"Wir
wurden des Landes beraubt"
titelt
Luqman Cloete in der Rubrik Lokalnachrichten der englischsprachigen
Tageszeitung The Namibian:
Vor
zwei Wochen wurde beim hundertjährigen Festival in Heriaxabes
aus dem Bondelswarts-Klan, einem Zweig des Stamms der Nama
im Süden des Landes, der Vorwurf laut, den Vorfahren
des Klans sei in der Umgegend Land in einer Größenordnung
von 180.000 Hektar gestohlen worden; gleichzeitig wurde die
Rückgabe gefordert.
Heriaxabes
liegt nahe Ariamsvlei an der südöstlichen Grenze zu Südafrika.
Bei
dem erwähnten Anlass habe Josef Christiaans, Sonderberater
der Klanführerin Anna Christiaans, behauptet, ihre Vorfahren
seien von einem gewissen Charles Eduard William Wheeller
um ihr Land betrogen worden. Wheeller habe das Land anschließend
an die katholische Kirche verkauft.
"Was
vor hundert Jahren geschah, war Raub bei Tageslicht", zitiert
der Autor des Berichts, "unsere Ahnen wurden um ihr Land betrogen".
"Unsere
Pflicht als Abkömmlinge unserer verstorbenen Helden - dem
Führer Jan Abraham Christiaans und Willem Christiaans
-", wird Christiaans weiter zitiert, "ist es, nichts unversucht
zu lassen, den Hohn der Ungerechtigkeit zu beseitigen".
Pater
Klaus Lettner, zuständiger Verwalter der Römisch-Katholischen
Kirche in Karas, habe jedoch Ärger und Abscheu über die Ansprüche
der Bondelswarts ausgedrückt.
Lettner
habe gegenüber der Zeitung angegeben, Wheeller hätte
das Land innerhalb der damals geltenden Gesetze legal erworben.
An diese historischen Fakten müssten sich die Bondelswarts
halten, anstatt wegen eines Landgeschäfts emotional zu werden.
In
einem Brief an den Bischof der Römisch-Katholischen Kirche
in Windhoek vom 21. Dezember verlangten Hendrik Christian
und Jacobus Josob, dass die Kirche das Land zurückgeben
müsse.
"Wir,
die Unterzeichneten", heiße es in dem Brief, "werden die Rückgabe
des oben bezeichneten Eigentums an ihre rechtmäßigen Eigentümer
überwachen".
"Wir
verlangen ferner die Rückzahlung des Einkommens, das
durch das Land seit 1921 erwirtschaftet wurde sowie einen
monatlichen Leasingbetrag seit dieser Zeit."
Die
Beiden hätten die Zahlung auf ein Treuhandkonto verlangt,
dessen Vermögensverwalter sie selbst seien.
Es
sei unklar, schließt Luqman Cloete, ob die beiden Männer diesen
Sachverhalt an die Römisch-Katholische Kirche in offizieller
Eigenschaft für den Bondelswarts-Klan schrieben, da sie
Kopien des Briefes an die Traditionelle Autorität des Bondelswarts-Klan
geschickt hätten.
Lettner
habe angegeben, die Römisch-Katholische Kirche besitze nur
47.000 der 180.000 Hektar des in Frage kommenden Landes, der
Rest gehöre kommerziellen Farmern.
Luqman
Cloete beschließt seinen Bericht mit Lettners Statement, beide
Parteien seien bereit, im nächsten Monat den Dialog in diesem
Landesdisput aufzunehmen.
· (Namibian,
ÜEK:
J.K.)
Quelle:
The
Namibian, Tageszeitung (Namibian)
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK:
J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert:
Janko Kozmus ©
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