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Literarisches Portrait: Ngugi wa Thiong'o
1938
1946
1947
1952
1955 1959-64 1961 1962
1964[3]
1965 1966
1967 1967-69 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1975 1976
1977
1978
1980
1981 1982 1983 1984
1986 1988 1990 1992
1992-2002
1993
1994 1996 1997
2000 2001 2004
2006 2007 2008 2009
2010
2012
2014 2016
2018 2019 Ngugi wa Thiong'o lebt in Kalifornien, wo er am International Center for Writing and Translation (ICWT) an der University of California, Irvine, Englische und Vergleichende Literaturwissenschaften lehrt.[23] |
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"Immer freundlich und aufnahmebereit, manchmal bewegt von aufkommenden Erinnerungen oder angeregt von der Aussicht, über seine vergangenen und gegenwärtigen Erfahrungen zu sprechen [...], sprach Ngugi mit Begeisterung über seinen kommenden Roman, The Wizard of the Crow, geschrieben in Kikuyu [...]." - Beyond Nativism: An Interview with Ngugi wa Thiong'o von Angela Lamas Rodrigues, 2004; Übersetzung: J.K. |
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1) Vgl. Dreams in a Time of War, By Ngugi wa Thiong'o, Reviewed by Margaret Busby, in: The Independent v. 26.03.2010. 2) Der Lehrplan dieser Schule versuchte britische Schul-Inhalte mit traditionell-bäuerlichen der Kikuyu-Kultur zu integrieren.- 3)
Nach anderen Angaben schon 1963 und vor dem Wechsel nach Großbritannien
noch kurze journalistische Tätigkeit in Nairobi (bei der Tageszeitung
Daily
Nation). 4)
"Der erste in engl. Sprache veröffentlichte Roman eines
Afrikaners." 5) Vgl. Ideen und Introspektiven: Ngugi wa Thiong'o; in: Stoll a.a.O. S. 103 6) Den Ausschlag gab das Theaterstück Ngaahika Ndeenda (Ich heirate, wann ich möchte) von 1977. 7) Der erste Roman, in dem nicht mehr der Unabhängigkeitskampf eines Kolonialvolkes im Mittelpunkt steht, sondern die korrupte postkoloniale Gegenwart. 8) Zwar erhält Ngugi wa Thiong'o durch die Generamnestie seine Freiheit, seine Stelle an der Universität in Nairobi sollte er jedoch zeit seines Lebens nicht mehr zurückerhalten. 9) Vgl. Ideen und Introspektiven: Ngugi wa Thiong'o; in: Stoll a.a.O. S. 104 9_2) Vgl. Kenya: Novelist Met His Second Wife Njeeri in the U.S., Daily Nation/Kenya vom 01.08.2004 9_3) Vgl. Evan Mwangi: "‘Fall of Saints’ latest from Ngugi family", in Daily Nation Kenya vom 14.03.2014 10) Beginnend im selben Zeitraum (oder ein Jahr später [ungenaue Angaben in den Quellen]) ebenfalls Dozentur an der Yale University in New Haven. 11)
Der Band Moving the Centre. Essays über die Befreiung afrikanischer
Kulturen enthält u.a. mit Ihr Koch, ihr Hund einen
Text über Karen Blixens Buch Jenseits von Afrika.
Darin beschreibt Ngugi wa Thiong'o dieses wegen seiner als Liebe getarnten
Herablassung als das gefährlichste, das je über den afrikanischen
Kontinent geschrieben worden sei.- Vgl. The oursider von Maya Jaggi,
in: The Guardian v. 28.01.2006. Retrieved 20.05.2010 12) Von der African Literature Association vergebener Preis zu Ehren von BERNARD FONLON and LEE NICHOLS für besondere Leistungen hinsichtlich Afrikanischer Literatur und Freier Meinungsäußerung. 13) Vgl. den Artikel in der Kenya Times v. 13.08.2004, Übersetzung in der Afrika-Chronik der Marabout-Seite. 14) Michael Bitala schreibt in der Süddeutschen Zeitung zum Roman Herr der Krähen: "Man mag nicht mehr aufhören zu lesen, wird neugieriger und neugieriger und beginnt zu schmunzeln, gar laut zu lachen, so umwerfend komisch sind die Figuren, die Szenen und dieser ganze Kosmos, der sich nach und nach entfaltet. Und dieses Vergnügen will gar nicht mehr aufhören, es zieht sich durch bis zum Schluss".- Vgl. Michael Bitala: Der Luftballon-Diktator, SZ v. 26.08.11 15) Vgl. "Kenya: Ngugi Book Causes Rift Between Publishers" von Joseph Ngunjiri (25 November 2007). The Daily Nation. Retrieved 14 January 2010. 16) Vgl. "Der Aufstand droht, Kenia um Jahre zurückzuwerfen", Interview mit Ngugi wa Thiong'o v. Doris Akrap, in: Jungle-World v. 10.01.2008. - Ngugi wa Thiong'o stellt eindeutig einen historischen Zusammenhang her, wenn er weiter sagt: "Die Gegenwart ist vom Kolonialismus und seinen Nachwirkungen immer noch stark beeinflusst. Es war schließlich der Kolonialismus, der den Tribalismus als ein Instrument der Teilung erfunden hat. 'Teile und herrsche' war das Motto aller Kolonialisten, sei es der Deutschen, der Engländer oder der Franzosen. Die koloniale Politik der kenianischen und afrikanischen Elite verfolgt die schlimmsten Traditionen der kolonialen Vergangenheit weiter. Unglücklicherweise sind es die Armen, die dazu gebracht werden, die Armen zu bekämpfen.". Auf die Frage, welche Rolle der Tribalismus unter den städtischen Jugendlichen in Kenia spiele, antwortet Ngugi: "Tribalismus spielte für den ganz normalen Kenianer nie eine Rolle. Tribalismus ist ein Mittel der Politik und der ökonomischen Elite der verschiedenen communities. Es ist die Elite, die sowohl das Stammesbewusstsein als auch die Feindschaft unter den verschiedenen ethnischen Gruppen überhaupt erst erzeugt." 17) Der Grinzane-Cavour-Literaturpreis für Afrika ist in drei Bereiche aufgeteilt, der Hauptpreis ging an den in England lebenden, nigerianischen Schriftsteller → Ben Okri und den Jung-Schriftsteller-Preis gewann Ondjaki aus → Angola. (Siehe auch den ausführlichen Bericht zur Preisverleihung in der Afrika-Tages-Chronik v. → 27.10.2008) 18) Neben anderen ist auch der → V. S. Naipaul, der Nobelpreisträger aus Trinidad Tobago nominiert. Vor zwei Jahren wurde → Chinua Achebe mit diesem Preis ausgezeichnet. 19) Ngugi wa Thiong'o geht in seinen Kindheitserinnerungen zurück bis in die Zeit seiner Großeltern, als bei der Berliner Konferenz von 1885 die Teilung Afrikas beschlossen wurde. Er war das fünfte Kind der dritten von vier Frauen seines Vaters, die, wie er beschreibt, eine "starke Allianz geschmiedet" haben und gleichzeitig eine Individualität beibehielten, die sie "engagiert erobert" hatten. Dabei war die jüngste Frau Njeri die unerklärte Verteidigungsministerin, Ngugis Mutter Wanjiku sei für ihre legendäre Fähigkeit, sich abzuplacken, geschätzt worden, sie war die Arbeitsministerin, die scheue Gacoki, sei die Friedensministerin und Wangari, die älteste Ehefrau, sei die Kulturministerin gewesen. Sie habe Sprichwörter zitiert, um ihre Ansicht durchzusetzen und am Abend Geschichten erzählt. Ngugi hat das Buch im Übrigen zunächst in Kikuyu geschrieben, seiner Muttersprache, er sagt dazu: "In writing one should hear all the whisperings, all the shouting, all the crying, all the loving and all the hating of the many voices in the past, and those voices will never speak to a writer in a foreign language.". - Vgl. Margaret Busby a.a.O. 20) Mit dem Band Im Haus des Hüters legt Ngugi wa Thiong'o den zweiten Teil seiner Lebenserinnerungen vor. Darin beginnt er mit der Beschreibung vom Aufeinandertreffen von Gegensätzen, wie sie schrecklicher nicht sein könnten. Als er sechzehn Jahre alt ist - der Mau-Mau-Widerstand befindet sich auf dem Höhepunkt - wird er in die heile Welt des Internats der Alliance High School in Kikuyu entlassen. Alle Unbll wird von den Schülern ferngehalten. Doch als Ngugi nach dem ersten Trimester sein Heimatdorf besuchen möchte, ist dieses zerstört, seine Familie zwangsumgesiedelt. Später wird sein älterer Bruder als Sympathisant des Widerstandes verhaftet und schließlich auch er selbst.- Margaret Busby schließt ihre anerkennende Rezension im britischen "Independent" mit den Worten ab, die Erinnerungen seien ein Dokument eines bemerkenswerten politischen Entwicklungsromans eines Schriftstellers, das umso ergreifender zu lesen sei in dem Wissen, dass diesem "die Erinnerungen des Schmerzes" noch bevorstünden. Eine Anspielung einerseits auf Ngugis spätere Inhaftierung, die er in seinem Gefängnistagebuch Detained festhalten wird und andererseits auf eine Textstelle in diesen Jugenderinnerungen: Ngugi nähert sich bei seinem ersten Besuch nach Eintritt ins Internat seinem Heim, geht einen bekannten Hang hinab und erinnert sich daran, dass sein Bruder zwei Jahre zuvor am selben Hang knapp einigen Polizeikugeln ausweichen konnte, möchte sich aber durch diese "Erinnerungen des Schmerzes" seinen ersten Besuch zu Hause nicht verderben lassen und klammert sich an die Erinnerungen an seine Kindheit in Limuru, die "mehr im Einklang mit meiner triumphalen Stimmung sind". - Vgl. Margaret Busby a.a.O. u. Originaltextauszug --> 21) Drei Jahre später berichtet Ngugi wa Thiong'o von dieser Reise nach Berlin: Während sein Sohn, mit us-amerikanischen Pass - bei der Einreise praktisch durchgewinkt worden sei, habe er Schwierigkeiten bekommen und sei ausgefragt worden. Sein Sohn habe mit amerikanischen Akzent und großer Überredungskunst interveniert. "Die Beamten schauten misstrauisch auf mich, als hätte ich den amerikanischen Jungen gekidnappt, schleuderten mir den Passport entgegen und warnten mich, auch nur eine Stunde länger zu verweilen als die drei im Visum bewilligten Tage. Ich würde als ein illegaler Einwanderer behandelt werden." (Übersetzung: J.K.).- Vgl. The Guardian (online) v. 09.09.2015. 22) Die Ehrung wird alljährlich von der Caribbean Philosophical Association für eine Lebensleistung verliehen, die karibisches Gedankengut "durch das Medium des Romans, der Dichtung, des Theaters oder des Kinos vermittelt". 23) Auf Nachfrage der Marabout-Seite beim ICWT lehrt Ngugi wa Thiong'o nach wie vor am Institut; Stand Mai 2019. |
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Quellen: Czernik, Godehard: Ngugi wa Thiong'o, in: KLfG (Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur, edition text+kritik) Karl-Heinz Stoll: Die Interkulturalität afrikanischer Literatur. Münster - Hamburg - London 2003 Margaret Busby, Dreams in a Time of War, By Ngugi wa Thiong'o, in: The Independent, 26.03.2010 Beyond Nativism: An Interview with Ngugi wa Thiong'o von Angela Lamas Rodrigues, in: Research in African Literatures. 2004 |
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Textauszug in engl. Sprache aus In the House of the Interpreter | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
KBC, Todesurteil wegen Raub und Misshandlung im Fall Ngugi wa Thiong'o und Ehefrau, 2006, Afrika-Chronik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kenya Times, Über die Attacke auf den kenianischen Schriftsteller Ngugi wa Thiong'o und seine Frau, 2004, Afrika-Chronik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Daily Nation, Über Ngugi wa Thiong'os Kamirithu-Theatergemeinschaft, Afrika-Chronik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
"In the House of the Interpreter: A Memoir, By Ngugi wa Thiong'o", Rezension der Jugenderinnerung in: The Independent v. 01.12.2012 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
"Der Aufstand droht, Kenia um Jahre zurückzuwerfen", Interview mit Ngugi wa Thiong'o v. Doris Akrap, in: Jungle-World v. 10.01.2008 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
KLfG (Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur, edition text+kritik) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
‘Fall of Saints’ latest from Ngugi family" von Evan Mwangi, in: Daily Nation Kenya vom 14.03.2014 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2005
- 2019 © by Janko Kozmus |
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Vom Zauber der Tradition und ihrer Überwindung (zu: Herr der Krähen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Weitere Portraits subsaharischer Autoren (Zufallsauswahl / Vollständige Autorenliste [ohne Südafrika]) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Daily Nation, Die Gefahr feministischer Literatur, 2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Daily Nation, Mehr Heime am Flughafen von Nairobi abgerissen, 2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Daily Nation, Bericht über eine Befragung zur Sicht der Kenianer auf verschiedene Länder der Welt, 2010 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sunday Nation, Bericht über das Bild der Südafrikaner über Kenia und die Kenianer, 2010 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sunday Nation, Bericht über das Bild der Süd-Sudanesen über Kenia und die Kenianer, 2010 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sunday Nation, Bericht über das Bild der Ruander über Kenia und die Kenianer, 2010 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sunday Nation, Bericht über das Bild der Nigerianer über Kenia und die Kenianer, 2010 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sunday Nation, Bericht über das Bild der Ghanaer über Kenia und die Kenianer, 2010 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sunday Nation, Bericht über das Bild der Botsuaner über Kenia und die Kenianer, 2010 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
The Standard, Herausgeber von The Standard verhaftet, 2008 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
The Standard, Ngugi Wa Mirii stirbt im simbabwischen Exil, 2008 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kenya Times, Todesopfer nach Zusammenstößen rivalisierender Gemeinden, 2007 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kenya Times, Statistische Befragung von 2.400 Frauen zum Thema Sexualität, 2007 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
The Standard, Über die Leiden eines kenianischen Sargmachers, 2006 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
The Standard, Über den niedrigen Entwicklungsstand Kenias, 2006 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
The Standard, Über die korrupteste Institution in Kenia, 2005, Afrika-Chronik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kenya Times, Friedensnobelpreis 2004 für die Kenianerin Wangari Maathai, Afrika-Chronik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kenya Times, Über Ngugis Mundarttheorie, Afrika-Chronik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Daily Nation, Über illegale Handlungen der Studenten an Kenias Hochschulen, Afrika-Chronik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Daily Nation, Über das Analphabetentum in Kenia, Afrika-Chronik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Daily Nation, Reaktion auf den Mord an Ausschussvorsitzenden, Afrika-Chronik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Daily Nation, Über die Prügelstrafe an Kenias Schulen, Afrika-Chronik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
The East African, Über die Moi-Biographie v. Andrew Morton, Afrika-Chronik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||