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Chinua Achebe
AYI KWEI ARMAH
( * 1939)
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Literarisches Portrait: Ayi Kwei Armah

DAS BESONDERE BUCH
ARMAH:
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DIE SCHÖNEN SIND NOCH NICHT GEBOREN
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1939
Am 28. Oktober wird Ayi Kwei Armah in der Hafenstadt Sekondi-Takoradi [heute: Ghana] in eine dem Volk der Fanti zugehörigen Familie hineingeboren.

1959
verlässt Ayi Kwei Armah seine Heimat und geht in die USA, wo er nach dem Schulabschluss an der Harvard Universität Soziologie studiert.

1960er
Während seiner Harvard-Zeit veröffentlicht Ayi Kwei Armah im Harvard Advocate die Kurzgeschichte The Ball.

Absatz Nach dem Universitätsabschluss in Soziologie verlässt Ayi Kwei Armah die USA wieder und kehrt auf den heimatlichen Kontinent zurück, nach Algerien, wo er als Übersetzer für das Magazin Revolution Africaine arbeitet.

1964
Rückkehr nach Ghana, wo er als Texter für das ghanaische Fernsehen arbeitet und anschließend als Englischlehrer an der Navrongo School. Arbeit am ersten Roman.

1965
Bibliografische Angabe Contact. A Short-Story (Kontakt. Eine Kurzgeschichte), in: The New African. 4. 1965. H. 10. S. 244-246.

1967 bis Herbst 1968
lebt Armah in Paris, wo er Magazins Jeune Afrique herausgibt.

1968
Bibliografische Angabe The Beautyful Ones Are Not Yet Born[1] (dt: Die Schönen sind noch nicht geboren; Übersetzung aus dem Englischen: Hugo Loetscher in Zusammenarb. mit Franz Z. Küttel. Freiburg i. Br. 1971; Neuauflage/Taschenbuch: Frankfurt/Main 1982 überarbeitet von Inge Uffelmann; Neuauflage: Wuppertal 1999 Mit einem Nachwort von Peter Ripken), Roman. Boston 1968 und London, Ibadan, Nairobi 1969 (African Writers Series 154). - Im Mittelpunkt dieses Romans steht ein kleiner Bahnbeamter. "Der Mann" – wie er nur genannt wird – ohne Namen versucht in der Zeit der wechselnden Militärjuntas, der Korruption und des Niedergangs den Kopf oben zu behalten, sprichwörtlich und konkret: gegen die Armut in den Slums. Währenddessen drängt ihn seine Umgebung, seine vereinnahmende Familie und seine Kollegen, das System von Bestechung und Korruption zu akzeptieren.

1968-70
Studium an der New Yorker Columbia Universität, Master-Abschluss in "Creative Writing".

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1970
Bibliografische Angabe Fragments, Boston 1970.- Im Mittelpunkt des Romans Fragments steht die Figur des "dortgewesenen ('been-to')" Baako. Nach fünf Jahren Bildung und Wissensaufnahme in den USA kehrt er in seine Heimat zurück, hoch motiviert, seine neu gewonnenen Fähigkeiten schriftstellernd zum Wohle seiner ghanaischen Landsleute einzusetzen. Bald jedoch tritt Ernüchterung ob ihres Zustands ein, die Rede ist von Geistern, von Zombies.

August 1970 bis Mai 1976
Armah arbeitet als Lehrer am College of National Education, Chamg'omge, Tanzania. und an der National University of Lesotho.

1972
Bibliografische Angabe Why are we so blest? (Warum sind wir so gesegnet/verdammt?), Roman. New York 1972 und London, Ibadan, Nairobi 1974.

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1973
Bibliografische Angabe Two thousand seasons[2] (Zweitausend Saisonen), Roman. Nairobi 1973 und London, Ibadan, 1979 (African Writers Series 218).- Der Roman Two Thousand Seasons erzählt die fiktive Geschichte der Ausbeutung Afrikas als Ganzes durch Europäer und Araber. Die Stimme eines kollektiven Erzählers repräsentiert eine bestimmte Gruppe. Die Handlung setzt vor etwa 1000 Jahren in Ostafrika ein, kurz vor Beginn des Sklavenhandels. Es gibt keine Häuptlinge oder gar Könige, sog. Haus- oder Hofverwalter ("caretaker") kümmern sich um die Belange der Gruppe, die ihrem "Weg" folgt. Mit dem Sklavenhandel nimmt die Zerstückelung des Kontinents ihren Anfang. Auf der Flücht vor arabischen Sklavenhändlern beginnt die Emigration nach Westafrika.

Mai bis Juli 1976
Aufenthalt in Ghana. Anschließend Anstellung an der National University of Lesotho.

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1978
Bibliografische Angabe Healers[2] (Heiler), Roman. Nairobi 1978 und London, Ibadan, 1979 (African Writers Series 194).- Hintergrund des Romans The Healer sind die Anglo-Aschanti-Kriege, die einerseits den kolonialen britischen Interessen dienten und andererseits den Territorialgelüsten der Aschanti, die u.a. das Gebiet der Fanti beanspruchten, ein Ende setzen sollten. Die Heiler, von denen im Titel die Rede ist, sind traditionelle Medizinmänner, die in der Zerstückelung Afrikas die tödliche Krankheit des Kontinents erkennen. Sie machen sich zur Aufgabe, die Menschen, die zu lange schliefen, zu erwecken und sie auf den kulturellen und intellektuellen Widerstand gegen die Kolonialisatoren vorzubereiten. Sie werden repräsentiert durch die Figur des Damfo. Ihm, will sich Densu, der Protagonist des Romans, anschließen und verweigert damit den von ihm verlangten Kampf, was gleichbedeutend ist mit dem Verzicht auf die Königswürde, die als Preis winkt.

1979
Aufenthalt in den USA. Professur an der Universität von Wisconsin.

1984
Bibliografische Angabe Halfway to Nirvana (Halben Wegs nach Nirvana), Kurzgeschichte, in: West Africa[3].
Bibliografische Angabe Masks and Marx: The Marxist Ethos vis-à-vis African Revolutionary Theory and Praxis (Masken und Marx. Das marxistische Ethos und die afrikanische revolutionäre Praxis), in: Présence Africaine. 1984. H. 131. S. 35-65.

1985
Bibliografische Angabe One Writer's Education (Erziehung eines Schriftstellers), in: West Africa, 26.8.1985. S. 1752 f.

1995
Bibliografische Angabe Osiris rising (Osiris erhebt sich). Roman. Popenguine/Senegal 1995.

1998
Bibliografische Angabe Coastal zone profile of Ghana. Accra 1998.

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2002
Bibliografische Angabe KMT: In The House Of Life (KMT: Im Haus des Lebens). Roman. Popenguine/Senegal 2002.

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Ayi Kwei Armah lebt seit Beginn der 80er Jahre in der senegalesischen Hauptstadt Dakar und arbeitet als Übersetzer, Publizist (vornhemlich für die in London erscheinende Zeitschrift West Africa und als Berater für ein Landwirtschaftsprojekt der UNESCO.

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Ayi Kwei Armah

1) Der Roman The Beautiful Ones Are Not Yet Born von Ayi Kwei Armah wurde bei seinem Erscheinen begeistert aufgenommen. Zunächst verschaffte das Buch, dessen symbolischer Stellenwert hervorgehoben wurde, in englischsprachigen Ländern seinem Autor hohe Anerkennung. Aber auch in Deutschland, wo Die Schönen sind noch nicht geboren zig Auflagen bei verschiedenen Verlagen erreichte, erfuhr er großen Zuspruch. So veröffentlichte die Neue Zürcher Zeitung im Jahr 2000 eine Rezension des senegalesischen Schriftstellers Boubacar Boris Diop, in welcher dieser den Roman als "epochemachendes" Werk rühmt.-
Zudem wurde der Roman von der Jury des internationalen Buchfestivals in Harare/Simbabwe zu einem der 100 besten afrikanischen Bücher des 20. Jahrhunderts gewählt. Nach einem Vorschlag von Professor Ali Mazrui wurde im Jahr 2000 begonnen, auf internationaler Basis eine Liste zu erstellen. Aus ca. 1700 Titeln wurde eine Shortlist von ca. 500 erarbeitet. Schließlich wurden aus der veröffentlichten Liste im Februar 2002 unter dem Vorsitz des südafrikanischen Autors und Literaturwissenschaftlers 
Njabulo S. Ndebele die besten Bücher ausgewählt, die nun als die besten 100 besten Werke afrikanischer Literatur des 20. Jh.s gelten.
2) "Es besteht kein Zweifel, das Ayi Kwei Armahs Romane Two Thousand Seasons und The Healers mit Bedacht gewählte Instrumente des Widerstands, der Transformation und der Befreiung sind. Sie sind Gegendiskurse zum Kolonialismus und Europaismus. Armah demonstriert mit diesen Romanen, dass er ein Revolutionär und angriffslustiger Rebell ist, der seine Werke einsetzen will, um Afrika von seinen Ketten zu befreien." - Vgl. Alexander Dakubo a.a.O. S. 59. - Aus dem Engl. übersetzt: J.K.
3) Einer von vielen Beiträgen in dem Londoner Wochenmagazin West Africa, das 2005 nach 80-jährigem Bestehen seinen Betrieb einstellte. Über Jahrzehnte war es das Publikationsorgan über die Region Westafrika, als Link zwischen der Kolonialmacht und der Administration vor Ort. - Ab den 60er-Jahren konnten die wenigen etablierten afrikanischen Autoren Beiträge literarischen oder kritischen Ursprungs einbringen. Der Leiter der literarischen Abteilung war ab 1981 der nigerianische Schriftsteller Ben Okri.
Wichtigste Quellen:
Library of Congress, Online Catalog.
Alexander Dakubo Kakraba, University of Mines and Technology, Tarkwa, Ghana: Ayi Kwei Armah’s Novels of Liberation, in: African Nebula, Issue 3, June 2011.
Werner Nell: Ayi Kwei Armah, in: Kritisches Lexikon der fremdsprachigen Gegenwartsliteratur, KLfG .
LINK(S):
http://www.kirjasto.sci.fi/armah.htm, in engl. Sprache.
2012-2015 © by Janko Kozmus
REZENSION(EN):
(noch nicht aufgenommen)
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Literarische Portraits subsaharischer AutorInnen (ohne Südafrika)
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