"Neue
Berufsverordnung soll mit Kinderarbeit fertig werden",
überschreibt
Dalya Dajani ihren Bericht für die Tageszeitung Jordan
Times.
Eine
Berufsverordnung, die die Arbeitsbedingungen für Kinder im
Land regulieren soll, werde laut Ankündigung eines Beamten
am Montag noch in diesem Monat veröffentlicht.
Laut
Aussage von Nihaya Dabdoub, der national zuständigen Managerin
für die Beseitigung von Kinderarbeit innerhalb des Programms
der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labour
Organization, ILO) habe die Organisation in den vergangenen
Monaten mit der Industrie- sowie der Handelskammer zusammen
gearbeitet, um "Richtlinien für Arbeitgeber" zu erstellen."
Die
Vorschriften würden den Arbeitgebern einerseits eindeutige
Richtlinien darüber an die Hand geben, was sie am Arbeitsplatz
erwartet und sie andererseits zwingen, die Konventionen und
Empfehlungen der ILO zu respektieren, habe Dabdoub ausgeführt.
"Wir
haben eng mit den beiden Kammern zusammen gearbeitet", wird
die zuständige Managerin weiter zitiert, "um die erforderlichen
Schutzmaßnahmen für Kinder zu umreißen, die die Arbeitgeber
schließlich zu bestätigen und anzunehmen haben".
Obwohl
das Arbeitsrecht des Landes bereits für den Schutz von arbeitenden
Kindern sorge, so Dabdoub, sei der Verhaltenskodex entworfen
worden, um die Arbeitgeber zu veranlassen, sich der Problematik
zu stellen.
Der
Erlass lege die betroffenen Bereiche, wie Gesundheit, Sicherheitsrisiken
und lange Arbeitszeiten, exakt fest.
Laut
Dabdoub werden den Arbeitgebern auch Empfehlungen an die Hand
gegeben, wie man Väter abweist, die Beschäftigung für ihr
Kinder suchten.
Sie
bedauerte jedoch, dass dieser Punkt der "moralischen Verpflichtung"
der Arbeitgeber zufalle und nicht legalem Zwang.
"Landesweit
arbeiten derzeit Tausende von Kindern lange Stunden in gefährlicher
und ungesunder Umgebung."
Gemäß
Gesetz sei es Kindern zwischen 16 und 18 Jahren nicht erlaubt,
länger als sechs Stunden pro Tag zu arbeiten, bei Verstößen
gegen diese Regel müssten Arbeitgeber, "falls sie erwischt
werden", →
JD
500
Strafe bezahlen.
"Aber
in Wahrheit wird dieses Gesetz selten angewendet", zitiert
die Autorin Dabdoub. "Hunderte Kinder arbeiten mehr als 12
Stunden pro Tag und keinerlei Maßnahmen werden dagegen durchgesetzt".
Das
Gesetz untersage ebenfalls Geschäfte von beschäftigten Kindern
unter 16 Jahren.
Die
mangelnde Vollstreckung des Gesetzes und der Mangel an Arbeitsprüfern
seien Haupthindernis bei der Behandlung des Problems der Kinderarbeit.
Dalya
Dajani beendet ihren Bericht mit dem Hinweis auf eine kürzlichen
erhobene Studie des Arbeitsministeriums: derzufolge werden
13 Prozent der arbeitenden Kinder zu der Arbeit gezwungen,
dabei würden über 16 Prozent "magere JD10 bis 50 pro Monat
verdienen".
Die
meisten der erfassten Kinder seien frühzeitige Schulabgänger
zwischen 9 und 17 Jahren; sie arbeiteten zwischen 60 und 65
Stunden die Woche, um zum Familieneinkommen beizutragen. ·
(Jordan
Times,
ÜEK:
J.K.)
Quelle:
The
Jordan Times, (englischspr. jordanische Tageszeitung, Jordan
Times)
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK:
J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert:
Janko Kozmus ©
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