DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Tageschronik: 7. Oktober 2005

 

· Die MARABOUT-SEITE zitiert aus Botsuana ·  


"Sesana, FPK gewinnt Preis"

Unter diesem Titel berichtet die englischsprachige Wochenzeitung Botswana Guardian von Roy Sesana, dem Kämpfer für die Rechte der Basarwa (Ethnien Gana und Gwi) und der Organisation First People of the Kalahari, "die unter den vier Gewinnern einer internationalen Auszeichnung sind, die im Dezember übergeben wird".

Die vier Gewinner des Right Livelihood Award (RLA) seien vergangenen Donnerstag in Schweden bekanntgegeben worden.

Die Auszeichnung, die seit 1980 bestehe, sei mit einem Geldpreis von US$ 230.000 verbunden, der unter den vier Empfängern aufzuteilen sei.

Das bedeute, heißt es weiter, Sesana und die FPK würden $ 57.500 oder P 340.000 erhalten, "ein wirklicher Auftrieb für die kostpielige Kampagne während der Verschiebung ihres Falles".

Der RLA, auch als der Alternative Nobelpreis bekannt, werde jährlich in Stockholm während einer im Schwedischen Parlament abgehaltenen Zeremonie übergeben. Sie sei in diesem Jahr auf den 9. Dezember gelegt worden; die FPK werde besonders geehrt für ihren "entschlossenen Widerstand gegen die Vertreibung vom Land ihrer Väter und das Bewahren der traditionellen Lebensweise." Die Auswahl sei unter 77 Nominierten aus 39 Ländern erfolgt, heißt es sachlich weiter, bevor der nicht genannte Berichterstatter urteilt:

"Die Regierung von Botsuana teilt die Freude von Sesana und der FPK, anerkannt worden zu sein, nicht." Der Sprecher für Auswärtige Angelegenheiten und internationale Kooperation, Clifford Maribe, heißt es weiter, habe die Entwicklung als "bedauerlich" beschrieben.

"Es ist bedauerlich, dass eine Organisation, die ernst genommen werden möchte, entschied, einen Preis auf der Basis von irregeleiteter und betrügerischer Information, geliefert von Survival International, zu vergeben."

Es sei nicht überraschend, dass die Regierung sich über diesen Preis nicht freuen kann. Auf der einen Seite dieser Auseinandersetzung um die Central Kgalagai Game Reserve (CKGR, Wildreservat) befände sich die Regierung und auf der anderen kämpfe Sesana mit der FPK im Namen seiner Basarwa-Angehörigen. Ausgehend von verbalem Schlagaustausch, über Gerichtsverhandlungen und internationale Kampagnen sie die Auseinandersetzung später zu physischer Konfrontation eskaliert. "Streitpunkt ist die Regierungsentscheidung die Basarwa aus dem Wildreservat umzusiedeln, ein Vorhaben, das von Sesana energisch bekämpft wird." Es sei offensichtlich, wird erneut Maribe zitiert, dass Sesana und die FPK vom Survival International für die Auszeichnung nominiert worden sei. Begleitet würde diese Nominierung durch "betrügerische und irreführende Information", auf welcher die Ehrenentscheidung basierte. "Wir geben dem Preis nicht unseren Segen", schloss er.

Survival International habe eine scharfe Imagekampagne gegen Botsuana geführt, heißt es schließlich, um die Umsiedlung der Basarwa aus dem Wildreservat CKGR zu verhindern.

Ohne noch einmal auf die einheimischen Prämierten einzugehen, erfolgt der Hinweis, dass die anderen Empfänger der diesjährigen RLA-Auszeichnung aus Mexiko, Kanada und Malaysia seien. · (BotsGuardian, ÜEK: J.K.)

Quelle:
Botswana Guardian, englischspr. Wochenzeitung (BotsGuardian)

Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©


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