"Aktivistinnen
loben Verbesserungen im Frauenrecht"
Die
Autorin Rana Husseini führt an, dass Frauenrechtsaktivistinnen
die spürbaren Verbesserungen der Frauenrechte im Königreich
am Vorabend des Internationalen Frauentags lobten, aber auch
anmerkten, noch viel lobbyistische Arbeit sei von Nöten,
um die diskriminierende Gesetzeslage zu verändern.
Nadia
Shamroukh, die Vizepräsidentin der Jordanischen Frauenunion
(Jordanian Women's Union) heißt es in dem Artikel weiter,
vertrete die Meinung, es seien bedeutende Veränderungen
im Verhalten der Gesellschaft und der Regierung gegenüber
gewissen sensiblen Punkten eingetreten, die in der Vergangenheit
selten diskutiert wurden. Dabei handele es sich um Gewalt
gegen Frauen und Kinder und die sog. Ehrenverbrechen. Diese
in der Vergangenheit tabuisierten Themen würden nun von
der Regierung und von zivilen Organisationen "offen und in
reifer Form diskutiert".
In
der Folge überlässt die Autorin der Senatorin May
Abul Samen das Wort, die auf die Frauenquote im Unterhaus,
auf die sieben von vierzig Senatorinnen des Oberhauses und
die vier weiblichen Minister im aktuellen Kabinett verweist.
(...)
Schließlich
kommt Rana Husseini auch auf die negativen Entwicklungen zu
sprechen: Lt. "Millennium Development Goals Report" für
→
Jordanien
2004 garantiere das Arbeitsgesetz des Landes keine gleiche
Bezahlung für gleiche Arbeit für Frauen und Männer,
zudem seien Frauen im höheren Management unterrepräsentiert.
Für das Jahr 2002 nennt der Report 2.257 Männer
und 217 Frauen in solchen Stellungen.
(...)
Auf
ein Gesetz anspielend, dass es den jordanischen Männern
erlaube, ihre Staatsbürgerschaft an ihre ausländischen
Frauen und Kindern weiterzugeben, den Frauen aber dasselbe
Recht verweigere, fordert Nadia Shamroukh die Frauenorganisationen
auf, gemeinsam gegen die diskriminierende Gesetzeslage Stellung
zu beziehen.
Im
Jahre 2003 hätten Frauenrechtlerinnen eine Niederlage
erlitten als sie ein Ergängzungsgesetz zum Persönlichkeitsrecht
forderten, das Frauen das Recht zur Scheidung gegen finanzielle
Kompensation einräumen sollte. Vor Einführung des
Gesetzes im Jahre 2001 mussten Frauen, so heißt es weiter,
oft bis zu fünf Jahren warten, bevor das Sharia-Gericht
ihnen die Scheidung gewährte.
Das
Oberhaus habe den Änderungsantrag der Regierung bestätigt,
aber noch keinen Termin für die Abstimmung anberaumt,
die eine Zweidrittelmehrheit für die Annahme erfordere.
Die
Autorin schließt ihren Artikel mit einem Zitat der Kolumnistin
und Menschenrechtlerin Nadia Aloul: Frauen müssten sich
geistig und materiell unabhängig fühlen, um produktiv
an der Gesellschaft teilzuhaben, und dies könne nicht
der Fall sein, solange "wir noch immer diskriminierende Gesetze
haben." ·
(Jordan Times,
ÜEK:
J.K.)
Quelle:
The
Jordan Times, (englischspr. jordanische Tageszeitung, Jordan
Times)
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen
übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
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