplan zur Auslieferung der antiretroviralen
Medikamente zu entwickeln.
Nach
einer ganztägigen Sondersitzung des Kabinetts am Freitag
ließ die Regierung in einer Stellungnahme verlauten
"sie teile die Ungeduld vieler", die es als notwendig erachteten,
die Anstrengungen im Kampf gegen Aids zu verstärken ...
In
der Folge zitiert der Bericht mehrere Stimmen, die sämtlich
die Kabinettsentscheidung begrüßen. Es heißt
weiter:
"Die
Kabinettsentscheidung, die Empfehlungen der Gemeinsamen Gesundheits-
und Finanzgruppe anzunehmen, dass antiretrovirale Medikamente
in öffentlichen Hospitälern für jedermann,
der sie benötigt, erhältlich sein sollten, fiel
nach einer Woche des Fortschritts im Kampf gegen Aids."
Das
Kabinett ließ am Freitag verlautbaren, es billige die
Erklärung der Sonderaufgabengruppe, die erklärte,
die größte Herausforderung der Regierung bestehe
darin "sicherzustellen, dass die 40 Mio. Südafrikaner,
die nicht mit dem HIV-Virus infiziert seien, gesund blieben,
und solche, die bereits infiziert seien, sich jedoch noch
nicht im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit befänden,
durch geeignete Nahrung ein normal Leben führen könnten".
Der
Report der Regierung besagt: "Die Einführung der antiretroviralen
Therapie würde einen bedeutenden Einfluss auf die Aids-Sterblichkeit
haben, die Anzahl der Aids-Toten in der nächsten Dekade
würde beträchtlich reduziert.
Einen
jeden, der es benötigte, mit den geeigneten Medikamenten
zu versorgen, würde zur Folge haben, dass der Tod von
1,7 Mio. Menschen auf die Periode nach 2010 verschoben würde,
sagt der Report.
Die
Demokratische Allianz (DA) und die Inkatha Freiheitspartei,
beides vehemente Kritiker der Aidspolitik der Regierung, äußerten
"vorsichtige" Begrüßung der Regierungsankündigung,
warnten aber, sie würden die Aktionen der Regierung aufmerksam
beobachten.
Der
Bericht zitiert den DA-Sprecher, der sein Bedauern darüber
äußert, dass eine positive Reaktion der Regierung
so lange ausgeblieben sei und die Regierungsentscheidung in
Zusammenhang mit den Wahlen des nächsten Jahres stellt.
Der
Regierungssprecher Joel Netshitenzhe wies die Bemerkungen
der DA als "unsinnig" ab. (SundayTimes SA, ÜEK:
J.K.)
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