DIE MARABOUT-SEITE
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Chronik (1901-2019)

Zur Sozial- und Literaturgeschichte Afrikas * von innen und außen 

Tageschronik: 23. Juli 2011

 

· Die MARABOUT-SEITE zitiert aus Ägypten ·  


"Ibrahim Abdel-Meguids neues Buch bringt die Revolution zu Akhbar Al-Youm"

titelt Marwa Mohie El-Din für Al-Ahram Online und fährt im Untertitel fort: "Der
berühmte ägyptische Schriftsteller
Ibrahim Abdel-Meguid stellt sein neuestes Buch Every Land Has a Birth (Jedes Land hat eine Geburt) über Tahrir Square und die Januar-Revolution am gesetzlich gefeierten "Tag der Revolution", der den Sturz der Monarchie durch die Freien Offiziere unter Nasser kennzeichnet, vor.

Ibrahim Abdel-Meguid signiert sein neues Buch bei Akhbar Al-youm.
In einer einzigartigen Buch-Signierstunde diskutierte kürzlich der berühmte ägyptische Schriftsteller Ibrahim Abdel-Meguid sein neuestes Buch Every Land Has a Birth (Jedes Land hat eine Geburt), das neu bei Akhbar Al-Youm
** erschienen ist.

Mit seinen Eröffnungsworten habe Abdel-Meguid erklärt, er habe eigentlich nicht im Sinn gehabt, über die Revolution zu schreiben, sich dann aber entschlossen, nach der Revolution zu schreiben, was er am Tahrir Square sah und hörte. In der Einleitung des Buchs schrieb er: "Wie kann ich wirklich über die größte Revolution in der Geschichte der ägyptischen Nation schreiben?"

Ibrahim Abdel-Meguids Text enthält Stories über den Aufstand und überspannt die Periode von 1972 bis zur Revolution vom 25. Januar. Während der 1970er Jahre sei Abdel-Meguid Mitglied der damals geheimen Ägyptischen Kommunistischen Partei gewesen. Nachdem er der Partei beigetreten sei, habe er gemerkt, dass jede Geschichte, die er schrieb, eine Art von politischem Statement war. In dieser Zeit habe ihm sein Freund, der Schriftsteller Abdel-Wahab El-Aswany, geraten, der Politik den Rücken zuzukehren und begründet:
"Es gibt Hunderte oder sogar Tausende, die Statemnts schreiben und vertreiben können, aber sehr wenige können Literatur schreiben."

Mohamed Barakat, Schriftsteller und Geschäftsführer der Akbar Al-Youm Organisation habe angeführt, dass "Abdel-Meguids Buch als revolutionäre Epik betrachtet werden kann. Seine Veröffentlichung durch Akhbar Al-Youm ist eine Neugeburt, da es diese zurückführt in ihre Rolle der kulturellen Produktion, die es schon seit langer Zeit aufgegeben hat. Wenn ich Ibrahim Abdel-Meguid lese, werde ich ehrfürchtig und kann mich nicht wirklich entscheiden, ob er ein Politiker ist, der Romane schreibt oder ein Romancier, der über Politik schreibt."

In dieselbe Richtung verweise die Aussage des Schriftstellers Nabil Zaki, wonach
Abdel-Meguids Philosophiestudium ihn gelehrt habe zu schreiben, während seine marxistische Ausrichtung ihn lehrte, über die Verarmten zu schreiben-

Abdel-Meguids Buch, heißt es erklärend weiter, beinhaltet zwölf Abschnitte, jeder beginnt mit einigen Gedichtzeilen, verfasst von Dichtern wie Mahmoud Darwish, Ibrahim Abdel-Fattah und Pablo Neruda. Es beinhalte ebenso Kommentare seiner Facebook-Seite, beginnend mit dem ersten Tag der Revolution bis zu Mubaraks Rücktritt.

Nach Einschätzung einiger Leser gebe das Buch den Lesern Gelegenheit, zum Tahrir Square zurückzukehren, zum Geist der Ägyptischen Revolution, "durch Abdel-Meguids einzigartig-expressiven Stil, wobei der Schriftsteller selbst konstatiert, dass es durch Schreiben, Bilder oder Gemälde schwer einzufangen ist, was da passiert ist. Man musste es leben."

Abschließend heißt es:
"Abdel-Meguid erklärt, der Tahrir Square sagte zu Plato, 'Entschuldige, aber Utopie ist wirklich hier.'"
· (Al-Ahram, ÜEK: J.K.)

Quelle:
Al-Ahram, ägypt. Wochenzeitung in arab. u. engl. Sprache (Al-Ahram)

Anmerkungen:
* inkl. arabischer Raum
** Akhbar Al-Youm ist ein Verlagshaus, auch Privatuniversität
ÜEK: J.K. --> Aus dem Englischen Übersetzt und kommentiert: Janko Kozmus ©


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