Die
neu geschaffene Frauenabteilung der Passstelle in Dschidda,
berichtet Maha Akeel für die saudische Tageszeitung Arab News,
sei bereits schwer beschäftigt mit der Abwicklung von
Frauenanträgen.
Sameeha
Abid, die zur Direktorin dieser Abteilung ernannt worden ist,
heißt es weiter, habe die Aufsicht über vier andere
Frauen, allesamt Hochschulabsolventinnen. Weitere würden
nach Ausbildung und Orientierung angestellt werden.
(...)
Es
gebe Pläne, schreibt Maha Akeel, Frauenabteilungen auch
in anderen saudischen Städten zu öffnen, um den
Service für Frauen - Einheimische wie Ausländerinnen
- zu erbringen.
"Die
Arbeit besteht in der Durchsicht der Akten der Antragstellerinnen
und darin, sie an die zuständige Stelle weiterzuleiten,
in der Hauptsache Ein- und Ausreisevisa sowie die Ausgabe
von Arbeitserlaubnissen." ....
Abid
berichtet, dass sich "rund 40 Frauen pro Tag, bis zu
70 in den Ferien, meldeten". Obwohl Abid eine offizielle
Uniform trage, besitze sie keinen militärischen Titel.
Die
Frauen haben die Nachricht von der Entscheidung, solche Frauenabteilungen
zu eröffnen, "mit Enthusiasmus aufgenommen".
Die
Tageszeitung Arab News zitiert Zain Alawi, eine 70-jährige
Witwe ohne Kinder: "Es ist toll, dass ich meinen Pass verlängern
lassen oder die Papiere meines Dienstmädchens oder meines
Fahrers besorgen kann, ohne meinen Bruder oder meinen Neffen
bitten zu müssen, auch wenn's ihnen nichts ausmacht,
aber warum ihnen zur Last fallen."
Ein
weiteres Zitat - einer geschiedenen Frau mit zwei Kindern:
Reem - beschreibt ähnliche Gefühle: "Es ist zu dumm,
von meinem Vater oder Bruder abhängig zu sein, wenn ich
so einfache Sachen zu erledigen habe, die ich selbst besorgen
kann, so bin ich glücklich, dass es eine Sache weniger
gibt, mit der ich sie belasten muss und für die ich andere
Dienste leisten müsste."
Insbesondere
Geschäftsfrauen, so der Bericht, seien glücklich
mit dieser Entscheidung.
Zum
Schluss dieses Berichts geht die Autorin Maha Akeel auf das
Beispiel einer Friseursalonbesitzerin ein, die meint: "Es
wird nicht alle unsere Probleme lösen, aber es ist ein
guter Schritt, und ich hoffe, weitere Regierungsstellen werden
sich anschließen, so dass wir nicht abhängig sind
von (männlichen) Vertretern".
Die
Salonbesitzerin, die auch ihre eigene Managerin ist, beschäftigt
viele ausländische Frauen und hat oft mit Papierkram
bei der Passstelle zu tun. "Ich bezahlte einen Vertreter,
um das für mich zu erledigen, jetzt muss ich das nicht
mehr". ·
(Arab News,
ÜEK:
J.K.)
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