"Nationales
Verbot von hiesigem Schnaps",
überschreibt
Kizito Makoye seinen Bericht für die tansanische Wochenzeitung
The Express.
Die
Regierung sei gedrängt worden, konkretisiert der Berichterstatter,
ein landesweites Verbot des Genusses von einheimischen Alkohol
zu erlassen, da dieser die Ursache für Nachlässigkeit
und Armut darstelle. Öffentliche Persönlichkeiten äußerten
der Zeitung The Express gegenüber, es sei geboten,
ein landesweites Alkoholproduktionsverbot zu erlassen, "um
wieder ein Arbeitsklima herzustellen". "Ich denke,
der lokale Alkohol, tut den Menschen, die ihn trinken, nicht
gut, vielmehr macht er sie krank, was sich auf ihre Arbeitsmoral
auswirkt", wird Anthony Maige aus Dar es Salaam zitiert.
In Mpanda habe die Regierung das Trinken von lokalem Schnaps
an Werktagen bereits untersagt, "ein Versuch, die Menschen
dahingehend zu beeinflussen, mehr Zeit produktiven Aktivitäten
zu widmen".
"Der
Genuss von lokalem Schnaps", geht der Berichterstatter
auf die Hintergründe des aktuellen Anliegens ein, "ist
in →
Tansania
weit verbreitet, insbesondere in ländlichen Gegenden,
wo die Anwohner den weniger teuren Schnaps finanziell als
weniger belastend empfinden". Die Regierung sollte die
Alkoholsteuer heruntersetzen, wird ein gewisser Tabu Ahmed
zitiert, so dass diejenigen, die im Moment von selbstgebranntem
Alkohol abhängig seien, zu Bier wechseln könnten.
Von einem anderen Gesichtspunkt betrachte ein anderer Anwohner
von Daressalaam die Angelegenheit, schwarz gebrannter Schnaps
sei gefährlich und werde unter schlechten hygienischen
Bedingungen hergestellt, so dass es angemessen sei, ihn total
zu verbieten.
Der
Premierminister Mizengo Pinda habe die kürzliche "bizarre"
Maßnahme in Mpanda damit erklärt, dass die Regierung
registriert habe, dass die Tansanier sich Trinkgelagen hingäben
anstatt zu arbeiten, um ihr Wohlergehen anzuheben. "Das
Trinkverhalten muss sich jetzt ändern, und alle Alkoholsorten
sollten nur an Wochenenden verkauft werden."
In
Tansania würden alle Äußerungen des Präsidenten
und des Premiers, fügt der Berichterstatter erklärend
ein, als Ausdruck von Regierungspolitik ernst genommen.
Ferner habe der Premierminister die in der Agrarproduktion
tätigen Tansanier als "träge" getadelt,
sie würden den ersten Regen ignorieren und erst gegen
Ende der Saison mit der Saat beginnen, was zu schlechten Ernten
führe.
Die
Armut würde durch schlechte Angewohnheiten, wie das Trinken
von Alkohl während der Arbeitszeit, verschlimmert, "währenddessen
werden die Tansanier jeden einzelnen Tag ärmer".
Eine
von der Universität von Daressalam in Kooperation mit
der norwegischen Tromso Universität durchgeführte
Studie zeige, die Armut in Tansania sei vornehmlich ein ländliches
Phänomen, "folglich muss jede Strategie, diese zu
beseitigen, damit beginnen, die Probleme zu lösen, die
von ländlichen Gegenden ausgehen". ·(Express,
Tansania, ÜEK:
J.K.)
Quelle:
The
Express (tansanische englischspr. Wochenzeitung: Express,
Tansania)
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
** Das Interview wurde vor der Bekanntgabe
des Gewinns des Internationalen Preises für Arabische
Literatur, dem sog. "Arab Booker"-Preises am selben
Abend veröffentlicht.
ÜEK:
J.K. --> Aus dem Englischen übersetzt und kommentiert:
Janko Kozmus ©
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