DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Tageschronik: 19. Februar 2009

 

Die MARABOUT-SEITE zitiert aus den VAE ·  


"Atwoods Rückzug vom Literatur-Festival 'enttäuschend'" ,

titelt Mahmood Saberi für die englischsprachige, in Dubai ansässige Tageszeitung Gulf News. Die Entscheidung der kanadischen Autorin Margaret Atwood, sich vom ersten internationalen Literatur-Festival, das im laufenden Monat beginnt, zurückzuziehen, sei "bedauerlich", habe ein Verantwortlicher am Donnerstag bekannt gegeben.

In einem Statement gab Isobel Abulhoul, die Direktorin des Emirates Airline International Festival of Literature (EAIFL), an, man habe versucht, Atwood zu kontaktieren, um sie zu bitten, ihre Entscheidung zurückzustellen und direkt mit den Veranstaltern zu sprechen, um sich so ein vollständiges Bild machen zu können.

Die Einladung an Atwood, sagte sie weiter, sei in gutem Glauben und in Anerkennung ihres Rangs in der literarischen Welt erfolgt. "Wir hoffen sehr, dass sie dem Festival zukünftig beiwohnen wird, da wir ihrem Werk weiterhin großen Respekt entgegenbringen".

Atwood sei fünf Mal für den angesehenen und prestigeträchtigen Booker Prize nominiert worden und habe diesen einmal gewonnen. Sieben Mal sei sie in der Endausscheidung um den Governor General's Award gestanden und zweimal als Erste daraus hervorgegangen. "Sie ist die Vize-Präsidentin von PEN International, einer weltweiten Vereinigung von Schriftstellern und wurde als ein 'funkelnder Wortschmied' beschrieben".

Nach dieser Würdigung von Atwoods literarischem Stellenwert steuert Mahmood Saberi auf die Kernaussage seines Beitrags zu:

Hintergrund der Entscheidung von Margaret Atwood, am Festival, das vom 26. Februar bis zum 1. März statt finden werde, nicht teilzunehmen, sei die Entscheidung der Festivalleitung, das Buch The Gulf Between der britischen Autorin Geraldine Bedell nicht zu präsentieren, "weil es lokale kulturelle Befindlichkeiten beleidigen könnte". Bedell habe ihr Buch als eine romantische Komödie beschrieben. Es handelt in einem fiktionalen Golfstaat und beinhaltet eine homosexuelle Figur.

Die Festival-Direktorin dazu: "Wenn man ein literarisches Festival organisiert ... [Auslassung im Original!] muss man Entscheidungen bezüglich des Zielpublikums treffen. Dubai hat seine sozialen Normen, seine Kultur und seine Gesetze nicht verändert."

"Wir sind sehr enttäuscht und kaum überrascht, dass alle so lange für eine Positionsbestimmung benötigten - insbesondere wenn die Abwägung mit Geraldine Bedells Position im Zusammenhang steht, die, obwohl seit vergangenem September bekannt, erst jetzt, bei Romanveröffentlichung, von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde.

Ohne näher auf den Dissens zwischen Festivalleitung und Margaret Atwood einzugehen, leitet Mahmood Saberi zur allgemeinen Zielsetzung der Veranstaltung über und lässt zuletzt nochmals die Festival-Direktorin zu Wort kommen.

Mehr als 65 Starautoren aus 20 Ländern würden zum Festival erwartet, das "hofft die Lücke zwischen Ost und West zu überbrücken".

"Das Streben für die Ausrichtung des Festivals ist angefüllt von unserem tief emfpundenem Glauben an ein aktives Engagement zur Überbrückung der Kluft zwischen Ost und West", wird die Direktorin zitiert. Und weiter:

"Ich hoffte, jeder Informierte und Interessierte der unterschiedlichen Kulturen der ganzen Welt würde den Weg verstehen und respektieren, den wir bei der Ausrichtung des ersten Festivals dieser Art im Nahen Osten einschlagen."
· (Gulf News, VAE, ÜEK: J.K.)

Quelle:
Gulf News, VAE (in Dubai ansässige englischspr.   Tageszeitung, Gulf News, VAE)

Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©


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