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2007 |
Januar
bis März |
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2007 |
"Wir
wurden des Landes beraubt"
titelt Luqman Cloete in der Rubrik Lokalnachrichten der englischsprachigen
Tageszeitung The Namibian:
Vor zwei Wochen wurde beim hunderjährigen Festival in
Heriaxabes aus dem Bondelswarts-Klan, einem Zweig des Stamms
der Nama im Süden des Landes, der Vorwurf laut, den Vorfahren
des Klans sei in der Umgegend Land in einer Größenordnung
von 180.000 ha gestohlen worden; gleichzeitig wurde die Rückgabe
gefordert. →
mehr
dazu
· (Namibian,
ÜEK:
J.K.) |
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2007 |
Aus Hargeisa, der Hauptstadt des quasi unabhängigen → Somaliland
innerhalb der Republik →
Somalia
berichtet die dortige Times in eigener Sache:
Arretierung
zweier Redakteure
→ mehr dazu
·
(Somaliland Times,
ÜEK:
J.K.)
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2007 |
Theater in →
Tunesien
inszeniert Rilkes Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
"Das
Universum des R. M. Rilke in Arabisch und in Französisch",
heißt es in der Ankündigung des Stücks in
der französischspr. tunesischen Tageszeitung La Presse.
Das Theater l'Etoile du nord in Tunis feiere zu Beginn
des Jahres den deutschen Schriftsteller Rainer Maria Rilke.
Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, ein Werk, das
sich auf tatsächlich Erlebtes des Dichters stütze,
sei mittels einer Korrespondenz zwischen 1903 und 1910 umgesetzt
worden. Sonia Zarag Ayouna habe sich doppelt verdient gemacht,
einmal indem sie das Werk in Dialektarabisch übersetzte
und zum Anderen indem sie es für das Theater inszenierte.
Eine Herausforderung die sie angenommen und bewältigt
habe.
Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge rufen
das Paris des ausgehenden 19. Jh's wach sowie die Begegnung
von Rilke mit Rodin, "der einen großen Einfluss auf
den Dichter ausübte durch Themen, die ihm wertvoll waren
und die man in seinem gesamten uvre wiederfinden wird:
der Tod, das Elend und die Angst". Als bezeugender Zuschauer
habe Rodin sich das Vertrauen des jungen Rilke verdient, "eine
unerlässliche Präsenz, um Rilkes Wort zu übermitteln,
sodass es uns erreichen konnte". In der Übersetzung und
Inszenierung von Sonia Zarg Ayouna und mit dem Bühnenbild
von Noureddine El Ati werde das Stück im Theater l'Etoile
du nord aufgeführt, in Dialektarabisch am 8., 9.,
10., 22., 23. und 24. Januar und am 15., 16., 17., 29., 30.
und 31. Januar in Französisch. · (LaPresse,
Tun, ÜFK:
J.K.)
40.
Geburtstag des Schriftstellers und Juristen Benjamin Kwakye
aus →
Ghana.
Im vergangenen Jahr erhielt er bereits den zweiten Commonwealth
Writers Prize. Prämiert wurde sein 2005 erschienener
Roman The Sun by Night (Die Sonne in der Nacht) in
der Region Afrika. Bereits 1999 wurde er für sein Romandebut
The Clothes of Nakedness (Die Kleidung der Nacktheit)
mit dem Commonwealth Writers Prize für das beste
Erstlingswerk in der Region Afrika ausgezeichnet.
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75.
Geburtstag des in Conakry geborenen guineischen Schriftstellers
und Historikers Djibril Tamsir Niane.
Als Historiker widmete er sich der Geschichte der Mande-Ethnie,
insbesondere dem Reich Mali.
Mitarbeit an der von der UNESCO herausgegebenen großen
afrikanischen Geschichte Histoire générale de l'Afrique,
gemeinsam mit Joseph Ki-Zerbo aus → Burkina
Faso.
Biblio:
Soundjata ou l'épopée mandingue (1960; Soundjata. Ein Mandingo-Epos.
Leipzig 1987).
Histoire de l'Afrique occidentale (1961), gemeinsam mit Jean Suret-Canale.
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2007 |
"Bagdad
ist in Dunkelheit gehüllt"
Unter diesem Titel berichtet Ali al-Mawsawi für die irakische
Tageszeitung Az-Zaman von andauernden Stromausfällen
im → Irak.
"Es gibt keine Elektrizität in Bagdad", stellt der Autor
fest "und die Stadt von nahezu 6 Mio. Einwohnern verbringt
ihre Nächte in totaler Finsternis."
Der Minister für Elektrizität führe den Stromausfall
auf Sabotageakte zurück, die nach Bagdad führende
Stromleitungen beschädigten.
Nahezu vier Jahre nach der US-Invasion, heißt es nahezu
hämisch in dem Bericht weiter, habe das Land "immer noch
weniger Elektrizität als unter dem vormaligen Führer
Saddam Hussein, der im letzten Monat exekutiert wurde.
Nicht nur Bagdad sei in Dunkelheit gehüllt, das nationale
Versorgungsnetz sei so "wackelig, dass keine Provinz des Landes
eine ununterbrochene Versorgung genießt".
Laut einer Quelle des Ministeriums seien die nach Bagdad führenden
Elektrizitätsleitungen sabotiert worden und Techniker
bemühten sich, den Schaden zu beheben.
"Aber unter normalen Umständen", heißt es in dem
Bericht weiter, sei das Stromnetz in Bagdad 20 Stunden täglich
außer Funktion.
Der Stromausfall ereigne sich während von U.S.-Truppen
unterstützte irakische Streitkräfte gegen anti-U.S.-Rebellen
in den Straßen vorgingen, "nur einen Steinwurf entfernt
von der schwer bewachten Grünen Zone, wo sich die Hauptquartiere
der Amerikaner und der irakischen Regierung befinden". ·
(AzZaman,
ÜEK:
J.K.) |
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2007 |
"Kinder
bei Childline sexuell missbraucht?",
überschreibt Reuben Pitse seinen Artikel für die englischspr.
Wochenzeitung The Botswana Gazette.
Eine Gruppe von Kindern, die im Childline-Zentrum in
Gaborone untergebracht waren, so der Autor, sei ins Hospital
gebracht worden, wo sie, nachdem sie angeblich sexuell missbraucht
worden waren, psychologisch
betreut wurden.
→ mehr dazu
·
(
→
Botswana
Gazette, ÜEK:
J.K.)
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2007 |
"Häuptling beschuldigt Illovo, Überschwemmung
verursacht zu haben"
→
"Paramount
Chief" Lundu vom Shire Valley-Bezirk, Chikwawa, konkretisieren
die beiden Autoren Jacob Jimu und Rabecca Theu für die
malawische Tageszeitung The Nation, habe am Freitag die
Zucker-Gesellschaft Illovo beschuldigt für die Überschwemmungen,
die sich fast in jeder Regenzeit ereigneten, verantwortlich
zu sein. → mehr dazu
·(→
Malawi
Nation, ÜEK:
J.K.) |
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2007 |
"Das
FXI im Widerspruch zum SABC"
Die
englischsprachige südafrikanische Tageszeitung Mail
& Guardian bezieht sich in ihrer Meldung über die Vorwürfe
des Instituts für freie Meinungsäußerung (The
Freedom of Expression Institute, FXI) gegen die nationale Rundfunkgesellschaft
SABC (South African Broadcasting Corporation) auf die Nachrichtenagentur
SAPA (South African Press Association's).
Bei einem Protestzug zu den Büros der Rundfunkgesellschaft
SABC hätten die Mitglieder des FXI-Instituts Transparenz
und Verantwortlichkeit von dieser gefordert.
→ mehr dazu
· (Mail
& Guardian, ÜEK:
J.K.)
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zeit
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los |
Afrikanische und arabische Sprüche und Weisheiten:
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2007 |
Vom
"Ende
der Ruhe" berichtet
Mohamed El-Sayed für die englischsprachige Wochenzeitung
Al-Ahram Weekly, vornehmlich aus Shebin Al-Kom, aber
auch aus anderen Gegenden → Ägyptens.
Eine
Welle "von beispiellosen Streiks durch aufgebrachte Arbeiter"
sei in der vergangenen Woche über das Land geschwappt.
→ mehr dazu
· (Al-Ahram,
ÜEK:
J.K.) |
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2007 |
In
der englischsprachigen Tageszeitung Kenya Times stellt
Mwangi Muiruri die Frage:
"Haben
Sie je Sex gehabt?"
Es
herrsche zügellose Promiskuität, beginnt Muiruri
seinen Bericht, nachdem er mit seiner provokanten Frage die
Aufmerksamkeit der Leser erregt hat, dies zeige eine kürzlich
veröffentlichte Erhebung.
→
mehr
dazu · (Kenya Times,
ÜEK:
J.K.)
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13.
Februar |
2007 |
Burundi:
Der Krieg vorbei, die Militärs auf dem Feld
Die aktuelle Ausgabe des wöchentlich - auch im Internet
- publizierten, burundischen Regierungbulletins Bulletin
d'informations des Institutions Nr. 010 trägt - wie
üblich - Staatsflagge- und wappen - Löwenkopf, dahinter
drei Speere darunter der geschwungene Schriftzug "Einheit
· Arbeit
· Fortschritt" - und ist überschrieben
mit "Burundi. pas à pas" (→ Burundi.
Schritt für Schritt).
Seitlich des Titelfotos prangt der senkrechte Schriftzug "Sommaire"
(Zusammenfassung). Das große seitenbreite Foto zeigt auf
einem Feld arbeitende Uniformierte, zwei in grün gekleidete
Soldaten und zwei blau uniformierte Polizisten, letztere tragen
Waffen auf dem Rücken. Darunter in weißer Schrift
auf kräftig-grünem Grund: "Der Krieg ist vorbei.
Die Militärs und die Polizisten sind in die Entwicklungsarbeit
eingespannt. Auf dem Foto sieht man Polizisten und Militärs
beim Pflanzen von Bäumen in der Provinz Ngozi".
Darunter sind kleinere Fotos zu sehen, u. a. der Präsident
der Republik, gekleidet in einem Trainingsanzug einer bekannten
Marke, gestützt auf eine Harke, darunter die rhetorische
Frage "Die Gemeinschaftsarbeit aufgeben?".
Auf der zweiten Seite wird diese Frage beantwortet: Neben einem
vergrößerten Foto, das den Präsidenten wie oben
zeigt, steht zu lesen:
"Die Gemeinschaftsarbeiten sind ein großes Sprungbrett
in Richtung nationale Versöhnung. Wenn mehrere Personen
von unterschiedlichem Rang sich angesichts wechselnder Aufgaben
jede Woche wiedertreffen, dann hilft das bestimmten Verkrampfungen
Einhalt zu gebieten (...) [Auslassung im Original, J.K.]. Ich
selbst finde mich jeden Samstag unter alten Kameraden wieder
und ich gewinne neue Freunde".·
(Vgl.
Burundi. Bulletin
d'informations des Institutions, ÜFK:
J.K.) |
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2007 |
"Republik
& Patriotismus"
Unter diesem Titel bringt die französischsprachige guineische
Tageszeitung Le Jour das "Billet N° 3",
den dritten Teil einer Reihe von Beiträgen des einheimischen
Schriftstellers Bali De Yeimbérein. Vor dem
Hintergrund der Geschehnisse in den Vormonaten Januar und Februar****
hat sich diese Streitschrift die nationalen Sicherheitskräfte,
insbesondere die Armee, zur Zielscheibe erkoren.
→
mehr
dazu · (Le
Jour, Guinea,
ÜFK:
J.K.) |
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12. März |
2007 |
The New Times aus →
Ruanda berichtet:
"50.000 Sparbirnen kommen
diese Woche an"
Die Verteilung von kostenlosen Energiesparlampen sei nach der
Ankunft einer ersten Lieferung von ca. 50.000 Stück für
diese Woche angesetzt.
→
mehr
dazu · (New
Times, Rwanda,
ÜEK:
J.K.) |
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16.
März |
2007 |
Mali:
Les Echos gedenkt zweier Jahrestage.
Die frz.-sprachige malische Tageszeitung Les Echos gedenkt
des 18. Jahrestags ihrer Gründung sowie des 27. Todestags
des Studentenführers Abdoul Karim Camara, bekannt als Cabral,
Generalsekretär der l’Union nationale des élèves et
étudiants du Mali (Nationale Union der Schüler und
Studenten Malis, UNEEM), der am 17. März 1980 ermordet
worden war.
"Wir werden niemals ermüden, es zu wiederholen: Die
Wahl dieses (Gründungs-)Datums beruht auf der Übereinstimmung
der Ideale unserer Zeitung mit denen von Cabral und seiner Gefährten."
Die Zeitung, schreibt der mit dem Kürzel "A.K."
zeichnende Autor weiter, habe diesen Tag gewählt, um gegen
Ungerechtigkeit, Schikanen und Veruntreuung zu kämpfen.
"Gegen alle Diktaturen, jene von gestern und von heute,
für die Förderung der Grundrechte des Menschen, für
ein solidarisches →
Mali, die Zeitung Les Echos
kämpft."
Die Monologe von gestern und von heute seien ebenfalls im Visier.
Der Tag repräsentiere die Verteidigung der Grundsätze
der Werte der Republik, der Demokratie und der Gründerideale
vom 26. März**.
Dieser Kampf richte sich gegen bestimmte Praktiken und Regelverstöße,
nicht gegen Personen. Er begründe die Zeitung.
Für diesen Kampf werde Jamana***
und darüber hinaus die Zeitung Les Echos den Preis
zahlen, dessen es bedarf. "Weder werden wir uns durch Drohungen,
noch durch Einschüchterungen, Ausschlüsse oder Erpressungen
verleiten lassen, auf unsere Daseinsberechtigung zu verzichten.
Denn, um den Weisen Kocc Barma aus →
Senegal zu paraphrasieren:
"Man tötet uns, aber man bringt uns nicht dazu, uns zu
verleugnen".
· (Les Echos, ÜFK:
J.K.) |
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2007 |
"Sambischer
Schriftsteller präsentiert Buch mit dem Titel African
folk stories",
wird ein Kurzbericht im englischsprachigen Online-Service von
Xinhua überschrieben, der Nachrichtenagentur der
Volksrepublik China, die aus Lusaka berichet.
Ein sambischer Schriftsteller habe am Mittwoch sein jüngst
veröffentlichtes Buch präsentiert, Nomads: Tales
from Africa, welches Volksgeschichten erzähle, die
in den ländlichen Gegenden
→
Sambias
weithin bekannt seien.
Morgan Chipopu, Autor des Buches, gab während der Präsentation
an, das Buch beschreibe "den wahren Geist der Afrikaner
im Allgemeinen und der Sambier im Besonderen".
Die Erzählungen im Buch seien nicht nur unterhaltend, sondern
deuteten auf eine allgemeine, menschliche Kulturlandschaft,
die sämtliche globale Erfahrung transzendiere.
Der Autor hoffe, dass die Veröffentlichung des 66-seitigen
Buches dazu beitragen könne, die Lesekultur des Landes,
welche sich am Rande des Aussterbens befinde, wiederzubeleben.
Einstweilen appelliere Chipopu an die Regierung, den einheimischen
Schriftstellern mehr Unterstützung zukommen zu lassen,
damit sie mehr Werke für die sambischen Leser schaffen
könnten. · (Xinhua,
ÜEK:
J.K.). |
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29.
März
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2007 |
60. Geburtstag
des algerischen Lyrikers und Schriftstellers Habib Tengour.
Gegenwärtig beschäftigt sich der Soziologe Tengour
mit dem Thema alternder Migranten und weilt als Stipendiat der
Villa Waldberta für zwei Monate am Starnberger See. Dem
deutschsprachigen Publikum ist er durch seinen im Jahre 2004
veröffentlichten Roman Der Fisch des Moses bekannt
geworden, in dem es um drei junge Algerier geht, die in Afghanistan
gegen die Sowjets gekämpft haben und anschließend
getrennte Wege gehen, wie auch ihre Motive für den Kampf
völlig unterschiedlich waren. |
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Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
** Am 26. März im Jahre 1991 wurde
nach Unruhen das Regime des Moussa Traoré gestürzt, seitdem
wird dieses Tages als "Tag der Märtyrer" gedacht.
*** kulturelle Dachorganisation
**** Hintergrund ist die massive
Unterdrückung des von den Gewerkschaften initierten Generalstreiks
im Januar und Februar 2007, der die Absetzung des umstrittenen
Präsidenten General Lansana Conté zum Ziel hatte. Mind.
hundert Menschen sind bei den Auseinandersetzungen erschossen
worden.
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen
Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
ÜFK: J.K. --> Aus dem Französischen
übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus © |
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Quellen
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Sach-
und Personenregister |
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