"Lehrer harren aus"
überschreibt
Selma Shipanga ihren Artikel in der englischsprachigen Zeitung
The Namibian zum aktuellen Lehrerstreik im Lande.
"Streikende Lehrer, die gestern eine öffentliche Versammlung
im Stadion Khomasdal abgehalten haben", heißt es zu Beginn,
würden erst wieder zur Arbeit gehen, wenn sie mit dem Ergebnis
der Gehaltsverhandlungen zwischen der Regierung und der Nationalen
Namibischen Lehrergewerkschaft (Namibia National Teachers
Union, Nantu) zufrieden sein würden.
Trotz eines Gerichtbeschlusses, der ihren Streik als illegal
erklärt und sie an ihren Arbeitsplatz zurückbeordert habe,
hätten die Lehrer beschlossen, ihren Streik fortzusetzen.
"Mehr als 300 Lehrer versammelten sich gestern Morgen
im Khomaasdal Stadion. Sie bestanden darauf, dass sie nicht
zur Schule zurückkehren würden, bis ihre Forderungen nach
Gehaltserhöhungen, höheren Haus- und Transportzulagen und
einem steuerfreien 13. Scheck erfüllt würden."
"Wir sind entschlossen, den Streik weiterzuführen, bis
unsere Forderungen erfüllt sind, unabhängig von Drohungen
seitens der Regierung, unabhängig von der Polizeipräsenz und
unabhängig von den paar Feiglingen, die noch an den Schulen
sind. Unser Kampf gilt der wirtschaftlichen Ungleichheit und
Ungerechtigkeit, und wir machen keinen Rückzieher, und sind
bereit für alles, was sich in unseren Weg stellt", habe
Mahongora, der Präsident der Namibischen Lehrervereinigung
(Teachers Union of Namibia,TUN) vor den jubelnden Lehrern
erklärt.
"Die Lehrer sagten, sie seien verärgert, weil das Ergebnis
der Gehaltsverhandlungen, die im letzten Oktober begonnen
wurden, geheim gehalten wurde. Die Lehrer, die als Streikposten
die gesamte letzte Woche vor dem Bildungsministeruim verbrachten,
wurden von dem Gebäude vertrieben und treffen sich nun jeden
Morgen im Khomasdal Stadion", heißt es in der Meldung
wörtlich.
Sollten sie den Streik nach dem Gerichtsbeschluss weiterhin
fortführen, fährt Selma Shipanga fort, drohe den Lehrern eine
Bestrafung wegen Missachtung des Gerichts.
Der Staatssekretär im Bildungsministeruim, Alfred Ilukena,
habe gestern gegenüber The Namibian geäußert, dass
das Gesetz entscheiden würde.
"Es ist ihr demokratisches Recht, wenn sie fordern, dass
sie nicht mehr in die Schule zurückgehen wollen. Wir befolgen
die Rechtsverfahren, denen wir als Regierung unterliegen,
und es liegt nun beim Gericht, was wir tun werden. Wir als
Ministerium können ihre Gehälter nicht erhöhen, weil die unter
die Public Service Comission fallen, die dem Mandat des Büros
des Premierministers untersteht. Da gibt es nichts, was ein
Ministeruim tun kann", wird Ilukena zitiert
Unterdessen habe der Premierminister Nahas Angula festgestellt,
dass der anhaltende Streik nun eine Angelegenheit zwischen
den Lehrern und der Polizei sei.
Bürger hätten das Gesetz zu respektieren. "Wir fordern
von den Lehrern, das Ergebnis zwischen ihren Vertretern und
der Regierung abzuwarten", wird dieser zitiert.
"Mehrere Organisatoren, darunter die Jugendliga der Swapo-Partei
(Swapo Youth League Partei, SPYL) und die Namibia National
Students Organisation (Nationale Namibische Studentenorganisation,
Nanso), forderten von den Lehrern, Rücksicht auf die Schüler
zu nehmen, die diese Woche ihre schriftlichen Prüfungen absolvieren
müssen und in die Schulen zurückkehren sollen."
"Wir begrüßen die Position von Nanso in dieser Angelegenheit
und fordern alle friedliebenden Namibier auf, das Interesse
der namibischen Bildung über alles andere zu setzen. Wir sind
zuversichtlich, dass das Ergebnis der Verhandlungen mit der
Regierung im Interesse der Lehrer sein wird. Wir appellieren
daher an alle, sich in Zurückhaltung und Geduld zu üben."
Die Regierung, vertreten durch Bundesminister Dr. Iyambo und
den stellvertretenden Gesundheitsminister Dr. Namwandi, werde
die Erzieher der namibischen Kinder nicht scheitern lassen,
habe die Jugendliga der Swapopartei am Wochenende erklärt.
Ein Besuch am gestrigen Tag in einigen Schulen von Windhoek
habe ergeben, dass nur wenige Kinder anwesend gewesen seien.
Den Versuch einer Erklärung für diesen Umstand, den Selma
Shipanga liefert, indem sie abschließend einen Schüler der
elften Klasse der Kosmos High School in Khomasdal zu Wort
kommen lässt, nimmt sich widersprüchlich aus:
"Die Lehrer sagten, dass sie uns nur dann unterrichten
werden, wenn sie höhere Gehälter bekommen. Die Regierung sollte
die Lehrer bezahlen, weil wir um unsere Prüfungen besorgt
sind. Wir sind jeden Tag anwesend und hoffen, dass die Lehrer
uns unterrichten, statt dessen aber passiert nichts."
· (Namibian,
ÜEK:
R.B./J.K.)
Quelle:
The
Herald ,
Simbabwe (The Herald)
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜER.B/J.K. --> Übersetzung
us dem Englischen: Ruth Bushart; Kommentier: Janko Kozmus©
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