"Nahrungs-
und Ölkrise droht infolge der gewalttätigen Proteste
nach den Wahlen",
berichtet die kenianische Tageszeitung The Standard.
Die
Gewalt nach den Wahlen habe eine humanitäre Krise in
verschiedenen Städten im ganzen Lande ausgelöst.
Bewohner
von Mombasa sähen sich einer akuten Nahrungsmittelknappheit
ausgesetzt, während nicht entsorgter Müll Stadtgebiete
verschandele.
In
Nyanza litten über 3.000 infolge von Auseinandersetzungen
vertriebene Menschen in verschiedenen "Flüchtlingscamps",
geben hochrangige Rot-Kreuz-Offizielle an.
"In
Koibatek gehen Tausende von Litern Milch verloren", weil
die Farmer wegen der unsicheren Verhältnisse nicht zum
Markt gelangten.
Auch
die Müllentsorgung leide an diesen Verhältnissen.
Das
Eastland-Gebiet, wo die Müllhalden überquellen,
sei am meisten davon betroffen. Die nach Eastleigh führende
Hauptstraße, die General Waruinge Street, sei teilweise
von Müll versperrt.
"Gestern
haben einige Stadtarbeiter den zentralen Geschäftsbezirk
gereinigt", heißt es in dem Bericht der kenianischen
Tageszeitung weiter.
Der
Stadtangestellte John Gakuo habe gegenüber The Standard
angegeben, dass Maßnahmen der Stadt durch randalierende
Jugendliche behindert würden. Er habe hinzugefügt,
die Stadt habe in der vergangenen Woche Millionen von → Shilling
durch nicht eingesammelte Einkünfte verloren.
Nach
Angaben von Lebensmittelhändlern in Mombasa seien verschiedene
Lieferungen wichtiger Waren ausgefallen.
Drei
Blätter der Sukumapflanze würden mit 20 Sh. gehandelt,
während ein Ei zwischen 6 und 15 Sh. koste.
Eine
Überprüfung des Saturday Standard vor Ort
habe gezeigt, dass ein Laib Brot für 40 Sh. verkauft
würde und Milch nicht zu haben sei.
Der
Stadtrat von Mombasa bestatigte, dass die vorübergehende
Schließung der Märkte in Kongowea und Majengo zu
Verlusten geführte habe, die sich auf Tausende von Sh.
beliefen.
(...)
Auch
die Orte Kisauni, Kongowea, Maweni, Mishomoroni, Migandini
sowie andere Gebiete würden vor Müll überquellen.
Ein
Stadtangestellter von Mombasa habe den Einwohnern versichert,
der Müll würde entsorgt.
"Die
kenianische Industrie- und Handelskammer (The Kenya National
Chamber of Commerce and Industry, KNCCI) drohte vor weitgehenden
Konsequenzen, wenn die Produktion nicht bald aufgenommen würde.
Laut
KNCCI-Vertreter Felix Mogaka sei die Lebensmittelkrise in
Mombasa insofern besonders als die Insel von Lieferungen aus
dem Landesinneren abhängig sei.
The
Standard zitiert einen Verantwortlichen vom Roten Kreuz,
Region Nyanza, namens John Odenyi: "Die Vertriebenen, in der
Mehrheit Frauen und Kinder, die in verschiedenen Polizeistationen
kampieren, bedürfen verzweifelt der Nahrung".
Die
Äußerung sei während eines Treffens mit dem
Privinzbeauftragten Paul Olando in dessen Büro getan
worden. Er habe hinzugefügt:
"Die
Situation in den Camps ist tragisch. Die Mehrheit hat seit
mehr als einer Woche kein Essen mehr erhalten und sie könnten
sterben wenn die Regierung (nicht) handelt".
Seinen
Angaben zufolge würden humanitäre Organisationen
wie das Rote Kreuz für medizinische Versorgung und Kleidung
sorgen, jedoch nicht für Essen.
Odenyi
habe Journalisten zu den Camps geführt, wo sie auf verzweifelte
Frauen und Kinder getroffen seien, die um Essen bettelten.
Auch
Nakuru sei von der Kürzung von wichtigen Nahrungsmitteln
wie Gemüse, Milch und Mehl betroffen.
Eine
Überprüfung des Saturday Standard vor Ort,
auf dem Nakuru Großmarkt, habe ergeben, dass Gemüse
und andere Nahrungsmittel knapp sind.
Preise
für verfügbare Waren seien angestiegen und würden
die Verbraucher zwingen, "tiefer in die Tasche zu greifen".
Im South Rift würde das Geschäft von "'Außenseitern'
geplündert". Die Sperrung der Hauptverkehrswege bedeutete
dort, dass keine neue Warenlieferung nach Kericho gelange.
·
(The
Standard Kenya,
ÜEK:
J.K.)
Quelle:
The
Standard (englspr. kenianische Tageszeitung, The Standard
Kenya)
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK:
J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert:
Janko Kozmus ©
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