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2008 |
Januar - März |
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2008 |
"Kenianische
Universitäten verschieben Beginn des Lehrbetriebs"
"Verschiedene Universitäten haben ihre Öffnung
infolge der gewalttätigen Auseinandersetzungen nach den
Wahlen verschoben", heißt es in einem Bericht von
Peter Mutai und Evelyn Ogutu für die kenianische Tageszeitung
The Standard. Unter
den Universitäten, die die Studenten am Donnerstag benachrichtigten,
die Uni nicht zu dem geplanten Zeitpunkt aufzusuchen, befinden
sich: Kenyatta University, United States International University
(USIU), University of Nairobi, Maseno, Egerton und Moi Universities.
An
der Kenyatta Universität hieß es vonseiten des
akademischen Registrierbeamten, die Öffnung sei verschoben
bis weitere Nachricht ergehe.
Ähnlich
Äußerungen werden von den meisten Einzeluniversitäten
zitiert.
Am
Beispiel der Egerton University wird nochmals auf den gewalttätigen
Hintergrund der verschobenen Öffnung eingegangen. Das
Management dieser Uni habe geäußert, die Wege zur
Universität seien aufgrund der Verhältnisse unsicher.
Transportdienste in Teilen des Landes seien erlahmt, das Reisen
für Studenten und die Belegschaft sei unmöglich
geworden.
(...)
Der
Beginn des Lehrbetriebs für Universitäten sowie
für weiterbildende Schulen wurde in der Regel um eine
Woche, vom 7. auf den 14. Januar verschoben. ·
(The
Standard Kenya,
ÜEK:
J.K.) |
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2008 |
Der
→ kenianische
Schriftsteller → Ngugi wa Thiong'o
wird 70 Jahre alt.
Tage später wird der in den USA lebende Autor zu den
aktuellen Auseinandersetzungen nach den - mutmaßlich
gefälschten - Präsidentschaftswahlen in Kenia Ende
Dezember 2007 Stellung beziehen. Gefragt, ob bei den Auseinandersetzungen
"ethnische Gefühle" eine Rolle spielen, wird
er antworten, dass diese "von den Millionärseliten,
die um die Macht kämpfen, aufgepeitscht wurden".
Des Weiteren stellt Ngugi wa Thiong'o eindeutig einen historischen
Zusammenhang her, wenn er sagt: "Die Gegenwart ist vom
Kolonialismus und seinen Nachwirkungen immer noch stark beeinflusst.
Es war schließlich der Kolonialismus, der den Tribalismus
als ein Instrument der Teilung erfunden hat. 'Teile und herrsche'
war das Motto aller Kolonialisten, sei es der Deutschen, der
Engländer oder der Franzosen. Die koloniale Politik der
kenianischen und afrikanischen Elite verfolgt die schlimmsten
Traditionen der kolonialen Vergangenheit weiter. Unglücklicherweise
sind es die Armen, die dazu gebracht werden, die Armen zu
bekämpfen." Auf die von v. Doris Akrap in Jungle-World
gestellte Frage, welche Rolle der Tribalismus unter den städtischen
Jugendlichen in Kenia spiele, wird Ngugi antworten: "Tribalismus
spielte für den ganz normalen Kenianer nie eine Rolle.
Tribalismus ist ein Mittel der Politik und der ökonomischen
Elite der verschiedenen communities. Es ist die Elite, die
sowohl das Stammesbewusstsein als auch die Feindschaft unter
den verschiedenen ethnischen Gruppen überhaupt erst erzeugt."
(Vgl.
"Der Aufstand droht, Kenia um Jahre zurückzuwerfen",
Interview mit Ngugi wa Thiong'o v. Doris Akrap, in: Jungle-World
v. 10.01.2008).
"Nahrungs-
und Ölkrise droht infolge der gewalttätigen Proteste
nach den Wahlen",
berichtet die kenianische Tageszeitung The Standard.
Die Gewalt nach den Wahlen habe eine humanitäre Krise
in verschiedenen Städten im ganzen Lande ausgelöst.
→
mehr
dazu · (The
Standard Kenya,
ÜEK:
J.K.)
"Befürchtungen
über vergiftetes Wasser zerstreut",
heißt es in einem Bericht der kenianischen Tageszeitung
The Standard. Die Nairobi Wasser- und Kanalisationscompany
(Nairobi City Water and Sewerage Company, NWC) trat mit dieser
Meldung an die Öffentlichkeit, nachdem Gerüchte
über Saboteure, die das Wasser vergiftet hätten,
zu kursieren begannen. Auch in Nakuru habe ein Bewohner verlangt,
dass Wasserproben zu entnehmen seien. Aus dem zuständigen
Ministerium hieß es, dass nach Überprüfung
regelmäßig entnommener Wasserproben eine Vergiftung
auszuschließen sei. -
Vgl. The Standard Kenya v. 05.01.2008 |
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2008 |
"Straßenkinder
der Ausbeutung ausgesetzt",
überschreibt Ibrahim Tarawallie seinen Bericht für
die englischsprachige Concord Times aus →
Sierra
Leones
Hauptstadt. Eine
Kinderrechtsorganisation in Freetown enthüllte am Montag,
dass Hunderte von Straßenkindern in einem Land mit ansteigender
Analphabetismusrate dem Risiko ausgesetzt seien, ausgebeutet
und missbraucht zu werden. →
mehr
dazu · (Concord
Times,
ÜEK:
J.K.) |
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2008 |
"Sudanesische
Stadt Aweil von hohen Preisen betroffen",
heißt es in der Online-Ausgabe der englischsprachigen
sudanesischen Tageszeitung Sudan Vision, die auch gleich
den Grund hierfür angibt: Aweils wichtigste Straße
sei noch immer wegen der jüngsten Kämpfe zwischen
den von den Sudan Armed Forces (Streitkräfte der Allianz
von Sudan, SAF) gestützten Misseriya Milizen und der SPLA
(Sudanesische Volksbefreiungsarmee) entlang der Nord-Süd-Grenze
in Grinti gesperrt. →
mehr
dazu · (Sudan
Vision,
ÜEK:
J.K.)
"Verlegerin
Donata Kinzelbach mit dem Bundesverdienstorden geehrt!"
"Für ihre außerordentlichen Verdienste um die
Literatur", heißt es in der Allgemeinen Zeitung,
sei die in Mainz lebende Verlegerin Donata Kinzelbach gestern
von der rheinland-pfälzischen Kulturministerin Doris Ahnen
(SPD) mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet worden. Maghrebinische
Literatur werde in Deutschland in einem Atemzug mit Donata Kinzelbach
genannt, formulierte Ahnen in ihrer Laudatio. Der
→ Donata
Kinzelbach Verlag führt in seinem Programm die bedeutendsten
SchriftstellerInnen des Maghreb, u.a. → Tahar Ben Jeloun,
Rachid Boudjedra, Driss Chraïbi, Mohammed Dib,
→
Mohammed
Khaïr-Eddine und Rachid Mimouni. - Vgl. Allgemeine
Zeitung v. 12.01.08. |
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zeit
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los |
Afrikanische und arabische Sprüche und Weisheiten:
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2008 |
"BIG-Koalition
zahlt Beihilfen aus",
Windhoek
Die erste Gruppe der Einwohner von Otjivero, heißt es
in der englischspr. Zeitung New Era, habe gestern mit
der Umsetzung des Projekts der BIG-Koalition (Basic Income Grant,
Grundeinkommensbeihilfe) →
N$
100 pro Person erhalten.
→
mehr
dazu · (New
Era ,
ÜEK:
J.K.).
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2008 |
"Internationaler
Preis für Arabische Literatur"
Der Jury-Vorsitzende des neu geschaffenen Literaturpreises,
der irakische Autor und Journalist Samuel Shimon, gibt in London
die in die Shortlist aufgenommenen AutorInnen bekannt, zeitgleich
erfolgt die Bekanntgabe in Abu Dhabi, wo der Preis im April
2007 offiziell aus der Taufe gehoben wurde und wo am 10. März,
während der dortigen Buchmesse, der Gewinner ermittelt
werden soll.
Der Preis zur Würdigung arabischer Literatur wurde von
der Londoner Booker Prize Foundation und dem ebenfalls
in London ansässigen Weidenfeld Institute for Strategic
Dialogue begründet, eine "Denkfabrik", die
überwiegend auf europäischen Gebiet tätig ist
und deren Zielrichtung das Islam and Integration Programme
einbezieht. Unterstützt wird die Initiative von der Emirates
Foundation. Der Preis wurde für 2007/08 das erste Mal
ausgeschrieben. Die Nominierten, ausgewählt aus 130 Bewerbern,
sind:
Jabbour Douaihy (→
Libanon)
mit June Rain
Elias Farkouh (→ Jordanien)
mit The Land of Purgatory
Khaled Khalifa (→ Syrien)
mit In Praise of Hate
May Menassa (→ Libanon)
mit Walking in the Dust
Mekkaoui Said (→
Ägypten)
mit Swan Song
Baha Taher (Ägypten) mit Sunset Oasis.
Die Jury setzt sich folgendermaßen zusammen:
Samual Shimon, →
Irak,
Autor und Journalist - Vorsitz
Mohammed Berrada, →
Marokko,
Schriftsteller u. Kritiker
Mohammed Bennis, Marokko, Dichter u. Kritiker
Feissal Darraj, →
Palästina,
Autor u. Kritiker
Ghalia Kabbani,
→ Syrien,
Autorin u. Journalistin
Paul Starkey, Großbritannien, Autor u. Übersetzer
(Vgl. www.arabicfiction.org) |
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2008 |
"Hundertjahrfeiern
und Zensur"
Mahmoud Wl-Wardani berichtet für die englischsprachige
Al-Ahram Weekly über die Aktivitäten der 40. Internationalen
Kairoer Buchmesse.
Vor 40 Jahren, im Januar 1968, schreibt El-Wardani, habe der
damalige Präsident des bedeutendsten Regierungsverlags
die erste Buchmesse Ägyptens oder eigentlich der gesamten
Region organisiert. Die Initiative sei von einigen als Reaktion
auf die Niederlage von 1967 gesehen worden, anstatt sich der
Verzweiflungswelle hinzugeben, die über →
Ägypten
schwappte, habe El-Qalamawi das Kulturleben des Landes wiedererwecken
wollen. →
mehr
dazu · (Al-Ahram,
ÜEK:
J.K.) |
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2008 |
"Ein
Ausblick auf die häusliche Gewalt"
überschreibt
Dr. Fatima Al-Amoudi ihren Bericht für die englischspr.
saudische Tageszeitung Arab News, in dem es um häusliche
Gewalt mit traditionellem Hintergrund geht. →
mehr
dazu · (Arab
News,
ÜEK:
J.K.) |
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50. Geburtstag
des in Serekunda, unweit von
→ Gambias
Hauptstadt Bathurst (heute: Banjul) gelegen, geborenen Dichters
und Schriftstellers Tijan M. Sallah.
Er lebt in den Vereinigten Staaten und ist für die Weltbank
tätig.
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ACHEBE-BIOGRAFIE
engl. Original |
Der
promovierte Ökonom veröffentlichte 1980 mit When
Africa Was a Young Woman (Als Afrika eine junge Frau war)
sein erstes Buch, eine Sammlung von Gedichten. 1988 folgte mit
Before the New Earth (Calcutta) ein Band mit Kurzgeschichten.
Weite Beachtung fand die gemeinsam mit Ngozi Okonjo-Iweala verfasste
Achebe-Biografie:
→
Chinua
Achebe, Teacher of light: a biography (Trenton,
New Jersey/USA 2003).
Weitere Werke (Auswahl):
Kora Land: poems, 1989
Dreams of Dusty Roads: new poems, 1992
Wolof Ethnography, 1996
Dream Kingdom: new and selected poems, 2007 |
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13.
März
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2008 |
"Der
ägyptische Autor Bahaa Taher wird für seinen Roman
Sunset Oasis mit dem ersten mit US $ 60.000 dotierten
Internationalen Arabischen Preis, dem sog. arabischen Booker-Preis
ausgezeichnet".
Neben Taher waren in der Shortlist der ägyptische Autor
Mekkaoui Said mit Swan Song, die libanesischen Autoren
Jabbour Douaihy und May Menassa, mit June Rain
und Walking in the Dust, der jordanische Autor Elias
Farkouh mit Land of Purgatory und der Syrer Khaled
Khalifa mit In Praise of Hate.
Angesiedelt ist die Handlung des Romans Sunset Oasis
im 19. Jh., einige Jahre vor der britischen Okkupation Ägyptens
im Jahre 1882. Sie erzählt die Geschichte eines ägyptischen
Polizeioffiziers, der von seinen britischen Vorgesetzten wegen
seines Eintretens für die einheimischen Nationalisten bestraft
wird.
(vgl. Al-Ahram Weekly v. 13.-19.03.2008) |
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Anmerkungen:
*
inkl. arabischer Raum
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen
Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©
ÜFK: J.K. --> Aus dem Französischen
übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus © |
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Quellen
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Sach-
und Personenregister |
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