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                  In
                    dem offenen Brief an Präsident Botha unterstellt → André Brink
                    diesem
                    Augenwischerei. Zunächst habe er mit seiner "anmaßenden
                    Art, ihrer Unnachgiebigkeit und ihren planmäßigen
                    Kampagnen des Terrors gegen die Unterdrückten genau die
                    Umstände" geschaffen, "um den Ausnahmezustand ausrufen
                    zu können".  
                  Dies
                    wie auch die Verschärfung von Versammlungsverbot und
                    Pressezensur stehe im krassen Gegensatz zur Modifikation der
                    Apartheidgesetze, die angeblich zu ihrer allmählichen
                    Aufhebung führen sollen. Damit versuche Botha "leichtgläubige
                    westliche Politiker wie Reagan und Thatcher davon zu überzeugen,
                    daß Sie in Wirklichkeit ein 'großer' Reformer
                    sind". Er hebe das Verbot gemischtrassiger Ehen auf, verwehre
                    dann aber den Eheleuten verschiedener Rassenzugehörigkeit
                    das Recht "an einem Ort ihrer Wahl zusammenzuleben". Oder
                    er hebe die Passgesetze auf und lasse dann zahlreiche Schwarze
                    wegen "unbefugten Betretens" verhaften.  
                  (...) 
                  Gegen
                    Ende des offenen Briefs stellt André Brink klar, dass
                    er sich "keine falschen Vorstellungen" mache von dem "was
                    ein Schriftsteller physisch bewirken kann". Aber auch Botha
                    solle sich "keinen falschen Vorstellungen von der Ohnmacht
                    eines Schriftstellers hingeben." Es folgt ein Appell "an die
                    Schriftsteller meines Landes, Zeugnis abzulegen".  
                  (...) 
                  André
                    Brink schließt mit der Feststellung, "daß sich
                    gewisse historische Gesetzmäßigkeiten eben doch
                    wiederholen. Nicht nur die Finsternisse, auch das Licht. Nürnberg
                    könnte tatsächlich wiederkehren. Sieg Heil!" ·
                    
                    (Guardian) 
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