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REZENSION(EN)
Portrait
des Kameruners Achille Mbembe
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1957
Im Juli wird Achille Mbembe in Malandè bei Otélé,
zentrales Kamerun,
geboren; seine Familie gehört dem Volk der Bassa an.
1960er
und 70er
Schulische Bildung in einem von Dominikanern geleiteten Internat;
Engagement bei der Gruppierung Jeunesse étudiante chrétienne
(JEC; Junge christliche Schüler/Studenten), baldige Übernahme
von Verantwortung für das vom JEC herausgegebene Journal.
1978
Beginn eines Studiums an der Universität von Yaoundé.[1]
1980
Aufenthalt in Tansania, wo er mit der spezifischen Form des Sozialismus
des Präsidenten Julius Nyerere, dem Konzept Mwalimu[2],
bekannt wird.
1982
Studium der Geschichte an der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne.
1985
Les Jeunes et l'ordre politique en Afrique noire (Die Jungen/Jugend
und die politische Ordnung in Schwarzafrika). Paris 1985.
1986
Gefördert durch ein Stipendium der Found Foundation arbeitet
Achille Mbembe in den USA an seinem Werk Afriques indociles.
1988
Afriques indociles. Christianisme, pouvoir et État en
société postcoloniale (Widerspenstiges Afrika.
Christentum, Macht und Staat in der postkolonialen Gesellschaft).
Paris 1988
1989
Promotion im Fach Geschichte an der Université Paris
1 Panthéon-Sorbonne und Diplom[3]
im Fach Politsche Wissenschaften am Pariser Institut für politische
Studien (l'Institut d'études politiques de Paris).
1988-91
Assistenzprofessur für Geschichte an der Columbia Universität,
New York.
1991-92
Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Brookings Institute
in Washington, D.C.
1992
Le politique par le bas en Afrique noire (Die Politik von
unten in Schwarzafrika)[4],
gemeinsam mit Jean-Francois Bayart u. Comi Toulabor.
1992-96
Assistenzprofessur für Geschichte an der Universität von
Pennsylvania.
1996
La naissance du maquis dans le Sud-Cameroun, 1920–1960:
histoire des usages de la raison en colonie (Die Geburt des
Maquis-Widerstands in Südkamerun, 1920-1960: Die Geschichte
der Anwendung von Vernunft in der Kolonie). Paris 1996.
Berufung ins Exekutivsekretäriat des in Dakar, Senegal,
ansässigen Rat für die Entwicklung der sozialwissenschaftlichen
Forschung in Afrika (" Conseil pour le développement
de la recherche en sciences sociales en Afrique").
1999
Du governement privé indirect (engl.: On Private
Indirect Government. Dakar, Senegal 2000). Dakar,
Senegal 1999.
POSTKOLONIE (bei amazon) |
2000
Enttäuscht von internem Zwist verlässt Achille Mbembe
im Januar den Rat für die Entwicklung der sozialwissenschaftlichen
Forschung in Afrika.
De la postcolonie. Essai sur l’imagination politique dans
l’Afrique contemporaine (engl.: On the Postcolony.
Berkeley und Los Angeles /USA 2001; Neuauflage mit identischem Titel:
Johannesburg 2015; dt: Postkolonie. Zur politischen Vorstellungskraft
im gegenwärtigen Afrika; Übersetzung: Brita Pohl.
Wien 2016). Paris 2000.
2001
Übersiedlung nach Südafrika,
wo er an der Witwatersrand-Universität in Johannesburg zu lehren
beginnt.
2002
L’Afrique entre localisme et cosmopolitisme,
in Esprit. (revue, 288): S. 117-133. Artikel in der frz.
Zeitschrit für Philosophie.
2006
Qu’est-ce que la pensée postcoloniale, in
Esprit. (revue, 330): S. 65-74. Artikel in der frz. Zeitschrit
für Philosophie.
2008
Johannesburg: The Elusive Metropolis (Johannesburg: Die
flüchtige Metropole). Hrsg. Achille Mbembe[5]
und Sarah Nuttall; Durham/USA 2008.
AUSGANG
AUS DER LANGEN NACHT (bei amazon) |
Afrikanische
politische Philosophie (bei amazon) |
2010
Sortir de la grande nuit: Essai sur l'Afrique décolonisée
(dt: Ausgang aus der langen Nacht. Versuch über ein entkolonisiertes
Afrika; Übersetzung: Christine Pries. Berlin 2016), Paris
2010.
KRITIK
DER SCHWARZEN VERNUNFT (bei amazon) |
2013
Critique de la raison nègre (dt: Kritik der
schwarzen Vernunft; Übersetzung: Michael Bischoff. Berlin
2014; Taschenbuchausgabe:
Berlin 2017). Paris 2013.
2015
Afropolitanismus, Essay in: Afrikanische politische
Philosophie. Postkoloniale Positionen, S. 330 (8 Seiten), hrsgg.
von Franziska Dübgen und Stefan Skupien. Berlin 2015.
Am 21. März hält Mbembe einen Vortrag im Weinbrenner-Saal
des Karlsruher Kongresszentrums, Anlass ist seine Ehrung durch den
Mund-auf-Preis der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung.
Am 30. November wird Achille Mbembe in der Großen Aula der
Ludwig-Maximilians-Universität in München der 36. Geschwister-Scholl-Preis
für sein Werk Kritik der schwarzen Vernunft verliehen;
die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.
2016
Politiques de l'inimitie (dt: Politik der Feindschaft[6];
Übersetzung: Michael Bischoff. Berlin 2017). Paris 2016.
2018
Ausgezeichnet mit dem mit 10.000 Euro dotierten Ernst-Bloch-Preis
der Stadt Ludwigshafen.
Ausgezeichnet mit dem mit 100.000 € dotierten Gerda Henkel
Preis der gleichnamigen Stiftung in Düsseldorf. Der Preis wird
am 8. Oktober in Düsseldorf verliehen.
2019
Albertus-Magnus-Professur[7]
an der Universität zu Köln.
Achille Mbembe lebt gegenwärtig mit Frau und Kindern in Südafrika, wo er an der Witwatersrand-Universität in Johannesburg lehrt. Außerdem absolviert er eine jährliche Gastprofessur am Franklin-Institut für Geisteswissenschaften der Duke Universität in Durham/USA.
STIMME(N): |
ANMERKUNGEN: |
1) Das Studium wurde unterbrochen, u.a. durch Streiks gegen die autoritäre Präsidentschaft von Ahmadou Ahidjo und dessen Nachfolger Paul Biya.
2) Beiname des tansanischen Präsidenten Julius Nyerere; wörtliche Übersetzung aus dem Suahelischen: Lehrer, im Sinne von weiser Führer des Volkes. Nyerere wurde auch Vater des Volkes genannt.
3) "Diplôme d'études approfondies", vergleichbar mit dem später eingeführten Masterabschluss, jedoch "forschungsorientiert".
4) Der Band Le politique par le bas en Afrique noire ist in vier Teile mit jeweils zwei Kapiteln unterteilt:
Premìere Partie: Les jalon d'une méthode von Jean-Francois Bayart
Deuxìeme Partie: L'art du faible von Comi Toulabor
Troisème Partie: Mémoire historique et action poitique von Achille Mbembe
Quartìeme Partie: Un nouveau débat von Jean-Francois Bayart und Achille Mbembe
5) Neben dem gemeinsam mit der Mitherausgeberin Sarah Nuttall verfassten Vorwort - Introduction: Afripolis - enthält das Buch Johannesburg: The Elusive Metropolis noch den folg. Beitrag von Mbembe: Aesthetics and Superfluity (Ästhetik und Überfluss; S. 37-68).
6) Politik der Feindschaft: Inhalt:
Einleitung: Die Welt auf dem Prüfstand
Erstes Kapitel: Das Ende der Demokratie
Zweites Kapitel: Die Gesellschaft der Feindschaft
Drittes Kapitel: Fanons Apotheke
Viertes Kapitel: Dieser nervtötende Süden
Schluss: Ethik des Passanten
7) Ein- bis zweiwöchige Veranstaltungsreihe an der Universität zu Köln, die in der Vergangenheit viele prominente Theroetikerinnen zu Gast hatte, u.a. Giorgio Agamben (2007), Noam Chomsky (2011), John Searle (2013) und Judith Butler (2016).
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