Die kenianische Tageszeitung Daily Nation berichtet
von der gestrigen Parlamentssitzung, über der "Wut und
Trauer hing, als die Delegierten sich mit dem Mord an Dr. Odhiambo
Mbai vom Wochenende beschäftigten."
"Während
ein Team von Ermittlungsbeamten unter der Leitung von Peter
Kavila mit den Untersuchungen des Anschlags begann, fand in
gespannter Atmosphäre eine Sitzung der Nationalen Verfassungsversammlung
statt. "
Gleichzeitig
gab ein Mitglied aus den Reihen des Ausschusses, den Dr. Mbai
geführt hatte, bekannt, auch er habe Morddrohungen erhalten.
Unter
der Leitung des Politveteranen Martin Shikuku gelobten die
Versammlungs-Mitglieder, dass nichts sie davon abbringen würde,
die Verfassung zu vollenden. Der Tod des Vorsitzenden des
Ausschusses zur Dezentralisierung politischer Gewalt habe
ihre Entschlossenheit noch verstärkt.
Die
Zeitung berichtet von einer Beileidsbotschaft, die Präsident
Kibaki an die Familie von Dr. Mbai gesandt habe, worin er
versprach, der Mord würde untersucht und die Mörder
zur Strecke gebracht werden.
"Ähnliche
Versicherungen kamen auch vom Generalstaatsanwalt Amos Wako
und von Justizminister Kiraitu Murungi."
Weiter
heißt es, drei Männer seien am Samstagnachmittag
in Dr. Mbais Wohnung nahe der Adams Arcade eingebrochen und
hätten vier Mal auf den Zeitungslesenden geschossen.
Ein Parlamentsmitglied habe Dr. Mbai gemeinsam mit anderen
Nachbarn zum Nairobi Hospital gebracht, "doch während
die Ärzte um ihn kämpften, starb Dr. Mbai."
"Der
Anschlag wurde von Arbeits- und Wohnungsminister Raila Odinga
ohne Umschweif als 'Mord' bezeichnet ... Die Angreifer seien
schnurstracks auf Dr. Mbai losgegangen, der auf dem Sofa lag
und hätten nichts gestohlen. Einige Delegierte berichteten
über Morddrohungen und Verfolgungen durch Fremde, sagte
er. "
"Die
Minister Charity Ngilu und Martha Karua hätten am gestrigen
Tag Schwierigkeiten gehabt, die Anschuldigungen von wütenden
Delegierten abzuwehren."
"'Die
Überarbeitung [der Verfassung] kann nicht durch Mord
gestoppt werden. Wir fürchten uns nicht', sagte die Gesundheitsministerin
Frau Ngilu. 'Wir benötigen jedoch gründliche Untersuchungen.
Wir sollten nicht auf Gerüchte hören.'"
"Angesichts
der feindlich gesinnten Delegierten außerhalb der Halle
sagte das Kitui Central-Parlamentsmitglied, die →
Narc-Regierung
könne nicht mit der →
Kanu
verglichen werden, die Verbrechen unterstützt habe."
(...)
Der
Bericht zitiert auf der einen Seite ausführlich mehrere
Parlamentsmitglieder, die ein politisches Verbrechen unterstellen,
das zum Ziel habe, die Mitglieder des Dezentralisierungsausschusses
der Verfassungsversammlung einzuschüchtern und eine neue
Verfassung letztlich zu verhindern. Auf der anderen Seite
werden Regierungsmitglieder zitiert, die eine Regierungsbeteiligung
bestreiten.
Der
Bericht fährt fort:
"Herr
Murungi wurde bejubelt als er sich erhob und eine persönliche
Erklärung an die Delegierten richtete. Er sagte: 'Lassen
sie uns diesen Anlass nicht dazu benutzen, mit Fingern aufeinander
zu zeigen. Es bedeutet Korruption, andere fälschlich
anzuklagen, ohne Beweise vorlegen zu können.' "
(...)
Gegen
Ende des Berichts wird noch einmal Herr Shikuku zitiert, der
angedroht habe, wenn das Morden weiter ginge, würde es
Auge um Auge, Zahn um Zahn vergolten werden. Unter Jubel fuhr
er fort: 'Wir sind bereit zu sterben. Wenn sie bereit sind
zu töten, sollten sie wissen, dass sie auch getötet
werden könnten.'
(...)
"Ohne
Namen zu nennen, sagte Herr Shikuku, einige von denen, die
eine Überarbeitung [der Verfassung] verhindern wollten,
seien dafür bekannt, das sie aus dem Land flüchteten,
wenn es brenzlig würde'."
·
(Daily Nation, ÜEK:
J.K.)
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