Bernard
Momanyi und Jane Muholo von der Kenya Times berichten
von einer Attacke auf den kenianischen Schriftsteller →
Ngugi
wa Thiong'o und seine Frau, das
"Paar, das in einem Vergewaltigungsversuch erniedrigt wurde".
Der
berühmte Romancier und Dozent Prof. Ngugi wa Thiong'o
und seine Frau sind gestern nach einer Attacke durch vier
bewaffnete Angreifer, die in ihre Wohnung in den Norfolk Towers
in Nairobi gestürmt seien, in ein Hospital eingeliefert
worden.
"Während
des mitternächtlichen Überfalls in ihr exklusives
Apartment", heißt es in dem Bericht weiter, "erlitt
der Romancier Gesichtsverbrennungen von Zigarettenstummeln,
während seine Frau Njeeri Ngugi verschiedene Verletzungen
davontrug". Nach Aussagen von Ärzten seien beide außer
Gefahr und könnten bald entlassen werden.
Prof.
Ngugi war erst vor zwei Wochen aus den Vereinigten Staaten
zurückgekehrt, konstatieren die Zeitungsautoren, nachdem
er 22 Jahre im Exil gewesen sei.
In
einer Chronologie des Martyriums habe Prof. Ngugi angegeben,
die Verbrecher hätten versucht, seine Frau zu vergewaltigen.
Er gab weiter an, die Angreifer seien gegen 19.30 Uhr am Mittwoch
ins Apartment gekommen und wieder verschwunden, nur, um gegen
Mitternacht zurückzukommen.
Dem
weiter zitierten Bericht Prof. Ngugis zufolge seien die Verbrecher
ins Wohnzimmer gestürmt, als er gegen 23.30 Uhr einen
Besucher verabschiedete. Er sagte weiter, "die vier Männer
kamen mit Schusswaffen, einer Machete und einem riesigen Drahtschneider
und drangen ins Zimmer, wo sie die Bewohner überwältigten
und zwangen, sich an unterschiedlichen Stellen im Zimmer hinzulegen".
"Die
Verbrecher", fährt Prof. Ngugi fort, "überwältigten
ihn, den Besucher und seine Frau und verlangten Geld. Sie
nahmen US$
500, einen Laptop, Ngugis Ehering und die
Ohrringe seiner Frau. Die Verbrecher stahlen auch Njeeris
und Kiragus Handy und kappten das Telefonkabel."
"Während
der ganzen Tortur vollführten sie alle möglichen
Akte der Erniedrigung", so Prof. Ngugi, "verbrannten mit Zigaretten
meine Haut und schließlich versuchten sie meine Frau
zu vergewaltigen". Er fügt hinzu: "Er und seine Frau
rangen so stark sie konnten mit den Verbrechern während
des mitternächtlichen Handgemenges".
Er
sagte, auch Mr. Kiragu habe zu helfen versucht, nachdem er
sich befreit hatte. Die drei wurden schließlich von
der Polizei befreit und zunächst zum Kenyatta National
Hospital und anschließend zum Nairobi Hospital gebracht.
Das
Paar litt immer noch unter der peinigenden Erfahrung des Vortags,
als sie allen Kenianern dankten, die damit fortfuhren, ihnen
Unterstützung und Ermunterung angedeihen zu lassen. (...)
Prof.
Ngugi sagte, er wünsche etwas Ungestörtheit im Hospital
und bat Freunde und Verwandte um Verständnis. Das Paar
sagte, "es sei physisch wohlauf, litte aber an einem
psychologischen Trauma".
Die
Polizei bestätigte die Geschichte von den vier Angreifern,
die in die Wohnung eingedrungen seien, die Bewohner angegriffen
und beraubt hätten. Sie nannte das Ganze einen "von
Insidern geplanten Job". (...)
Als
Prof. Ngugi sich zu wehren versucht habe, heißt es in
dem Bericht weiter, sei er ernsthaft durch einen Zigarettenstummel
am Vorderkopf verletzt worden. Seine Frau Njeeri habe ernste
Verletzungen während der Attacke erlitten. Der Zwischenfall
wurde von einem Polizeibeamten der Nairobi Provincial Police
bestätigt, der gleichzeitig "verblüfft war
über die Umstände, unter denen die Verbrecher es
schaffen konnten, ins streng bewachte Apartment Zugang zu
finden".
Mr.
King'ori gab an, in einem vorläufigen Bericht der untersuchenden
Beamten heiße es, ein Wachhund des Apartments sei mit
einem Maulkorb am Bellen gehindert worden.
Die
Polizei glaubt, dass die Verbrecher sich Zugang verschafft
hätten, indem sie den Drahtzaun durchgeschnitten hätten,
dessen elektrische Ladung nicht aktiviert gewesen sei, "ein
Punkt der zusätzlich Verdacht errege".
"Wir
haben den Nachtwächter, der in jener Nacht Dienst hatte",
wird King'ori zitiert, "als das Paar attackiert und verletzt
wurde, bereits verhaftet". Die Nachforschungen würden
fortgesetzt, man werde "der Sache auf den Grund gehen".
Fragen
der Reporter, die auf eine Klärung der widersprüchlichen
Theorien bezüglich sexueller Belästigung des Paares
während des Angriffs drangen, konnte er jedoch nicht
beantworten, stellen die Autoren in ihrem Bericht fest.
Lt.
Aussage des Polizeibeamten habe Ngugi die Polizei darüber
informiert, dass die Einbrecher wissen wollten, ob er ein
Mitglied der ungesetzlichen Mungiki Sekte sei, "eine Tatsche,
die er bestritt, bevor sie ihn und seine Frau Njeeri attackierten".
Die Kinder seien während der Attacke nicht anwesend gewesen.
Sie waren nach Limuru gefahren.
Der
Polizeibeamte gab weiter an, Prof. Ngugi sei von den vier
Männern in den Raum gezwungen worden, als er seinen Verwandten
Kiragu verabschiedete, "der ihn von
der ein
paar Meter entfernten 'Central
Police Station' in der Wohnung angerufen
hatte".
Prof.
Ngugis Programmkoordinator und Managing Director des Verlags
"East African Educational Publisher" Barrack Muluka sagte,
er hätte Pläne suspendiert, denen zufolge der berühmte
Romancier nach einem Verwandtenbesuch in Limuru öffentliche
Vorträge an verschiedenen Universitäten des Landes
halten sollte.
Sicherheitsbeamten
dachten darüber nach, wie die Angreifer es bewerkstelligt
haben konnten, "in die streng bewachte Wohnung zu schleichen,
die sich direkt gegenüber der Rundfunkstation 'Kenya
Broadcasting Corporation' befinde und von der bewaffneten
Einheit 'General Service Unit' bewacht werde".
·
(Kenya
Times,
ÜEK:
J.K.)
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