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Literarisches Portrait: Lesego Rampolokeng 1965
1970er
Schulische Ausbildung. 1980er 1990 1992/93 1993 1995 1996
1998
1999 2001
2002 2003 2004
2005 2006 2012 Lesego Rampolokeng lebt in Soweto, im Stadtteil Orlando West, Johannesburg, wo er geboren und aufgewachsen ist. |
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(noch nicht aufgenommen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1) Der Name Lesego bedeutet "All the best!" 2) "In seinen Texten verbindet Lesego Rampolokeng die Tradition des Dithoko-Sprechgesangs der südafrikanischen seSotho mit zeitgenösisschen Elementen aus Rap oder Dub. Zu seinen 'Vorbildern' zählten Linton Kwesi Johnson und Mutabaruka, Vertreter der Street Poetry Sowetos wie Maishe Maponya oder der Anfang 1997 verstrobene Ingoapele Madingoane sowie die amerikanischen 'Last Poets'" -in: Literatur Schwarzafrikas, S. 97. 3) Lesego Rampolokeng tritt v.a. auch alleine auf und entwickelt dabei, indem er mit der "Musikalität der Sprache" spielt, eine eigene "Performance-Dichtung" (Literatur Schwarzafrikas, S. 97). 4) "Bavino" entstammt der Ghetto-Sprache und heißt soviel wie "jedermann". - Paul Wessels, der Rezensent der südafrikan. Cape Times spricht vom "kafkaesken Humor" Rampolokengs und unternimmt in seiner Besprechung den Versuch einer kongenialen Annäherung an das Buch, hier ein Auszug: "Das Epigramm, das den Leser begrüßt, dient als warnender Lektor: 'an den Gedanken-Kontrollturm, // bitte / lass mich raus // ich sitze in der Falle / innerhalb / deines Kopfes' ... Die skatologische Sprache, die groteske Gewalt, die scharfsichtigen Einblicke in die Humanität und insbesondere in die Feinde der Humanität tragen zum temporären Verlust selbst der Erfahrungen des Lesers bei. ... Rampolokengs Werk existiert auf zwei Ebenen. ... Die erste Ebene ist die Oberfläche selbst. Die zweite ist die Tiefe. Beide sind abhängig vom machtvollen Medium der 'performance poetry', in der Tat sind sie nur durch diese möglich. ... ". (Übersetzung: J. K. ) 5) "Lesego Rampolokeng, der Autor von Fanon's Children, bezieht sich auf das Werk des aus Martinique stammenden Psychiaters Frantz Fanon, dessen Arbeit sich im Algerien der 60er Jahre der Aufhebung der weißen Vorherrschaft in kolonisierten Ländern in der sich entwickelnden Welt widmete. Davon abgesehen bringt das Stück einen poetischen Blick auf rassische Wechselbeziehungen in urbaner Landschaft, auf schwarze Jugendliche die unter Druck stehen und die andauernde Notwendigkeit an die Arbeit für eine Art von Revolution zu glauben oder nicht zu glauben. Das Stück spielt vor dem Hintergrund einer Räumung, bei der zwei Hausmädchen über die Möglichkeit von Widerstand nachdenken.".- Matthew Krouse, in: Mail & Guardian, Südafrika, 2. Nov. 2001, Übersetzung: J. K. 6) Der Bezeichnung Roman zum Trotz: "Blackheart ist beseelt vom Reichtum Rampolokeng'scher Dichtung. Die Worte verknäueln sich in Rhythmen, Metaphern und Wortspielen, metamorphisieren plötzlich, um zeitgenössische Weltereignisse, kulturelle Dispositionen und psychische Gebrechen zu enthüllen. ... Wenn Sie auf eine lineare Struktur im Buch hoffen oder auf Charaktere, die wieder auftreten und sich zunehmend entwickeln, werden Sie enttäuscht." Diese kurzen Zitate von Nadine Botha deuten die Richtung an, in die sich dieser erste Roman des Autors bewegt. Dass L.R. seiner kritischen Empörung über die Zustände im Lande treu geblieben ist, zeigt schon der Titel der Buchbesprechung: "Zorniger Ketzer". (Zitiert nach Nadina Botha, in der südafrikan. Zeitung Mail&Guardian v. 17.09.2004, übersetzt v. J.K.) 7) "Letztes Jahr wurde der lokale Dichter Lesego Rampolokeng, der als 'master of ceremonies' fungierte, von der Bühne geholt, nachdem er kritische Kommentare äußerte über den Zustand der Nation, die Künste und das Firmen-Sponsoring." - Berichtet von Nadine Botha anlässlich der Folgeveranstaltung im Jahre 2005, bei der es zu einem Streit zwischen einer einheimischen und einer schwarzamerikanischen Teilnehmerin über den Begriff "coloured" kam, in: Mail & Guardian, Südafrika, 29. Juli. 2005, Übersetzung: J. K. 8) Auch über den zweiten Roman äußern sich Kritiker ähnlich wie über den ersten. Er lese sich wie ein Poem, getragen von provokativen Bilderfluten und Emotionen. Allgemeine Bemerkung: Gleichgültig wie man zu Lesego Rampolokeng und seinem Werk stehen mag, eines muss man ihm lassen: Er spornt die Kritiker zu Höchstleistungen ihres Könnens an. Die Wenigen, die sich zu seinen Büchern, CD's und insbesondere seinen Performances äußern, überschlagen sich im Versuch, ihn in der Wahl obskur-rarer Begriffe und kurioser Metaphern zu übertreffen. Beispiele dafür habe ich in obigen Anmerkungen (insbesondere die Punkte 6 u. 4) zu geben versucht. Apropos: Sollte jemand, wie ich, beim Begriff Skatologie stolpern, so sei ihm der Griff zum Fremdwörterlexikon erspart, zwei Bedeutungen vermerkt der (c) Dudenverlag.: "1. die wissenschaftliche Untersuchung von Kot. 2. Vorliebe für das Benutzen von Ausdrücken aus dem Analbereich". - J.K. |
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Literatur Schwarzafrikas, Die, H.Ehling/P. Ripken, Hrsg., Beck'sche Reihe München 1997 |
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