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ABDOURAHMAN A. WABERI
( * 1965)
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Literarisches Portrait: Abdourahman A. Waberi

1965 Am 20 Juli wird Abdourahman A. Waberi in Dschibuti-Stadt (im damaligen Französisch-Somaliland) geboren.

1977
Am 27. Juni, drei Wochen vor Abdourahmans zwölftem Geburtstag, wird Dschibuti von Frankreich unabhängig.

1985
verlässt Abdourahman A. Waberi seine Heimat, um an Universitäten in Dijon und Caen sein Englisch-Studium fortzusetzen.

1993
Bibliografische Angabe Poétique de l’Espace et Politique dans la fiction de Nuruddin Farah (Die Poetik des Raums und die/der Politik in der Fiktion von Nuruddin Farah), Promotion an der Université de Bourgogne, Dijon, Juni 1993.

1994
Bibliografische Angabe Le Pays sans Ombre (Das Land ohne Schatten), Erz. Paris 1994. Erster Teil der Trilogie Accoucher d'un pays (Von einem Land entbunden).
Absatz Ausgezeichnet mit dem Grand prix de la Nouvelle francophone 1994 de l’Académie Royale de Langue et de Littérature Française de Belgique für Le Pays sans Ombre.
Absatz Ausgezeichnet mit dem Prix Albert Bernard 1994 de l’Académie des Sciences d’Outre-mer de Paris.

1996 bis 2005
unterrichtet Waberi als Englischlehrer an verschiedenen frz. Gymnasien und Instituten: in Lisieux, Bernay und Caen. Gleichzeitig Tätigkeit als Literaturkritiker, beispielsweise für Lettre International, einem Kulturmagazin, bei dem er auch mehrfach als Juror für den Lettre Ulysses Award fungiert und als Literaturberater der Afrikaabteilung eines großen frz. Verlags.

1996
Bibliografische Angabe Cahier nomade (dt: Die Legende von der Nomadensonne; hgg. v. Ilja Trojanow; Übersetzung: Brigitte Kautz. München 1998), Erz. Paris 1996. Zweiter Teil der Trilogie Accoucher d'un pays (Von einem Land entbunden).
Absatz Abdourahman A. Waberi wird mit dem Grand prix de l'Afrique noire für Cahier nomade ausgezeichnet.

1997
Bibliografische Angabe Balbala, Roman. Paris 1997. Letzter Teil der Trilogie Accoucher d'un pays (Von einem Land entbunden). - Im Süden von Dschibouti-Stadt liegt das Elendsviertel Balbala. Hier leben die vier Protagonisten, die für vier unterschiedliche gesellschaftliche Positionen in der Zeit nach der "so genannten" Unabhängigkeit des Landes stehen. Da ist zunächst Waïs, ein international anerkannter Marathonläufer. Seine Schwester Anab, ihr Mann, der Arzt Yonis, und der revolutionäre Funktionär und Dichter Dilleyta vervollständigen das die Verhältnisse anprangernde "aufrührerische Quartett".
Bibliografische Angabe L'oeil nomade - Voyage A Travers Le Pays De Djibouti (Das nomadische Auge - Reise durch das Land von Dschibuti). Texte: Abdourahman A. Waberi, Fotos: John Liebenberg, Pierrot Men, Yves Pitchen u. Ricardo Rangel. Paris 1997.

1998
Teilnahme am Festival Fest'Africa in Lille.

Absatz Im Anschluss daran wird Abdourahman A. Waberi von dem Organisator des Festivals Nocky Djedanoum nach Kigali eingeladen, um teilzunehmen am Projekt Rwanda: écrire par devoir de mémoir (Ruanda: Schreiben, um Erinnerung zu leisten)[1]
Absatz Aufenthalt in Ruanda.

1999
Aufenthalt in Ruanda.

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SCHÄDELERNTE. TEXTE
ZUM VÖLKERMORD IN RUANDA

2000
Bibliografische Angabe Moisson de crânes, textes pour la Rwanda[1] (dt: Schädelernte; Übersetzung: Peter Trier. 2008). Paris 2000
Bibliografische Angabe Les Nomades, mes frères, vont boire à la Grande Ourse, 1991-1998 (Die Nomaden, meine Brüder, werden auf den Großen Bären trinken, 1991-1998), Gedichte. Paris 2000.

2001
Bibliografische Angabe Rift Routes Rails, 13 romaneske Variationen. Paris 2001.

2002
Bibliografische Angabe Bouh et la Vache Magique (Bouh und die Zauberkuh), Kinderbuch. - Bouh ist ein kleiner Hirte, der während einer Hungersnot jeden Tag mit den Händen voller herrlicher Sachen zum Essen nach Hause kommt und seine Familie und Verwandten versorgen kann. Doch woher hat er die Sachen?
Bibliografische Angabe Femmes somalies du Canada (Somalische Frauen von Kanada), Erz., in: Étonnants Voyageurs. Nouvelles Voix d’Afrique (Erstaunliche/Staunende Reisende. Neue Stimmen aus Afrika). Novellensammlung[2], hgg. v. Michel Le Bris. Paris 2002.

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TRANSIT
in engl. Übersetzung

2003
Bibliografische Angabe Transit, Roman. Paris 2003. - Die beiden Protagonisten des Romans sitzen in der Transithalle des Flughafens Roissy-Charles de Gaulle. Sie haben keine Papiere und wollen um Asyl bitten. Moussa gibt Bachir Assoweh, der sich seit einigen Monaten Benladen nennt, Ratschläge, wie er sich unauffällig zu verhalten habe: Der Polizei gegenüber immer den Idioten mimen, überhaupt am besten den Mund halten.
Bibliografische Angabe Le journal de jour du docteur Valombreuse (Das Tagebuch von Doktor Valombreuse), Erz., in: Dernières nouvelles de la Françafrique (Letzte Novellen/Nachrichten aus dem frankophonen Afrika), Novellen, Autorenkollektiv gemeinsam mit Sayouba Traoré u.a.[3]. La Roque d'Anthéron (Frankreich) 2003 und Ouagadougou (Burkina Faso) 2003.
Bibliografische Angabe Les Soleils d’Azwaw (Azwaws Sonnen), Erz., in: Nouvelles d’Afrique (12 Schriftsteller und die Fotografien v. V. Durruty und Th.Goisque), hgg. v. Arnaud de la Grange. Paris, 2003.

2004
Absatz Abdourahman A. Waberi wird mit dem Prix littéraire de la Ville de Caen für Transit ausgezeichnet.

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2006
Bibliografische Angabe Aux États Unis d’Afrique[4] (dt: In den Vereinigten Staaten von Afrika; Übersetzung: Katja Meintel. Hamburg 2008), Roman. Paris 2006.- Im Mittelpunkt dieses Romans, der die Welt auf den Kopf stellt, steht das Maya. Vor langer Zeit war sie als kleines Mädchen von einem mitfühlenden Mann, der sich während einer humanitären Mission in der Normandie ihrer erbarmte, dem Elend entrissen und ins Gelobte Land, nach Asmara, in die Vereinigten Staaten von Afrika, USA, mitgenommen worden. Hier wird sie auch den Weg von Max kreuzen, der wegen seines unaussprechlichen Namens Yacouba genannt wird. Er ist ein Illegaler, der seiner immer wieder von Kriegen zwischen den einzelnen Völkern zerrütteten Schweizer Heimat entflohen ist. Nach dem Tod ihrer Pflegemutter möchte Maya ihre Herkunft erforschen. Sie tritt die Reise in die Vergangenheit an, zurück zu ihren Wurzeln, zurück in die Normandie, in die Dunkelheit ...
Bibliografische Angabe Culture post-coloniale 1961-2006: Traces et mémoires coloniales en France (Postkoloniale Kultur 1961-2006: Koloniale Spuren und Erinnerungen in Frankreich) von Pascal Blanchard, Nicolas Bancel u. Sandrine Lemaire; Nachwort: Abdourahman A. Waberi. Paris 2006.
Absatz Ab dem Sommer für ein Jahr in Berlin als Stipendiat des dortigen Künstlerprogramms Literatur des DAAD[5].
Absatz Im Herbst ist der Autor Gast des ilb (internationales literaturfestival berlin).
Absatz Im Dezember wird Katja Meintel für die deutsche Übersetzung des Romans In den Vereinigten Staaten von Afrika mit dem Stefan George Preis ausgezeichnet.
 

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2007
Seit dem Frühjahr wird Abdourahman A. Waberi am Wellesley College bei Boston, USA, als Donald and Susan Newhouse Humanities Fellow gefördert.
Bibliografische Angabe Walter Benjamins Vettern (Übersetzung aus dem Französischen v. Egon Hartwig), Aufsatz; in: Frankfurter Rundschau v. 31.05.2007
Bibliografische Angabe Une aiguille nue (Eine nacke Nadel) von Nuruddin Farah; Nachwort: Abdourahman A. Waberi
Bibliografische Angabe Les mondes de Ben (Bens Welten), in: Des nouvelles de La Fontaine, Erz. Paris 2007.

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2009
Bibliografische Angabe
Passage des Larmes (dt: Tor der Tränen; Übersetzung: Katja Meintel. Hamburg 2011), Roman. Paris 2009.- Die Geschichte der Zwillingsbrüder Djibril und Djamal. Ersterer lebt seit Jahren in Kanada und arbeitet als Angestellter. Sein Bruder sitzt in der Heimat Dschibuti im Gefängnis als er von der Rückkehr des nur wenige Minuten älteren Bruders erfährt.[6]


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2010
Juror bei einem der angesehensten Literaturpreise der Welt, dem irischen IMPAC-Prize.

2015
Bibliografische Angabe La Divine Chanson, Roman. Paris 2015. - Fiktive Biografie des us-amerikanischen Musikers und Dichters (1949-2011) Gil Scott-Heron, der 62-jährig in New York verstarb. Als "Sammy l’enchanteur" (Sammy der Zauberer) erwacht er in diesem Roman zu neuem Leben.
Bibliografische Angabe
The Nomads, My Brothers, Go Out to Drink from the Big Dipper, Lyriksammlung. Kalkutta/Indien 2015.
Absatz Für seinen Roman La Divine Chanson wird Waberi mit dem französischen Literaturpreis Prix Louis-Guilloux ausgezeichnet.

2016
Zum Wintersemester 2016/17 übernimmt Abdourahman A. Waberi die Samuel-Fischer-Gastprofessur am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin.

Abdourahman A. Waberi lehrt derzeit Afrikanische Literatur am Claremont Mc Kenna College, Kalifornien.

STIMME(N):
(noch nicht aufgenommen)
ANMERKUNGEN:

1) Zusammen mit neun weiteren Schriftstellern, einem Filmregisseur und einem Bildhauer versuchte er eine künstlerische Aufarbeitung des Völkermords von 1994. Hier entstand der Prosaband "Moisson de Crânes" (2000; auf Deutsch etwa "Schädelernte"), der 2000 in Paris erschien. In seinem jüngsten Roman "Transit" (2003) erzählt Waberi metaphernreich und humorvoll von der ersten Zeit eines afrikanischen Emigranten in Paris. Das Werk, das der Autor eine "universale Reflexion über das Thema Krieg und Exil" nannte, wurde 2004 mit dem Prix littéraire de la ville de Caen ausgezeichnet.

2) In der Sammlung sind neben Waberis Text Novellen des Kongolesen Alain Mabanckou, der Südafrikanerin Zoe Wicomb, der Senegalesin Fatou Diome und vieler anderer enthalten.

3) Als weitere Autoren zeichnen: Kangni Alem, Eugène Ebodé, Dave Wilson, Ange-Séverin Malanda, Soeuf Elbadawi, Tanella Boni, Camille Amouro, Yahia Belaskri, Jean-Jacques Séwanou Dabla, Raharimanana u. Diogène Ntarindwa

4) In seinem Blog stellt der kongolesische Autor Alain Mabanckou ("Dix questions à ...") Waberi die Frage, welchen Stellenwert dieser neue Roman Aux États Unis d’afrique einnehme im Vergleich zu seiner früheren Produktion, mit der er sich den Ruf des Autors des Nomadentums erworben habe. Waberi antwortet, der neue Roman folge zwar einer neuen "Tonart", stelle jedoch im Geiste eine Kontinuität zu seiner bisherigen Arbeit dar. (...) "Aux États Unis d’afrique ist nur die logische Fortsetzung dieser nomadischen Bewegung. Ich bin ein Nomade des Temperaments. Anthropologisch bin ich der erste der nomadischen Seelenhirten, die von ihrem geistigen Hinterland abgeschnitten sind. Ich habe mir angewöhnt zu sagen, dass mein Großvater ein echter Nomade gewesen sei, mein Vater ein Halbnomade im Kopf, obwohl er immer in der Stadt lebte".

5) Siehe dazu auch das Interview v. Horst Willi Schors im DAAD-magazin und Waberis Bericht in der Frankfurter Rundschau v. 31.05.07.

6) Exil ist das große Thema dieses Romans und so erscheint es wenig zufällig, dass die "verlorenen Brüder" von der mythischen Figur des Schriftstellers Walter Benjamin heimgesucht werden.

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Quellen:

Offizielle Website des Autors: www.abdourahmanwaberi.com,


''Ich bewundere diese großartige Stadt'', Interview mit Abdourahman A. Waberi von Horst Willi Schors in: DAAD-magazin.de v. 20.02.2007.

Balbala, Hymne à la Resistance v. Virginie BRINKER

Abdourahman A. Waberi auf www.literaturfestival.com

"Dix questions à Abdourahman A. Waberi", v. Alain Mabanckou

LINKS:
Offizielle Website des Autors: www.abdourahmanwaberi.com, in frz. Sprache.
''Ich bewundere diese großartige Stadt'', Interview mit Abdourahman A. Waberi von Horst Willi Schors in: DAAD-magazin.de v. 20.02.2007. http://www.abdourahmanwaberi.com/.
Balbala, Hymne à la Resistance v. Virginie BRINKER, in frz. Sprache
Walter Benjamins Vettern, in: Frankfurter Rundschau v. 31.05.2007
Abdourahman A. Waberi auf www.literaturfestival.com
"Dix questions à Abdourahman A. Waberi", auf www.congopage.com v. Alain Mabanckou, in frz. Spr.
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REZENSIONEN:

Feine Neue Welt (zu: In den Vereinigten Staaten von Afrika)

Literarische Portraits subsaharischer AutorInnen (ohne Südafrika)
 
   
Subsaharische Themen in der   Afrika-Chronik Marabout-Seite
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