Fluchtversuch von Cardoso-Attentäter schlug fehl
Die offizielle Nachrichtenagentur → Mosambiks
→ AIM
meldet, die mosambikische Polizei habe bekannt gegeben, einen
erneuten Fluchtversuch "des berüchtigsten Mörders
des Landes, Anibal dos Santos Junior 'Anibalzinho', aus dem
Gefängnis vereitelt" zu haben. Für seine Beteiligung,
heißt es in dem Bericht weiter, an der Ermordung des
herausragendsten investigativen Journalisten des Landes, Carlos
Cardoso, im November 2000 sitze Anibalzinho eine 30-jährige
Gefängnisstrafe ab.
Laut
Polizeiangaben entdeckte ein Wärter in der Nacht vom
12 April, dass Anibalzinho eine Stange des Gitters seines
Zellenfenster fast vollständig durchgesägt hatte.
Bereits
im März habe die Polizei laut AIM einen Fluchtversuch
vereitelt, bei dem ein Verwandter Anibalzinhos versucht hatte,
Ausrüstungsgegenstände in die Zelle zu schmuggeln,
versteckt zwischen Essen und Hygieneartikeln, die von Anibalzinhos
Frau stammten. Nach diesem Vorfall habe die Polizei alle Besuche
für Anibalzinho untersagt und bestimmt, dass er kein
Essen mehr von außerhalb erhalten dürfe.
Die
Anwältin von Cardosos Familie, die von AIM kontaktiert
wurde, gab an, dass die beiden Fluchtversuche im Abstand von
nur einem Monat zeigten, dass sie mit ihrer Forderung während
der Verhandlung im Dezember, Anibalzinho sollte seine Strafe
in Portugal absitzen, richtig lag. Sie sagte weitere Fluchtversuche
für die Zukunft voraus und "das wird ein Alptraum werden
für die Menschen, die permanent durch ihn bedroht werden".
"Es
ist unglaublich!", habe Cruz ausgerufen, "Sägen gelangten
nicht durch ein Wunder in die Zelle. Das bedeutet, dass ihm
jemand innerhalb der Polizei geholfen hat".
Im
Februar habe Cruz bei einem Interview mit der unabhängigen
Wochenzeitung Savana erklärt, sie habe Drohanrufe erhalten,
ein Anrufer habe behauptet, Anibalzinho zu sein. "Die Stimme,
sagte sie, klang wie die des Attentäters, aber sie war
sich nicht sicher."
Julia
Pedro, Anibalzinhos Nichte, die im März versucht hatte,
Fluchtwerkzeug in seine Zelle einzuschmuggeln, wurde vor Gericht
gebracht, heißt es in dem Bericht weiter. Sie habe es
allerdings geschafft, den Richter zu überzeugen, keine
Ahnung davon gehabt zu haben, was in dem Paket versteckt war,
das sie überbracht hatte und sei umgehend freigelassen
worden. "Die Polizei muss nun bei Anibalzinhos Frau, Isabel
Vicente, nachforschen."
Die
mosambikische Nachrichtenagentur beendet ihren Bericht, indem
sie rückblickend auf zwei gelungene Fluchten des Attentäters
eingeht:
"Anibalzinho
gelang es zweimal aus Maputos Hochsicherheitsgefängnis
zu entfliehen, einmal im September 2002 nach → Südafrika
und erneut im Mai 2004 nach Kanada. In beiden Fällen
wurde er geschnappt und ins Land zurück gebracht."
Sieben
Polizisten seien im Zusammenhang mit der ersten Flucht verhaftet
worden, aber die Staatsanwaltschaft habe den Fall "verpfuscht"
und alle seien freigesprochen worden. Im Zusammenhang mit
der zweiten Flucht sei niemand verhaftet worden.
"Die
beiden Fluchten überzeugten die Polizei, dass die Hochsicherheitsgefängnisse
keineswegs sicher waren und nach seiner Rückkehr von
Kanada im Januar 2005 wurde Anibalzinho in Maputos Polizeioberkommando
eingekerkert."
· (AIM,
Mosambik, ÜEK:
J.K.)
Quelle:
Agência de Informação de Moçambique,
portugisisch u. englischspr. offizielle Nachrichtenagentur
(AIM, Mosambik)
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen
übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
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