"Hip
Hop Meets Islam"
Unter
diesem Titel greift Sarah Abdullah für die saudische Tageszeitung
Arab News ein für diese Region unerwartetes Thema
auf.
Hip
Hop sei typischerweise, schreibt sie, mit kontroversen Themen,
wie Gewalt, Promiskuität, Drogenmissbrach und Frauenfeindlichkeit,
assoziiert worden, bis es vor Kurzem, mit der Etablierung
von Gruppen wie Native Deen und Seven8six, mit
einem anderen Thema in Verbindung gebracht wurde, der Botschaft
des Islam.
Die
in ein sunnitisches Umfeld hineingeborenen Bandmitglieder
Naeem Muhammed, Joshua Salaam, and Abdul-Malik Ahmad würden
sich bereits seit über 15 Jahren kennen. Getroffen haben sie
sich Jugendveranstaltungen, die von Muslim Youth of North
American (MYNA) gesponsert waren und im Jahre 2000 sei
die Gruppe offiziell gegründet worden. Der Name Native
Deen, eine Mischung von Englisch und Arabisch, demonstriere
den traditionellen Hintergrund der Gruppe, kombiniert mit
der Tatsache als Muslime in den Vereinigten Staaten aufgewachsen
zu sein.
Auf
die Ursprünge des Musikstils Hip Hop eingehend berichtet Sarah
Abdullah von dessen Anfängen in der Bronx von New York City
in den Mittsiebziger Jahren. Hip Hop sei zunächst als kulturelle
Bewegung jugendlicher Afroamerikaner und Latinos in den Armenvierteln
der Innenstädte entstanden und sei schnell landesweit zum
Trendsetter für Mode und Verhalten der Teens geworden.
"Wir
haben Hip Hop nicht gewählt", wird Salaam zitiert, "Es
war die Sprache unserer Kultur, derer, die in den Armenvierteln
der Innenstadt groß wurden. Wenn wir uns ausdrückten, kam
das natürlich dabei heraus".
"Es
war diese Musik, die jeder hörte. Deshalb benutzten wir -
wie der Prophet (Friede sei mit ihm), als er seine Botschaft
in der Sprache seiner Leute mitteilte - den Hip Hop als unsere
Sprache für die Jugend", habe Ahmad hinzugefügt.
Die
Popularität von Native Deen und islamischer Musik habe
sich nicht nur in den USA verbreitet, sondern rund um den
Globus, was dazu geführt habe, dass die Gruppe in über 22
Ländern aufgetreten sei, Ländern wie Großbritannien, der Türkei
und →
Nigeria. Die Gruppe
sei kürzlich auch in der Sendung The Arts in Religion
gebracht worden, einer Sendung des CBS. The Arts in Religion
sei ein konfessionsübergreifendes Programm, erklärt die Autorin,
das darauf abziele, Amerikaner zu Akzeptanz und Verständnis
sich verändernder Traditionen und religiöser Praktiken zu
erziehen, die in den Staaten immer gängiger würden. Während
der Sendung seien Clips von dem Stück Small Deeds sowie Ausschnitte
von Auftritten von der Gruppe gebracht worden.
"Es
ist natürlich eine Ehre. Es ist gut zu wissen, dass unsere
Musik von so vielen Leuten gehört wurde, dass CBS sich entschloss,
uns anzurufen", wird zunächst Salaam und anschließend
Ahmed zitiert: "Wir hoffen dies wird noch mehr Leute
dazu bringen, unsere Musik zu hören und die schöne und friedvolle
Botschaft des Islam zu hören".
Eine
weitere Gruppe der Islam-Musikszene, führt Sarah Abdullah
aus, sei Seven8six, bestehend aus Shahaab, Zafar, Omar,
Saad und Saeed, die gemeinsam in Michigan aufgewachsen seien
und bei einem zufälligen Wiedertreffen gemeinsam bei der Hochzeit
eines Freundes gesungen hätten.
"Wir
hatten mit unserem Gesang so einen unglaublichen Zuspruch,
dass wir dachten, wir sollten unsere eigene Musik machen,
islamische Musik", habe der Bandgründer Shahaab Arab News
gegenüber berichtet.
Der
Gruppenname leite sich vom numerischen System während des
abbasidischen Kalifats ab, als jedem Buchstaben im arabischen
Alphabet eine Nummer zugeordnet wurde. "Setzt man ‚Bismallah
hir' (Im Namen Allahs, des Barmherzigen) um, bekommt man 786.
Wir dachten, das sei ein cooler Weg uns mit unseren Wurzeln
als Muslime zu verknüpfen, ohne unseren Namen allzu abgehoben
zu machen", wird Omar dazu zitiert. Seven8six
sei in Großbritannien, Schweden, Dubai, und Kanada, auch Auftritte
in →
Ägypten, →
Saudi-Arabien, Malaysia
und Australien seien geplant. Ob sie, bei dieser sich vergrößernden
Besuchsliste, je das Ziel von kriminellen Hassattacken geworden
seien, die in Zusammenhang mit der Tatsache stünden, dass
sie Muslime sind und den Islam verbreiteten, habe Arab
News nachgefragt.
"Alhumdulilah
(Allah sei Dank), wir haben nie negative Erfahrungen durch
Nicht-Muslime gemacht. Eigentlich waren sie immer sehr empfänglich
für das, was wir zu sagen hatten", sagt Saeed, "viele
von ihnen haben unser Album gekauft und unterstützen, was
wir tun".
Ihre
Musik sei, so die Autorin, von Zuhörern als Pop, R&B, Hip
Hop und Soul bezeichnet worden, passender sei es, sie als
eine Mischung von fünf unterschiedlichen Jungs mit fünf unterschiedlichen
Sounds zu beschreiben.
"Aber
der Musikstil, bei dem wir landen, ist der, den die Jugend
hören will", Shahaab hinzugefügt, "Wir wollen
das so, weil wir das Publikum erreichen wollen, um eine Geschichte
zu erzählen. Wenn unsere Musik anders ist, riskieren wir,
unsere Zuhörer nicht zu erreichen. Wir machen auch Songs in
traditioneller Weise. Unser Ziel ist es, alle Altersgruppen
und unterschiedliche Gruppen von Muslimen zu erreichen ...
junge, alte, Araber, Inder, Schwarze und Weiße".
Hop
Hop-Musik, schreibt Sarah Abdullah resümierend, die traditionell
Geschichten von Kampf und Vorurteilen erzähle, scheine das
musikalische Mittel gegen Vieles zu sein, woran die Jugend
der Welt kranke, denke man an die Unterdrückung, die die negativen
Stereotypen gegen den Islam mit sich bringen. Und abschließend
wird eines der Bandmitglieder, Shahaab, erneut zitiert: "Ob
die islamische Musik den Mainstream erreicht, bleibt abzuwarten."
· (Arab News,
ÜEK:
J.K.)
Quelle:
Arab
News (englischspr. saudische Tageszeitung (Arab News)
Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus
dem Englischen Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
|