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Dichtung und Wahrheit Autobiografien aus Nord- sowie dem subsaharischen Afrika und der arabischen Welt |
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2016
Ngugi wa Thiong'o: Birth of a Dream Weaver: A Memoir of a Writer's Awakening (dt: Geburt eines Traumwebers: Zeit des Aufbruchs; Übersetzung: Thomas Brückner. München 2016), Dritter Teil der Erinnerungen, in denen der Autor insbesondere von seiner Studienzeit von 1959 bis 1964 erzählt; an der damals renommiertesten Uni, der Makarere Universität in Kampala/Uganda trifft er u.a. auf Wole Soyinka und Chinua Achebe. London 2016. |
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Ngugi wa Thiong'o: In the House of the Interpreter (dt: Im Haus des Hüters. Jugendjahre; Übersetzung: Thomas Brückner. München 2013) Autobiografie. London und New York 2012.- Mit dem Band Im Haus des Hüters legt Ngugi wa Thiong'o den zweiten Teil seiner Lebenserinnerungen vor. Er beginnt mit der → Beschreibung eines einschneidenden Ereignisses: Als er sechzehn Jahre alt ist - der Mau-Mau-Widerstand befindet sich auf dem Höhepunkt - wird er in die heile Welt des Internats der Alliance High School in Kikuyu entlassen. Alle Unbll wird von den Schülern ferngehalten. Doch als Ngugi nach dem ersten Trimester sein Heimatdorf besuchen möchte, ist dieses zerstört, seine Familie zwangsumgesiedelt. Später wird sein älterer Bruder als Sympathisant des Widerstandes verhaftet und schließlich auch er selbst.- Margaret Busby schließt ihre anerkennende Rezension im britischen "Independent" mit den Worten ab, die Erinnerungen seien ein Dokument eines bemerkenswerten politischen Entwicklungsromans eines Schriftstellers, das umso ergreifender zu lesen sei in dem Wissen, dass diesem "die Erinnerungen des Schmerzes" noch bevorstünden. Eine Anspielung einerseits auf Ngugis spätere Inhaftierung, die er in seinem Gefängnistagebuch Detained festhalten wird und andererseits auf eine Textstelle in diesen Jugenderinnerungen: Ngugi nähert sich bei seinem ersten Besuch nach Eintritt ins Internat seinem Heim, geht einen bekannten Hang hinab und erinnert sich daran, dass sein Bruder zwei Jahre zuvor am selben Hang knapp einigen Polizeikugeln ausweichen konnte, möchte sich aber durch diese "Erinnerungen des Schmerzes" seinen ersten Besuch zu Hause nicht verderben lassen und klammert sich an die Erinnerungen an seine Kindheit in Limuru, die "mehr im Einklang mit meiner triumphalen Stimmung sind". - Vgl. Margaret Busby, "In the House of the Interpreter: A Memoir, By Ngugi wa Thiong'o", Rezension der Jugenderinnerung in: The Independent v. 01.12.2012 |
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Ngugi wa Thiong'o: Dreams in a Time of War (dt: Träume in Zeiten des Krieges. Eine Kindheit; Übersetzung: Thomas Brückner. München 2010) Autobiografie. Nairobi und New York 2010.- Ngugi wa Thiong'o geht in seinen Kindheitserinnerungen zurück bis in die Zeit seiner Großeltern, als bei der Berliner Konferenz von 1885 die Teilung Afrikas beschlossen wurde. Er war das fünfte Kind der dritten von vier Frauen seines Vaters, die, wie er beschreibt, eine "starke Allianz geschmiedet" haben und gleichzeitig eine Individualität beibehielten, die sie "engagiert erobert" hatten. Dabei war die jüngste Frau Njeri die unerklärte Verteidigungsministerin, Ngugis Mutter Wanjiku sei für ihre legendäre Fähigkeit, sich abzuplacken, geschätzt worden, sie war die Arbeitsministerin, die scheue Gacoki, sei die Friedensministerin und Wangari, die älteste Ehefrau, sei die Kulturministerin gewesen. Sie habe Sprichwörter zitiert, um ihre Ansicht durchzusetzen und am Abend Geschichten erzählt. - Im Übrigen hat Ngugi wa Thiong'o das Buch zunächst in Kikuyu geschrieben, seiner Muttersprache, er sagt dazu: "In writing one should hear all the whisperings, all the shouting, all the crying, all the loving and all the hating of the many voices in the past, and those voices will never speak to a writer in a foreign language." - Vgl. Margaret Busby, Dreams in a Time of War, By Ngugi wa Thiong'o, in: The Independent, 26.03.2010 |
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1981 |
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2011
Der
nigerianische Schriftsteller Helon Habila
schreibt im britischen Guardian über ONE DAY I WILL WRITE ABOUT
THIS PLACE: "Binyavanga Wainaina hat eine feinsinnige Autobiografie
über das Heranwachsen in Ostafrika geschrieben (...) Obwohl seine
Verleger das Buch als Memoiren bezeichnen, ermangelt es ihm an einem
einheitlichen Thema wie Wole Soyinkas
Aké: The Years of Childhood, or Man Died: Prison Notes, über
seine Zeit im Gefängnis während des nigerianischen Bürgerkriegs.
Es handelt nicht einmal vom Entdecken des eigenen kulturellen Erbes,
wie Philippe Wambas Kinship, oder über Abreise, Rückkehr und
Exil, wie Eva Hoffmans Lost in Translation. Es ist eine lose Erzählung
über das Erwachsenwerden, eine Art von autobiografischem Portrait
eines Künstlers als junger Mann, bis zu dem Abschnitt, als er erwachsen
ist. Dann wird es einfacher Kommentar und Kritik, aber in brilliant
Weise."- Vgl. Helon Habila: One Day I Will Write About This Place
by Binyavanga Wainaina – review, im Guardian v. 4.11.2011. |
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2004
Im Jahre 1948 reist der damals Achtjährige mit seiner Mutter und seinem nur wenig älteren Bruder nach Nigeria zu seinem Vater, den er bis zu diesem Treffen nicht einmal kannte. Als Arzt war der zunächst in Kamerun tätig und anschließend in Nigeria. Die Reise und der folgende etwa anderthalb-jährige Aufenthalt wird den Menschen und Autor Le Clézio nachhaltig beeindrucken und in einem Ausmaß beschäftigen, dass er fortan von der Periode vor und der Zeit nach Afrika sprechen wird. Wie verarbeitet der Schriftsteller Jean-Marie Gustave Le Clézio diese Reise, das Treffen mit seinem Vater? → weiterlesen |
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2001 Assia
Djebar wird als Fatma-Zohra Imalayen in der algerischen Hafenstadt Cherchell
geboren. Im Alter von 21 Jahren nimmt sie mit ihrer ersten Veröffentlichung
eines Romans das Pseudonym Assia Djebar (Assia für Trost, Djebbar
für Unnachgiebigkeit) an. |
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2001 |
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1996 |
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Wole Soyinka: You Must Set Forth at Dawn: A Memoir (dt: Brich auf in früher Dämmerung: Erinnerungen; Übersetzung: Inge Uffelmann. Zürich 2008), Autobiographie. New York 2006. - Soyinka knüpft an seine autobiographischen Werke an, die seine Kindheit und Jugend beschreiben. Beginnend mit der Rückkehr in seine Heimat im Jahre 1998 nach dem Tode des Diktators Sani Abacha springt Soyinka vorwärts und rückwärts in seinen Erinnerungen und reflektiert seine Rolle als Schriftsteller und politischer Aktivist in Nigeria und in der Welt. Doch der Nabel, der Mittelpunkt - das spürt der Leser auf jeder Seite - das ist die Heimat des Nigerianers und in der Verlängerung des Elternhauses sind das die Freunde und Landsleute. Die Familie des Autors, Angehörige der Bildungsschicht, kannte, so jedenfalls der Eindruck, der entsteht, jedermann und jedefrau, die ein gewichtiges Wort im Lande mitzureden hatten. Der Ich-Erzähler erwehrt sich jedoch jeglicher Umarmungsversuche, sei es Bevormundung in der Familie, was seine Partnerinnenwahl angeht oder seine politische Kritik an Menschen, die im Elternhaus ein- und ausgingen. Er geht unbeirrbar seinen Weg und der Leser kann mit ihm großen Persönlichkeiten begegnen, wie z.B. Nelson Mandela, dem Wole Soyinka seine Nobelpreisrede widmete. |
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Wole Soyinka: Ibadan: The Penkelemes Years, A Memoir: 1946-1965 (dt: Ibadan, Streunerjahre. 1946-1965. Erinnerungen, Zürich 1998, aus dem Englischen von Irmgard Hölscher, Gerd Meuer und Ilse Strasmann), Autobiographie. Ibadan 1994 - Sehr frisch zu lesende Erlebnisse des Jugendlichen und des jungen Mannes Wole Soyinka. Sein Sinn für Gerechtigkeit - so ist für den Leser zu erspüren - führt ihn fast beiläufig und gleichzeitig zwangsläufig hin zu einer Politisierung, die im Nigeria der 1960er bei entsprechendem praktischem Engagement, dem der Ich-Erzähler niemals aus dem Weg geht, erhebliche Gefahren in sich birgt. Wiewohl die Lebenslust des Wole Soyinka diese nahezu ausblendet und ihr Vorhandensein eher in Genuss einmünden lässt, was an den jugendlichen Streuner, ja Abenteurer gemahnt, der nichtsdestoweniger ein strebsamer Schüler war. Spannend und mit Humor erzählt, präsentiert sich Wole Soyinka nicht unbescheiden, gleichzeitig weit entfernt von jeglicher Prahlerei, ein Typ, den man gern zum Freund gehabt hätte.
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Wole Soyinka: Aké. The Years of Childhood (dt: Aké. Jahre der Kindheit. Aus dem Englischen v. Inge Uffelmann), Autobiographie, London; New York 1982.- Verblüffend, mit welcher Klarheit der 1934 geborene Autor Wole Soyinka im Alter von knapp fünfzig Jahren die Bilder seiner Kindheit erstehen lässt. Weniger erstaunlich ist die Zärtlichkeit, in die er die Portraits seiner liebevollen Eltern und Geschwister einhüllt, ohne jemals ins Sentimentale oder gar Rührhafte abzurutschen. Ein liebes Kerlchen wird dem Leser vorgestellt, das schon früh Persönlichkeit zu entwickeln beginnt. Trotz großer Wissbegierde - er konnte es kaum abwarten, eingeschult zu werden und schaffte es auch, vor der Zeit angenommen zu werden - war Wole auch ein ganz normaler Lausejunge, der jedoch immer seine Lauscher aufstellte. So wurde er bald für die Nöte der Menschen sensibilisiert, auf die er traf. Wenn er beispielsweise Kurierdienste für die Marktfrauen von Abeokuta, zu denen auch seine Mutter zählte, erledigte, schärfte deren Widerstand gegen geplante Steuererhöhungen nicht nur seinen Sinn für Gerechtigkeit, sondern auch das Bewusstsein für die Möglichkeit und Notwendigkeit, dagegen vorzugehen, wo immer diese verletzt wurde. Die Autobiographie wurde von der Jury des internationalen Buchfestivals in Harare/Simbabwe zu einem der 100 besten afrikanischen Bücher des 20. Jahrhunderts gewählt. Nach einem Vorschlag von Professor Ali Mazrui wurde im Jahr 2000 begonnen, auf internationaler Basis eine Liste zu erstellen. Aus ca. 1700 Titeln wurde eine Shortlist von ca. 500 erarbeitet. Schließlich wurden aus der veröffentlichten Liste im Februar 2002 unter dem Vorsitz des südafrikanischen Autors und Literaturwissenschaftlers Njabulo S. Ndebele die besten Bücher ausgewählt, die nun als die 100 besten Werke afrikanischer Literatur des 20. Jh.s gelten. |
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1997
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2002
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2009
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2015
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