DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Tageschronik: 10. Januar 2005

 

· Die MARABOUT-SEITE zitiert aus Saudi-Arabien ·  


"Massive Drogensucht unter Schülern und Studenten alarmiert Lehrer",

titelt die englischsprachige saudische Tageszeitung Arab News in einem Bericht von Somayya Jabarti.

Massive Drogensucht sei ein alarmierendes, jedoch bekanntes Phänomen unter Schülern und Studenten während der Prüfungszeiten. "Viele Studenten nehmen Stimulantien, bekannt als 'Aufputschpillen' oder 'Energiepillen' ein, weil sie glauben, damit Vitalität, Wachsamkeit und Energie erreichen zu können."

In der Folge zitiert der Artikel Schüler und Studenten, die vom Gebrauch der Aufputschpillen berichten und dem Problem, dass die Wirkung der Pillen einerseits immer kürzer anhalte und dass es anderseits schwierig sei, nach dem Gebrauch wieder "runterzukommen".

Ärzte verzeichneten, heißt es weiter, nicht nur dass die Zahl derer steige, die Stimulantien einnehmen, sondern sie sei auch "besonders während der Prüfungszeiten hoch". Ein Psychologe namens Dr. Salwa Al-Khidhr vermerkt: "Viele Fälle von Depression und Paranoia, mit denen ich es unter Pubertierenden und Teenagern zu tun habe, entspringen dem Drogenmissbrauch". Außerdem stoße der Gebrauch von Stimulantien die Tür zu Missbrauch- und Suchtverhalten auf. Das sei bereits bekannt, steige aber von Jahr zu Jahr an.

Dr. Hani Abu Al-Rus berichtet als Beispiel von dem Mittel Captagon, das ursprünglich für jene benutzt worden sei, die nicht still sitzen oder sich konzentrieren können. Er führt an, das Mittel könne "Halluzinationen, Paranoia und auch kriminelles Verhalten verursachen" und betont, die Nebeneffekte der Droge seien nur oberflächlich, führten aber zu schlimmeren Problemen, die es Schülern und Studenten unmöglich machten, klar und kohärent zu denken.

Ein High-School-Lehrer einer staatlichen Mädchenschule stellt fest, an den Bewegungen und am Verhalten könne man unterscheiden, wer Stimulantien einnehme und wer nicht.

Der Bericht erhält am Ende mit dem Zitat eines stellvertretenden Leiters einer Knabenschule einen eindeutig reisignativen Unterton: "Mehr und mehr Schüler vernachlässigen ihre Schularbeit während des Jahres und mehr und mehr von ihnen wenden sich, um diese zu bewältigen, Drogen zu. Das Schlimmste aber ist, dass die Eltern es nicht einmal bemerken, was direkt unter ihrer Nase passiert. Einige Schüler und Studenten erhalten die Mittel gar mit Rezept eines Arztes. Es ist schön zu sehen, wenn Schüler sich bewähren, aber nicht auf Kosten ihrer Gesundheit." · (Arab News, ÜEK: J.K.)

Quelle:
Arab News (englischspr. saudische Tageszeitung (Arab News)

Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©


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