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Kriminalliteratur aus Afrika und Arabien |
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Helon
Habila: Oil on Water (dt: Öl auf Wasser; Hrsg.:
Indra Wussow; Übersetzung: Dr. Thomas Brückner. Heidelberg
2012), Roman. London 2010.- |
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Nii Parkes: Tail of the Blue Bird (dt: Die Spur des Bienenfressers; Übersetzung: Uta Goridis. Zürich 2010), Roman. London 2010.- Für Nii Ayikwei Parkes, wie der in Großbritannien geborene und in Ghana aufgewachsene Sohn ghanaischer Eltern mit vollem Namen heißt, ist der vorliegende Krimi das erste in Prosa verfasste Stück Literatur. Bislang hat sich Parkes als Poet, Liedtexter und Rapper hervorgetan. Ein abgelegenes ghanaisches Dorf gewährleistet dem Romanhintergrund absolute Urtümlichkeit; in der entwickelt sich die teilweise absurde Spurensuche, die der Städer Kayo, seines Zeichens Gerichtsmediziner, bei der Aufklärung eines Mordes mit Akribie und wissenschaftlicher Methodik absolviert. Dabei beweist er genug Intuition, um sich den Vorstellungen des Dorfjägers nicht zu verschließen. - Beträchtliches Lesevergnügen durch amüsante und geistvolle Szenen, werden dem Krimi von der Kritik attestiert. - |
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Ahmed Mourad:
Torab al-mas (dt: Diamantenstaub; Übersetzung:
Christine Blattermann. Basel 2014), Thriller. Kairo 2010. |
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Ahmed Mourad:
Vertigo (dt: Vertigo; Übersetzung: Christine
Blattermann. Basel 2016), Thriller. Kairo 2007. |
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Bilal Parker:
The Golden Scales (dt: Die dunklen Straßen von Kairo;
Übersetzung: Karolina Fell. Reinbek 2012), Kriminalroman. Bloomsbury
2011. - |
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Mike Nicol: Killer Country (dt: Killer Country; Übersetzung aus dem südafrikanischen Englisch: Mechthild Barth. München 2012), Kriminalroman, Zweiter Teil der Rache-Trilogie (siehe unten); Kapstadt 2010. |
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Mace Bishop, der frühere Waffenschmuggler und Kämpfer der Anti-Apartheid-Bewegung betreibt mit seinem Freund zusammen eine Sicherheitsfirma. Als sie einen jungen Popstar gegen eine islamistische Organisation schützen sollen, bekommen sie es mit deren Anwältin zu tun, die anscheinend noch eine Rechnung mit ihnen offen hat.- Tobias Gohlis, der Rezensent der FAZ versichert, die Gewalt in Payback habe nichts mit action zu tun, sondern mit der südafrikanischen Realität. Mit angehaltenem Atem habe er diesen Krimi von "Weltformat" gelesen. - Payback ist der erste Band der sog. Rache-Trilogie, zu der es in der Einleitung zu einem Interview mit dem Autor heißt, Nicol erzähle "abgeklärt, witzig und mit viel Distanz. Genau diese Qualitäten bescheinigten die Kritiker auch seiner Trilogie Payback, Killer Country und Black Heart. Sie rühmten die Krimis als "großen Wurf", "Ausnahmeliteratur" und Werk in "Weltformat". Vgl. Rache ist das Hauptmotiv v. Eric Breitinger, in: LiteraturNachrichten Nr. 115 Winter 2012, litprom.de. |
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Deon Meyer:
Koors (dt: Fever; Übersetzung: Stefanie Schäfer:
Berlin 2017), Roman. Kapstadt 2016. - Im engen Sinne gehört dieser
Roman des routinierten Krimiautoren Deon Meyer nicht in die Sparte Krimi,
wiewohl konkrete Handlungsstränge durchaus großartige kriminalistische
Spannung erzeugen. Als Ganzes präsentiert sich die Handlung als
eine Negativ-Utopie: Nach einer weltweiten Katastrophe versucht eine
Gruppe von Menschen aus dem auch in Südafrika herrschenden Chaos
eine Gemeinschaft zu erschaffen, die ethischen Grundsätzen folgt
und gleichzeitig danach strebt, materiell unabhängig zu sein. Die
Gründung erfolgt in einer verlassenen Stadt, die nun den Namen
Amanzi trägt! Doch auch in dieser Gemeinschaft, die die
Not zunächst eng aneinander bindet, entstehen, sobald das größte
Elend überwunden ist, unterschiedliche Interessen und Anfeindungen!
- Eine äußerst spannend geschriebene Dystopie,
mit vielen überraschenden Wendungen, deren größte am
Ende steht und den Leser mit einem ethischen Problem konfrontiert, mit
dem er sich über das Lesevergnügen hinaus auseinandersetzen
muss! |
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Deon Meyer:
Infanta (dt: Der Atem des Jägers; Übersetzung:
Ulrich Hoffmann: Berlin 2007), Kriminalroman 2007. - |
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Yasmina Khadra: Qu'attendent les singes? (dt: Worauf die Affen warten; Übersetzung: Regine Keil-Sagawe; Hamburg 2015), (Kriminal-)Roman. Paris 2014 und Algier 2014. - Rezension: Schattenherrscher Nach dem Ausflug ans Horn Afrikas, wo er von einer Entführung von Westeuropäern durch Piraten erzählte, kehrt der algerische Autor Yasmina Khadra mit dem vorliegenden, im französischen Original im letzten Jahr und in deutscher Übersetzung in diesem Frühjahr erschienenen Roman in seine Heimat zurück. Und auch mit dem Genre, dem des gesellschaftkritischen Kriminalromans, wendet er sich wieder seinen Wurzeln zu. Mithilfe seines wiedererstandenen Kommissars Llob hatte Khadra in Nacht über Algier von den Unantastbaren berichtet. Inzwischen sind zehn Jahre vergangen, und auf den ersten Blick scheint sich nichts geändert haben. Jene arroganten, mit absoluter Macht ausgestatteten Patriarchen haben den arabischen Frühling unbeschadet überstanden. Weder die Aufhebung des 19 Jahre währenden Ausnahmezustands, eine Grundforderung der Protestierenden, noch die ansatzweise umgesetzten gesellschaftlichen Veränderungen vermochten an ihrer Macht zu rütteln. Alt sind sie geworden, sehr alt, schließlich sind sie aus dem kolonialen Widerstand gegen Frankreich Mitte des 20. Jahrhunders erwachsen, jene rboba oder Schattenherrscher, wie sie jetzt heißen. Doch klammern sie sich an die Macht, als könne sie ihnen Unsterblichkeit verleihen. → weiterlesen. |
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Yasmina Khadra: Morituri (dt: Morituri; Übersetzung: Regina Keil-Sagawe); Double Blanc (dt: Doppelweiß; Übersetzung: Regina Keil-Sagawe); L'Automne des chimères (dt: Herbst der Chimären; Übersetzung: Regina Keil-Sagawe), Kriminalromane, zusammengefasst in dem Band Die Algier-Romane. Zürich 2006. - Rezension: Algerischer Witz mit amerikanischem Bart, französisch gebürstet In einem Interview mit der Zeit äußerte Yasmina Khadra, er habe mit Kommissar-Llob eine algerische Durchschnittsperson entwerfen wollen. Stellt diese Figur einen algerischen Durchschnittsmann dar, dann wimmelt Algerien nur so von kratzbürstigen, chauvinistischen, raubeinigen, fetten, zynischen, alten und nahezu impotenten Männern. Nein, eine absurde Vorstellung. Worauf Yasmina Khadra mit seiner Aussage hinweisen wollte, ist etwas Anderes. Er spricht von diesem einen Wesenszug, dieser Eigenschaft, die die Seele zu vergiften imstande ist: Seine moralische und chauvinistische Haltung hilft dem schreibenden Kommissar nicht, seine Autoritätshörigkeit zu überwinden. Das quält ihn natürlich. Er steht vor seinem Chef, unterwürfig und mit vor Angst schlotternden Knien. → weiterlesen. |
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Yasmina Khadra: La part du mort (dt: Nacht über Algier; Übersetzung: Frauke Rother. Berlin 2006), Kriminalroman. Paris 2004. - Rezension: Die Unantastbaren Sechs Jahre nach Beendigung der Kommissar-Llob-Trilogie lässt Yasmina Khadra seinen eigensinnigen Ermittler wieder auferstehen. Wie der interessierte Leser sich noch erinnern wird, ließ der inzwischen international anerkannte algerische Autor seinen Helden, Polizist und Krimiautor in einer Person, im dritten Band der Trilogie, Herbst der Chimären, einem Anschlag zum Opfer fallen. Nun handelt es sich bei der Wiederauferstehung weniger um → ein metaphysisches Ereignis als um einen einfachen literarischen Kniff. Khadra versetzt die Handlung des im Original 2004 erschienen Romans Nacht über Algier in einen Zeitraum, als Kommissar Brahim Llob noch unter den Lebenden weilte und mehr oder weniger munter seiner Ermittler-Tätigkeit nachging. → weiterlesen. |
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- Im Mittelpunkt des Romans Unter dem Frangipanibaum steht ein Polizeinspektor namens Izidine Naíta - in Wahrheit die Reinkarnation eines xipoco, einer untoten Seele. Dieser Inspektor untersucht den Mord an einem tyrannischen Heimdirektor in einer ehemals portugiesischen Festung. Unter dem Frangipanibaum auf der Terrasse über dem Meer lauscht er den Aussagen der Heimbewohner, die eine phantastische Welt entwerfen und sonderbarerweise stellen sich alle Verdächtigen bereitwillig der Verantwortung für den Mord. |
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Mukoma wa Ngugi, der in den USA geborene, in Kenia aufgewachsene und seit dem Studium wieder in den USA lebende Literaturwissenschaftler, Dichter und Sohn des mehrmaligen Nobelpreisanwärters Ngugi wa Thiong'o wendet sich mit diesem Krimi auch der Fiktion zu. - Der Krimi beginnt in den USA, wo im Haus eines aus Ruanda stammenden Professors die Leiche einer offensichtlich ermordeten blonden Frau gefunden wird. Die Spur auf der Suche nach dem Täter führt den schwarzen Detektiv in seine ursprüngliche Heimat, nach Kenia und dessen Hauptstadt Nairobi. Die Konfrontation mit der eigenen Identität verhindert nicht das Erkennen des wahren Ausmaßes des Verbrechens, bei dem es nicht um die Tat Einzelner geht, sondern um die systematische Verstrickung von Korruption und Gewalt, bis hin zum ruandischen Genozid von 1994. DIE WELT wählte dieses Buch 2014 unter die "besten Kriminalromane des Jahres". Elmar Krekeler beschließt seine Beschreibung folgendermaßen: "Vom Missbrauch gutmenschlicher Spendenmillionen, von schwärenden Kolonialismuswunden und Korruption, vom Horror der heillosen afrikanischen Gegenwart. Ein cooles Buch, rasant, wirklichkeitssatt und anspielungsreich." - Vgl. DIE WELT online v. 29.12.2014 (wo auf einer Bildcollage der Vater, nicht aber der Autor dargestellt ist! J.K.). |
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In Black Star Nairobi trifft der Leser erneut auf den schwarz-amerikanischen Detective Ishmael, die Hauptfigur aus Nairobi Heat, dem ersten Krimi des Autors Mukoma wa Ngugi. Der Ich-Erzähler Detective Ishmael hat inzwischen mit dem kenianischen Kollegen O in Nairobi die Detektei Black Star gegründet, die mit der Ermittlung im Zusammenhang mit einem Leichenfund im nahegelegenen und berüchtigten Ngong-Wald beschäftigt ist. Man schreibt das Jahr 2007. Gerade als die Ermittler nach Nairobi zurückkehren, explodiert in einem Nobelhotel eine Bombe. Da ein Zusammenhang zu al Qaida oder somalischen Islamisten vermutet wird, ermittelt auch die CIA. Bald erkennen die Ermittler von Black Star einen politisch motivierten Zusammenhang zwischen ihrem Fall und dem Bombenanschlag. Es beginnt eine Jagd, die von Kenia bis in mehrere Länder Nord- bzw. Mittelamerikas führt. |
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Rezension: Weiße Pest und weiße Westen - Ewa Bielska (©) John le Carré ist es gelungen, einen unnachahmlichen Stil in seinen Spionageromanen zu entwickeln: eine Mischung aus intelligentem Politthriller und Liebesgeschichte, eingebettet in eine spannende Erzählstruktur, die mit psychologischem Feingespür ihre Protagonisten leitet. Der aktuelle Roman Der ewige Gärtner kündigt eine neue Richtung im Werk des Autors an. John le Carré verabschiedet sich von bloßen mit Intrigen gespickten Spionagegeschichten, um auf neue Gefahren hinzuweisen: die Bedrohung der globalisierten Welt. Nicht von politischer Ideologie wird das aktuelle Weltgeschehen fortan beherrscht, zeigt er dem Leser auf, sondern von der Macht des Kapitals und ständig wachsender Geldgier. Ausgangspunkt des Romans ist die kenianische Hauptstadt Nairobi, in der der brutale Mord an der Frau eines britischen Diplomaten verübt wird. Sonderbarerweise lässt sich die kenianische Polizei Zeit bei der Aufklärung, die britischen Botschaftsangestellten schweigen sich aus und die übereifrigen Mitarbeiter des Scotland Yard aus London werden bald von dem Fall abgezogen. → weiterlesen. |
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"Wenn die beiden Ranger Kimathi und Burkell auf ihren langen Fahrten durch die kenianische Savanne die Geier am Horizont kreisen sehen, wissen sie: Die Wilderer haben wieder zugeschlagen. Das Elfenbein der Elefanten und Nashörner ist eine weltweit gesuchte Schmuggelware. Plötzlich aber sind die Banden mit modernsten Waffen aufgerüstet und scheuen sich nicht, auch den Rangers aufzulauern. Kimathi steigt aus, um sein Privatleben zu retten. Als er in Nairobi einen kleinen Laden eröffnet, muss er feststellen, dass auch dort die Banden regieren. Er und Frank machen sich auf die Suche nach den Hintermännern und erkennen, dass sie es mit der Globalisierung zu tun haben. Mit der Globalisierung des organisierten Verbrechens, das nicht nur hinter Elfenbein her ist. Meja Mwangi, einer der markantesten Schriftsteller Afrikas, zeigt einmal mehr, was für ein mitreißender Erzähler er ist." (Verlagstext).- Florian Felix Weyh, der Rezensent von DeutschandRadio äußert sich folgendermaßen: "Hier ist ein farbenreicher Erzähler neu zu entdecken, der sorgfältig zwischen einfühlsamem Realismus und spöttischer Ironie abzuwägen weiß und obendrein die Gesetze der Spannungsliteratur beherrscht." . |
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Rezension: Zuviel Sonne tötet die Liebe! Wer die Identifikation mit seinem ›Helden‹ liebt, wird mit Sonne Liebe Tod, dem vorletzten Roman von Mongo Beti seine Schwierigkeiten haben. Zam ist ein sperriger Typ. Dass der Journalist Jazzmusik liebt, ist eine schöne Sache, dass der nicht mehr ganz junge Mann trinkt, mag der Leser akzeptieren, dass er eine schöne junge Geliebte hat, erfreut nicht nur die Seele. Kritisch wird es, wenn man mit ›ansehen‹ muss, wie Zam diese schöne junge Frau behandelt. Natürlich läuft sie ihm weg, kehrt wieder zurück, läuft weg, kommt immer wieder, bis auf diesen einen Tag, an dem sie weg bleibt. Was ist geschehen? Zam ist sicher, dass sie ihn nicht verlassen hat. Er setzt seinen Freund, Prototyp des windigen Anwalts, der sich mit Detektivaufträgen über Wasser hält, auf den ›Fall‹ an. Soweit die Liebesgeschichte der Hauptfigur, die noch ein anderes - politisches - Leben besitzt, das nicht zuletzt mit dem beruflichen Engagement zusammenhängt. Doch Betis Roman beschränkt sich auch darauf nicht, er ist vielschichtiger. → weiterlesen. |
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Driss Chraibi: Une enquête au pays (dt: Ermittlungen im Landesinnern; Übersetzung: Angela Tschorsnig. Mit einem Nachwort von Hartmut Fähndrich. Basel 1995), Kriminalroman. Paris 1981 - |
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Driss Chraibi:
L' inspecteur Ali à Trinity College (dt: Inspektor
Ali im Trinity College; Übersetzung: Regina Keil. Zürich
1998), Kriminalroman. Paris 1996 - |
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Henning Mankell: Leopardens öga (dt: Das Auge des Leoparden; Übersetzung: Paul Berf. Wien 2004), (Afrika-)Roman. - Im Mittelpunkt des in die Form eines Krimis verpackten Romans steht die Figur des zunächst charakterschwachen Olofson, der in Verfolgung des Lebenstraums eines Anderen in Afrika landet, in Sambia. Hier versucht er als Leiter einer Hühnerfarm - mehr gedrängt, denn freiwillig - mit Reformen seinen Beitrag zum Wiederaufbau des postkolonial darnieder liegenden Landes zu leisten. Doch wie die anderen Weißen kann auch er nur durch Härte seine eigenen Arbeiter motivieren. In seiner Nachbarschaft werden die erste weißen Farmer von Schwarzen ermordet. Als er den abgeschnittenen Kopf seines Schäferhundes, an einen Baum gebunden, vorfindet, fürchtet auch er um sein Leben. - |
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